Löwen feiern Kantersieg in Göppingen

Nordbadenern gelingt klarer Erfolg beim Testspiel-Derby im Schwabenland – Wiedersehen am 4. HBL-Spieltag

Löwen feiern Kantersieg in Göppingen. Gelungene Generalprobe für die Rhein-Neckar Löwen vor dem Auftakt in die Pflichtspiele der kommenden Saison 2021/2022. Beim Ligarivalen Frisch Auf! Göppingen gewannen die Löwen am Abend ein Freundschaftsspiel auch in dieser Höhe verdient mit 37:23 (19:10). Andy Schmid war mit neun Toren der beste Werfer.

Die Partie wurde ohne Zuschauer und unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. Ohne die verletzten bzw. angeschlagenen Stammkräfte Mikael Appelgren, Andreas Palicka, Niclas Kirkeløkke, Juri Knorr und Ilija Abutovic hatte die Mannschaft von Trainer Klaus Gärtner die Reise ins Schwäbische angetreten. Das Torhüterduo bildeten der erst zum Wochenbeginn erneut verpflichtete Nikolas Katsigiannis und U19-Europameister David Späth.

In der Startformation fand sich bei den Löwen mit Nikolas Katsigiannis nur ein „offizieller“ Neuzugang, im Feld begann Klaus Gärtner mit Uwe Gensheimer, Philipp Ahouansou, Andy Schmid, Albin Lagergren, Jannik Kohlbacher und Patrick Groetzki. Die Löwen erwischten den besseren Start. Zwar leistete sich Philipp Ahouansou einen ersten Fehlwurf, doch nach sechs Minuten führten die Gäste nach Toren von Gensheimer, Ahouansou, Patrail und Schmid mit 4:1. Heymann hatte das erste Tor für Göppingen erzielt. Göppingen fand zu Beginn kaum ein Mittel gegen den sicher stehenden Innenblock der Löwen mit Mait Patrail und Ymir Gislason. Nach 13. Minuten nahm Göppingens Trainer Hartmut Mayerhoffer seine erste Auszeit.

Löwen feiern Kantersieg in Göppingen: Frisch Auf! leistet sich zu viele Ballverluste

Die Gastgeber lagen mit 4:7 zurück, leisteten sich im Angriff zu viele Ballverluste und luden die Löwen damit zu schnellen Gegenstoßtoren ein. Hätte Uwe Gensheimer nicht noch einen Siebenmeter verworfen, der Vorsprung der Löwen wäre früh im Spiel noch deutlicher gewesen. Doch auch das nächste Tor nach der Auszeit erzielten die Gäste, Philipp Ahouansou traf zum 8:4 und holte zudem noch eine Zeitstrafe gegen Göppingens Zelenovic heraus. Jannik Kohlbacher traf nach einem erneuten Ballgewinn der Löwenabwehr zum 9:4 ins leere Tor, da Göppingen in Unterzahl den Torwart vom Feld genommen hatte.

Auch der nächste Ball von Göppingens Sebastian Heymann landete auf der Tribüne. Im Gegenzug erhöhte Benjamin Helander für die Löwen auf 10:4. Göppingen gelangen in der Folgezeit drei Treffer in Serie, weil sich die Löwen, die im Block gewechselt hatten, nun auch eine Schwächephase gönnten. Nach dem 10:4 war es wieder Benjamin Helander, der auch beim 11:7 den nächsten Treffer der Löwen markierte, ehe nach einer Katsigiannis-Parade auch Kristjan Horžen zu seinem ersten Tor kam.

Nikolas Katsigiannis entschied das Torhüterduell am heutigen Abend klar für sich. Fünf Minuten vor dem Wechsel führten die Löwen beim 15:8 mit sieben Toren, auch weil Göppingen sich im eigenen Angriffsspiel erstaunlich hektisch präsentierte und viele Angriffe viel zu früh abschloss. So musste Göppingens Trainer Hartmut Mayerhoffer noch vor der Halbzeit zur zweiten Auszeit bitten. Beim deutlichen Halbzeitstand von 19:10 für die Löwen war so etwas wie ein Klassenunterschied in der ersten Hälfte deutlich geworden. Göppingen reagierte hektisch und unkonzentriert, die Löwen dagegen souverän und abgeklärt.

Für den in der ersten Hälfte starken Nikolas Katsigiannis kam David Späth in der zweiten Halbzeit ins Löwen-Tor. Göppingen leistete sich direkt im ersten Angriff nach Wiederbeginn einen erneuten Fehlpass auf die Tribüne, im Gegenzug holte Albin Lagergren einen Siebenmeter heraus. Andy Schmid traf vom Punkt, beim 20:10 (32.) führten die Gäste erstmals mit zehn Toren. Die Löwen waren nun richtig in Spiellaune, schraubten ihren Vorsprung Tor um Tor nach oben. Nach 38 Minuten nahm Göppingen bereits seine dritte und letzte Auszeit. 26:12 führten die Gäste zu diesem Zeitpunkt, während sich Frisch Auf! im Angriffsspiel weiterhin erschreckend einfallslos präsentierte. Da nun auch David Späth im Tor mit einigen Paraden auf sich aufmerksam machte, hatten die Löwen keine Probleme die eigene Führung leicht und locker auszubauen.

Löwen feiern Kantersieg in Göppingen: Lehrstunde für seltsam fahrige Schwaben

Eine Viertelstunde vor dem Ende führten die Gelbhemden, die am heutigen Tag erstmals mit den neuen Puma-Trikots der kommenden Saison aufliefen, mit 33:15. Für Göppingen entwickelte sich das Testspiel zu einer Lehrstunde. Erst in den letzten zehn Minuten konnte Göppingen den Rückstand wenigstens etwas verkürzen, auch weil die Löwen nach der überdeutlichen Führung nun nicht mehr mit jeder Konsequenz auf den Torerfolg und das Tempo drückten.

Mit 37:23 (19:10) lieferten die Rhein-Neckar Löwen über die komplette Spielzeit aber eine bärenstarke Vorstellung ab. Ernst wird es für die Löwen am kommenden Wochenende. Mit den beiden Qualifikationsspielen der EHF European League gegen den türkischen Meister Spor Toto SK aus Ankara starten die Badener in die Pflichtspiele der Saison 2021/2022. Anwurf in der Stadthalle Östringen ist am Samstag um 18 Uhr und am Sonntag um 15 Uhr. Die Löwen hatten sich im Vorfeld mit den Türken geeinigt, beide Partien der ersten Qualifikationsrunde an einem Wochenende in Deutschland auszutragen.

Gelegenheit für Göppingen zur Revanche gibt es am vierten HBL-Spieltag. Dann treffen beide Teams in der SAP Arena in Mannheim wieder aufeinander. Tickets gibt es hier.

Frisch Auf! Göppingen – Rhein-Neckar Löwen 23:37 (10:19)

Frisch Auf! Göppingen: Rebmann, Kastelic; Nendeck, Kneule (1), Lindenchrone (3), Hejny, Heymann (2), Bagersted (2), Ellebaek (3), Schiller (3/1), Goller, Gulliksen (5), Hermann (3), Zelenovic (1), Kozina

Rhein-Neckar Löwen: Katsigiannis, Späth; Schmid (9/3), Gensheimer (2), Diocou (4), Patrail (1), Helander (8), Ahouansou (3), Lagergren, Groetzki (1), Horžen (3), Gislason, Nilsson (1), Kohlbacher (5)

Trainer: Hartmut Mayerhoffer – Klaus Gärtner

Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Sascha Wild

Siebenmeter 3/2 – 4/3

Frisch Auf! Göppingen: Schiller trifft die Latte.

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Rebmann

Strafminuten: Zelenovic (2), Kneule (2), Ellebaek (2) – Gislason (4), Lagergren (2)