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Löwen feiern dritten Sieg bei Torhüter-Spektakel
Nach Anlaufschwierigkeiten lässt das hungrige Rudel den Gästen aus Leipzig letztlich keine Chance
Löwen feiern dritten Sieg bei Torhüter-Spektakel: Mit 30:24 (15:10) gewinnen die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstagabend gegen den SC DHfK Leipzig und feiern den dritten Sieg im dritten HBL-Spiel. Löwe Mikael Appelgren und Leipzigs Kristian Saeveras liefern sich ein spektakuläres Torhüter-Duell, überbieten sich in grandiosen Paraden. Apfel gelingt sogar ein Feldtor. Weil ansonsten die Löwen-Abwehr deutlich stabiler bleibt, ist der zweite Heimsieg in der stimmungsvollen SAP Arena letztlich nicht gefährdet, freuen sich die Löwen mit ihren Fans über einen 6:0-Punkte-Start in die Saison 2022/23.
Anders als gegen Melsungen und Hamm brauchen die Löwen gegen Leipzig ordentlich Anlaufzeit. Das liegt zum einen an einer starken gegnerischen Abwehr, die den Angriffsschwung der Löwen gekonnt ausbremst. Zum anderen nehmen sich die Gelben auch einfach schlechte Würfe – und machen damit SC-Keeper Saeveras von Beginn an heiß. Auf der Gegenseite ist es Löwe Mikael Appelgren, der mit teils spektakulären Paraden seine Vorderleute im Spiel hält. So bleiben die Löwen trotz äußerst durchwachsener Leistung immer auf Tuchfühlung, liegen allerdings bis zum 6:8 immer hinten (19.).
Ironischerweise ist es die zweite Zwei-Minuten-Strafe gegen Jannik Kohlbacher, die die Löwen ins Rollen bringt. Der für Kohli kommende Kristjan Horžen spielt nämlich die beste Viertelstunde im Löwen-Trikot. Er tankt sich gegen zwei Leipziger durch und macht das 5:6 (15.). Er klaut einen Ball, sprintet los und trifft zum 8:8 (20.). Nach der ersten Löwen-Führung des Abends durch Kapitän Patrick Groetzki (9:8, 21.) holt der junge Slowene einen Siebenmeter raus, den Juri Knorr zum 10:8 verwandelt: Macht einen 4:0-Lauf für die Löwen (22.).
Löwen feiern dritten Sieg bei Torhüter-Spektakel: 8:2-Lauf mit entfesseltem Kristjan Horžen
Sechs Minuten später steht ein 8:2-Lauf zugunsten der Gastgeber zu Buche. Leipzig hat komplett den Faden verloren, leistet sich einen technischen Fehler nach dem anderen. Und Mikael Appelgren kommt nach Parade Nummer acht auf 50 Prozent Fangquote. In die Pause gehen die Gelben mit einer 15:10-Führung. Stark, wie sich die Jungs ins Spiel gekämpft und festgebissen haben. Juri Knorr versenkt alle vier Siebenmeter, Groetzki trifft aus dem Feld vier von vier, Olle Forsell Schefvert gibt vorne wie hinten eine komplette Vorstellung: So kann es weitergehen in den zweiten 30 Minuten.
Das erste Ausrufezeichen nach der Pause gehört wieder den Löwen. Appelgren pariert gegen den eingesprungenen Ivic (16:11, 34.). Nach ansonsten ziemlich wilden fünf Minuten nimmt Leipzigs Trainer André Haber seine zweite Auszeit. Leipzig versucht es mit dem siebten Feldspieler, bekommt gegen aufmerksame Löwen aber keine besseren Chancen – oder nimmt sich die Abschlüsse zu früh. Wenn man dann einmal frei durch ist, sagt Appelgren „Hier geht es nicht vorbei“. Parade Nummer 13 hält die Fangquote stabil bei sensationellen 50 Prozent (17:13, 39.).
Nach Horžens fünftem Streich gelingt in der Abwehr der nächste Ballgewinn. Saeveras mit seiner 14. Parade hält den SC DHfK im Spiel (18:14, 40.). Der Ball läuft zu schnell für Leipzig durch die Löwen-Reihen, Albin Lagergren biegt in die passende Lücke ein: 20:15 (42.). Wahnsinn, wie Saeveras gegen Groetzki mit der Fußspitze über dem Kopf pariert (42.). Die Partie nimmt noch einmal richtig Fahrt auf. Saeveras legt die nächste Parade nach, führt im Duell der überragenden Torhüter zu diesem Zeitpunkt 16:14 (44.). Wichtig, dass sich die Löwen wieder einmal den Abpraller sichern und Jaganjac das 22:16 erzielt (46.).
Löwen feiern dritten Sieg bei Torhüter-Spektakel: Juri Knorr perfekt vom Punkt
Block Jaganjac, Knorr auf Lagergren auf Kohlbacher: Mit dem 23:16 legen die Löwen die erste Sieben-Tore-Führung vor (46.). Benjamin Helander mit dem 25:18 hält den Vorsprung stabil (50.). Das 27:19 durch Knorrs fünften verwandelten Strafwurf bringt die Vorentscheidung (53.), zumal Apfel auf der Gegenseite Parade Nummer 17 nachlegt. Was für ein Torhüter-Spektakel. Am Ende bringen die Löwen den zweiten Heimsieg sicher und souverän nach Hause. Und vor allem: hochverdient!
Rhein-Neckar Löwen – SC DHfK Leipzig 30:24 (15:10)
Löwen: Appelgren (18 Paraden, 1 Tor), Birlehm (bei 1 Siebenmeter) – Kirkeløkke, Timmermeister, Knorr (6/4), Helander (2), Móré (1), Ahouansou (1), Lagergren (1), Groetzki (5), Forsell Schefvert (1), Michalski, Horžen (5), Gislason, Jaganjac (4), Kohlbacher (3)
Leipzig: Saeveras (18 Paraden), El-Tayar – Maric, Wiesmach (2), Ernst (3), Witzke (4), Krzikalla (1), Meyer-Siebert, Binder (4), Mamic (3), Ivic (3/2), Gebala (1), Matthes (3), Sajenev, Bones, Kristjansson
Trainer: Sebastian Hinze – André Haber
Schiedsrichter: Julian Köppl & Denis Regner
Zuschauer: 3733
Strafminuten: Kohlbacher (4), Gislason (2) – Ernst (2), Gebala (2), Ivic (2)
Siebenmeter: 4/5 – 2/2
Siebenmeter-Paraden: Groetzki scheitert an Saeveras (9.)
Spielfilm: 0:2, 1:3, 2:4, 4:6, 6:8, 10:8, 10:9, 11:10, 15:10 (HZ), 15:11, 17:13, 19:14, 22:16, 24:17, 27:19, 29:21, 30:24 (EN)