Mit letzter Kraft an die Pflichtaufgabe (MM)

MANNHEIM. Englische Wochen, letzter Teil: Nach zahlreichen Spielen im Drei-Tage-Rhythmus und vielen Stunden auf Reisen steht für die Rhein-Neckar Löwen heute (19 Uhr/SAP Arena) das Bundesliga-Duell gegen das Schlusslicht TV Emsdetten an. „Ich habe Muskelkater vom vielen Sitzen im Bus“, scherzt Trainer Gudmundur Gudmundsson.

Gegen die Münsterländer zählen für die Gelbhemden heute nur zwei Punkte. „Wir wollen diese Aufgabe ordentlich lösen. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man nur 90 oder 100 Prozent gibt“, erwartet Gudmundsson noch einmal volle Konzentration, ehe es für die Löwen am 6. November mit der Toppartie beim THW Kiel weitergeht. Dazwischen liegt eine Länderspielwoche.

Andersson nicht zu haben

Für Manager Thorsten Storm gibt es ebenfalls keine Pause. Er sucht nach einem neuen Trainer – und kann Magnus Andersson von der Kandidatenliste streichen. Der Schwede betreut in seiner Heimat aktuell den Erstligisten HK Malmö und hätte perfekt ins Anforderungsprofil gepasst. Er kennt die Löwen noch aus seiner Zeit als Trainer bei AG Kopenhagen, als beide Vereine zum Handball-Imperium von Investor Jesper Nielsen gehörten.

Auf Fuerteventura absolvierten die beiden Klubs zusammen ein Trainingslager. Andersson spricht als ehemaliger Bundesligaprofi perfekt Deutsch und hat in Kopenhagen schon eine europäische Topmannschaft trainiert. Doch wie dänische und schwedische Quellen gegenüber dieser Zeitung bestätigen, hat der 47-Jährige zur neuen Saison bereits fest bei KIF Kolding-Kopenhagen zugesagt. Der charismatische Schwede wollte sich selbst nicht konkret äußern: „Ich bin momentan Trainer in Malmö. Zu meiner Zukunft gibt es jetzt nichts zu sagen.“ Diese wird aber wohl nicht bei den Löwen liegen, weshalb die Suche weitergeht. Manager Storm will dabei auch die Spieler einbinden – und aus dem Mannschaftskreis ist immer wieder ein Wunschkandidat zu hören: Talant Duschebajew. Der Star-Coach ist nach der Pleite von Atlético Madrid vereinslos.

Von Marc Stevermüer