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Löwen, Leipzig und der Handball-Wahnsinn

Am Donnerstag kommt es zum Duell zwischen Badenern und Sachsen / Das letzte Heimspiel hielt Unfassbares bereit

Löwen, Leipzig und der Handball-Wahnsinn. Am Donnerstag kommt es zum Duell zwischen Badenern und Sachsen. Letztes Heimspiel endete verrückt.
Juri Knorr im Zweikampf mit Leipzigs Maciej Gebala.

Mit Luca Witzke einen Schlüsselspieler wieder an Bord, mit Maciej Gebala und Marko Mamic einen exzellenten Innenblock, dazu jede Menge Wut im Bauch nach den beiden Niederlagen zum Saisonauftakt: Die Rhein-Neckar Löwen erwartet im zweiten Heimspiel der Saison 22/23 mit dem SC DHfK Leipzig ein Gegner, den man tunlichst nicht unterschätzen sollte. Tickets für das Spiel am Donnerstag um 19.05 Uhr gibt es u.a. hier.

Das Duell Löwen gegen Leipzig wird den 3. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga abschließen. Das letzte Aufeinandertreffen in der SAP Arena am 23. November 2021 hatte die Züge eines Hitchcock-Thrillers. Mit zirka zehn Sekunden auf der Uhr nahm sich Löwe Benjamin Helander beim Stand von 28:27 einen freien Wurf von links außen, scheiterte an SC-Keeper Kristian Saeveras. Dieser krallte sich blitzschnell die Kugel, warf sie über das komplette Spielfeld zu dem im Vollsprint durchstartenden Patrick Wiesmach, der wiederum den Ball aus dem Sprung in den Sechsmeterraum fing und noch in der Luft ins Löwen-Tor beförderte. 28:28. Schlusssirene. Der ganz normale Handball-Wahnsinn.

Löwen, Leipzig und der Handball-Wahnsinn: Hinze warnt vor großer Qualität

So ein Spiel vergisst man nicht. Schon gar nicht als Löwen-Fan. Es ist prinzipiell bemerkenswert, dass bei den letzten vier Bundesliga-Vergleichen nie die Heimmannschaft gewinnen konnte. So antworteten die Löwen auf das verkorkste Finish im Rückspiel in Leipzig mit einem 31:28-Auswärtssieg. Auch den vorerst letzten Sieg der Heimmannschaft feierten die Löwen, und zwar am 3. März 2020 (26:23). Gründe, die Partie ernst zu nehmen, gibt es zu genüge. Wem diese nicht reichen, der höre Löwen-Trainer Sebastian Hinze zu: „Das ist eine sehr gut besetzte Mannschaft. Luca Witzke gibt ihnen nach seiner Rückkehr noch einmal Extra-Qualität auf Rückraum Mitte. Dazu kommt ein sehr starker Innenblock mit Maciej Gebala und Marko Mamic.“

Löwen, Leipzig und der Handball-Wahnsinn. Am Donnerstag kommt es zum Duell zwischen Badenern und Sachsen. Letztes Heimspiel endete verrückt.
Juri Knorr im Sprintduell mit Patrick Wiesmach.

Von den beiden Auftaktniederlagen gegen Hannover und Kiel sollte man sich besser nicht blenden lassen. Insbesondere gegen die Zebras war in einigen Phasen zu sehen, wie unbequem ein funktionierendes Leipziger Kollektiv werden kann. Das Gegenmittel haben die Löwen allerdings auch schon parat: „Es wird darauf ankommen, dass wir unser Spiel durchbekommen, dass wir gut in der Deckung stehen und unser Tempospiel forcieren. So können wir den Druck rausnehmen, vor allem auch aus unserem eigenen Angriffsspiel.“ Die Stimmung im Team sei nach den Start-Ziel-Siegen gegen Melsungen und Hamm sehr gut, die Trainingswoche intensiv und erfolgreich gewesen. Entsprechend groß, so Sebastian Hinze, sei die Vorfreude auf das zweite Heimspiel der Saison.

Löwen, Leipzig und der Handball-Wahnsinn: Kader bleibt offen

Die Schlussphase in Hamm, als der Aufsteiger binnen weniger Minuten von minus 12 Toren auf minus 4 herankam, habe man im Team aufgearbeitet: „In diesen Momenten kam einiges zusammen. Wir haben uns viel mehr Rückraumwürfe genommen als davor, gehen nicht mehr so konsequent in den Gegenstoß. Das haben wir angesprochen. Aber wir haben das jetzt auch nicht überdramatisiert. Das fühlt sich in der Halle selbst dann schlimmer an, als es eigentlich ist.“ Letztlich stand ein absolut verdientes 35:30 zu Löwen-Gunsten auf der Anzeigetafel. Wirklich spannend war es in der Hammer WESTPRESS Arena nicht mehr geworden – und entsprechend auch nicht lauter als sonst in der Löwen-Kabine.

Beim Personal dürften die Änderungen am Donnerstag marginal ausfallen. Niclas Kirkeløkke steht nach einem kleinen Rückschlag in Sachen Wurfschulter wieder zur Verfügung, trainierte wie der überwiegende Rest der Truppe voll. Lukas Nilsson (Achillessehne) ist nach wie vor nicht im Mannschaftstraining. Auch David Späth tritt aktuell ein wenig kürzer. Was die Kader-Nominierung angeht für Donnerstag, lässt sich der Coach nicht in die Karten schauen. Die Frage, ob der Kader im Vergleich zum Hamm-Spiel gleichbleibt, beantwortet Sebastian Hinze mit einem „Werden wir sehen“.

Derweil wurde das nächste HBL-Spiel der Löwen terminiert. Am zehnten Spieltag geht es zum HSV Hamburg. Der genaue Spieltermin ist Sonntag, 6. November, 16.05 Uhr.