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Löwen gewinnen eine Reise nach Nantes (RNZ)

Von Hasso Waldschmidt

Mannheim. Es dauerte bis zur 19. Minute, da hatten die Rhein-Neckar Löwen beim 8:5 erstmals den Magdeburger Vorsprung aus dem EHF Pokal-Viertelfinal-Hinspiel (28:31) egalisiert. Aber sie mussten kämpfen und mussten immer wieder Rückschläge einstecken, weil die Chancenverwertung zu schlecht war.

„Es war klar, dass wir einen entscheidenden Vorsprung nicht schon in der ersten Halbzeit schaffen würden“, sagte Trainer Gudmundur Gudmundsson nach dem 27:20 (12:11)-Sieg vor 1850 Zuschauern in der Mannheimer GBG-Halle, der seiner Mannschaft die Qualifikation für das Final Four am 18./19. Mai im französischen Nantes einbrachte und damit die Möglichkeit erstmals in der Vereinsgeschichte einen Titel zu gewinnen.

Doch so weit wollte „Gudmi“ noch nicht vorausschauen. „Um in Nantes zu gewinnen, müssen wir erst einmal das Halbfinale überstehen und wir wissen noch nicht, gegen wen wir da spielen werden“, sagt der Isländer. Da muss er sich noch bis zur Auslosung am morgigen Dienstag gedulden. Zur Wahl stehen dabei Frisch Auf Göppingen, Gastgeber HBC Nantes und Team Tvis Holstebro aus Dänemark.

Grundlage für den letztendlich doch klaren Erfolg gegen Magdeburg war das Bollwerk der Löwen-Deckung rund um den nach seiner Verletzung wieder zurückgekehrten Abwehrchef Oliver Roggisch. „Oli hat eine kämpferische Stimmung und Aggressivität ins Spiel gebracht“, lobte Gudmundsson den Nationalspieler. Und da zudem Torhüter Niklas Landin im zweiten Durchgang entscheidende Magdburger Würfe entschärfte, führten die Löwen gut drei Minuten vor Schluss bereits mit 25:17. „Das war eine großartige Leistung von Landin, er war angeschlagen, aber es ist besser geworden“, erklärte Gudmi. Die Löwen-Abwehr stand derart gut, dass Magdeburgs Trainer Frank Carstens bekannte: „Im Angriff fanden wir keine Lösungen mehr.“

Taten sich die Löwen im ersten Durchgang in der Offensive mit ihrer Chancenverwertung noch schwer, lief es nach der Pause wie am Schnürchen, so dass die Gäste von der Börde keine Chance mehr hatten. „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung, wir haben 60 Minuten lang alles gegeben“.

Noch schwerer dürfte es aber bereits morgen (19 Uhr) beim Verfolger Füchse Berlin werden. „Das ist ein ganz anderer Wettbewerb, muss Gudmi seine Mannschaft auf das Ligaspiel noch einstellen, „die hatten am Wochenende kein Spiel und sind ausgeruht. Berlin ist zu Hause gegen uns Favorit.“

 

Rhein-Neckar Löwen: Schmid 9/2, Myrhol 5, Groetzki 4, Petersson 4, Sigurmannsson 2, Ekdahl du Rietz 1, Guardiola Villaplana 1, Sesum 1

SC Magdeburg: Natek 7, Kneer 5, Jurecki 3, Weber 3/2, Grafenhorst 2

Zuschauer: 1850 – Strafminuten: 12/10 – Disqualifikation -/Landsberg (46./3. Zeitstrafe)

Stenogramm: 2:0, 3:3, 5:5, 8:5, 9:8, 12:11 (Halbzeit), 14:11, 16:12, 19:13, 23:15, 25:17, 25:20, 27:20 (Endstand)