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Löwen fahren nach Nantes (MM)

Von Marc Stevermüer

Es war ein hartes Stück Arbeit, doch die Rhein-Neckar Löwen jubelten. Im Viertelfinal-Rückspiel des EHF-Pokal bezwangen die Badener den SC Magdeburg mit 27:20 und qualifizierten sich fürs Final Four.

Vier Minuten vor dem Abpfiff begann die große Party. Mit einer weiteren Parade hatte Torwart Niklas Landin auch die letzten Zweifel bei den Rhein-Neckar Löwen ausgeräumt, Augenblicke später legte Bjarte Myrhol im Viertelfinal-Rückspiel des EHF-Pokals gegen den SC Magdeburg das 25:17 nach. Am Ende gewannen die Gelbhemden mit 27:20 (12:11) und erreichten trotz der 28:31-Hinspiel-Niederlage das Final Four. „Die Jungs haben es verdient, in Nantes dabei zu sein“, freute sich Manager Thorsten Storm.

In einer intensiven Begegnung wurde schnell klar, dass nicht viele Tore fallen würden. Die Abwehrreihen dominierten – und die Löwen legten gleich ein 2:0 (5.) vor. Aggressiv verteidigten die Badener, doch im Angriff hatte die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson so ihre Probleme. Gleich vier Fehlwürfe leisteten sich die Gelbhemden bis zum 4:3 (13.). Keine Frage: Die Defensivleistung der Löwen stimmte, doch in der Offensive machten sie einfach zu viele Fehler.

Als beim 5:3 endlich eine Zwei-Tore-Führung da war, glich der SCM binnen 60 Sekunden dank leichtfertiger Ballverluste der Badener zum 5:5 (15.) aus. Und trotzdem war er plötzlich da, der herbeigesehnte Drei-Tore-Vorsprung. Gedeón Guardiola traf zum 8:5 (19.) und die Badener wähnten sich auf einem guten Weg. Doch Magdeburg ließ nicht locker, kam über den bärenstarken Jure Natek (acht Treffer) immer wieder zu Toren, während die Löwen nach wie vor riesengroße Chancen in schöner Regelmäßigkeit ausließen. Patrick Groetzki scheiterte beim Tempogegenstoß, Andy Schmid ließ mit dem Halbzeitpfiff bereits seinen zweiten Siebenmeter aus. „Wir haben versucht, das Spiel in der ersten Halbzeit zu entscheiden. Deswegen waren wir oft zu hektisch“, analysierte Storm.

Mit einer 12:11-Führung gingen die Gelbhemden in die zweite Halbzeit. Und sie machten gleich damit weiter, was sie zuvor schon mehrfach taten: Zarko Sesum lief alleine auf SCM-Keeper Gerrie Eijlers, wieder hatte der Löwe das Nachsehen. Aber auf ihre Abwehr und ihren Torwart konnten sich die Gelbhemden verlassen. Niklas Landin sorgten mit seinen zwei Paraden binnen weniger Sekunden für einen Impuls, Stefan Rafn Sigurmannsson traf zum 14:11 (34.). Landin lief zur Höchstform auf. Der Schlussmann gab seinem Team Sicherheit, im Angriff lief der Ball jetzt flüssiger: Alexander Petersson besorgte das umjubelte 18:13 (41.).

Beim SCM lagen die Nerven blank, Kjell Landsberg trat einen Stuhl mit Wucht um und kassierte seine dritte Zeitstrafe. Rot! Beim 23:15 (48.) waren die Löwen erstmals acht Tore vorne. Magdeburg versuchte alles, nahm im Ballbesitz den Torwart heraus und brachte einen zusätzlichen Feldspieler. Doch das brachte ebenso nichts wie zwei Überzahlsituationen, weil die Badener in Landin einen überragenden Torwart. „Ich freue mich für Niklas, dass er solch ein Spiel gemacht hat, nachdem er zuletzt angeschlagen war“, freute sich Storm.

Löwen: Landin (bis 58. Minute), Maier (ab. 58. Minute), Svensson (n.e.) – Sigurmannsson (2), Myrhol (5), Groetzki (4) – Sesum (1), Schmid (9/2), Petersson (4)- Roggisch, Ekdahl du Rietz (1), G. Guardiola (1), I. Guardiola, Abt (n.e.), Schmidt (n.e.).

Es war ein hartes Stück Arbeit, doch die Rhein-Neckar Löwen jubelten. Im Viertelfinal-Rückspiel des EHF-Pokal bezwangen die Badener den SC Magdeburg mit 27:20 und qualifizierten sich fürs Final Four.