Veröffentlichung:

Auf den Spuren großer Namen

Neu-Löwe Kristjan Horžen bringt den typischen Werdegang für einen Top-Handballer mit – und alle dazugehörigen Grundeigenschaften

Auf den Spuren großer Namen: Neu-Löwe Kristjan Horžen bringt den typischen Werdegang für einen Top-Handballer mit – und alle Fähigkeiten.
Kristjan Horžen mit Juri Knorr vor der ersten Löwen-Trainingseinheit.

Schaut man sich den Geburtsort von Kristjan Horžen genauer an, scheint es kein Zufall zu sein, dass es ihn im Kindesalter zum Handball zog. Aus Novo Mesto, einer knapp 25.000 Einwohner beherbergenden Kleinstadt im Süden Sloweniens, stammt eine ganze Reihe überragender Handball-Talente, darunter Kiels Miha Zarabec und Stas Skube, der 2019 mit Vardar Skopje die Champions League gewann. Dass Kristjan dennoch haarscharf an einer Fußballer-Karriere vorbeischrammte, liegt wiederum in seiner Familiengeschichte begründet: Auf den Spuren großer Namen.

„Ich komme aus einer Familie von Fußballern. Mein Vater und mein älterer Bruder haben beide gekickt“, berichtet der Löwen-Neuzugang. Zum Handball brachte ihn der Freundeskreis. „Als ich acht Jahre alt war, haben mich Kumpels mit zum Handballtraining genommen. Das hat mir gleich gefallen – und so hat es dann angefangen“, erzählt der junge Mann, der sich ab sofort in der stärksten Liga der Welt beweisen will.

Auf den Spuren großer Namen: Von Novo Mesto nach Celje und dann in die Welt

Auf den Spuren großer Namen: Neu-Löwe Kristjan Horžen bringt den typischen Werdegang für einen Top-Handballer mit – und alle Fähigkeiten.
Kristjan Horžen in seinem ersten Löwen-Spiel bei ALPLA HC Hard.

In Slowenien ging Kristjan Horžen den Weg, den so gut wie jedes große Talent des kleinen Landes geht. Über Trimo Trebnje, jenen Klub, gegen den die Löwen in der vergangenen Euro-League-Saison zweimal antraten und jeweils deutlich gewannen, kam der heute 21-Jährige nach Celje. Und damit zu jenem Verein, an dem kein Ausnahmetalent vorbeikommt in Slowenien. Der RK Celje genießt Legendenstatus im osteuropäischen Handball. 2004 gewann der Klub die Champions League, schlug auf dem Weg dorthin nacheinander die Top-Teams aus Lemgo, Ciudad Real und Flensburg. Im Kader standen damals solch überragende Persönlichkeiten wie Siarhei Rutenka und Renato Vugrinec.

Heute ist der Rokometni Klub in erster Linie nationaler Platzhirsch und Sprungbrett für Talente, die es nach Deutschland, Frankreich und das restliche (west-)europäische Ausland schaffen wollen. Blaz Janc beispielsweise spielte in Celje vor, bis er über Polens Spitzenklub Kielce 2020 zum FC Barcelona wechselte. Bereits 2008 brach von Celje aus ein gewisser Gorazd Skof in die weite Handball-Welt auf. Der Geburtsort des zuletzt bei den Eulen Ludwigshafen aktiven Klasse-Keepers lautet übrigens: Novo Mesto.

Die Stationen Novo Mesto und Celje scheinen so etwas wie ein Königsweg zu sein aus der slowenischen Provinz gen Westen. Für Kristjan Horžen jedenfalls steht fest, dass nun ein neues, aufregendes und entscheidendes Kapitel in seiner Entwicklung als Profi-Sportler anfängt: „Solange ich denken kann, wollte ich schon immer eines Tages in der Bundesliga spielen. Dass ich jetzt für die Rhein-Neckar Löwen spielen werde, bedeutet für mich, dass ein Traum in Erfüllung geht. Nun kommt es drauf an, dass ich den Erwartungen, die hier an mich gerichtet werden, gerecht werde.“

Auf den Spuren großer Namen: „Mit Jannik Kohlbacher zusammenzuspielen, ist natürlich etwas ganz Spezielles für mich“

Auf den Spuren großer Namen: Neu-Löwe Kristjan Horžen bringt den typischen Werdegang für einen Top-Handballer mit – und alle Fähigkeiten.
Kristjan Horžen im Training mit Kollege Jannik Kohlbacher.

Die ersten Eindrücke stimmen auf alle Fälle optimistisch. Innerhalb der Mannschaft hat sich der Kreisläufer sofort bestens zurechtgefunden. Bei seinen neuen Teamkameraden fühlt er sich sehr gut aufgehoben, lobt die große Hilfsbereitschaft und die angenehme Trainingsatmosphäre. Sportlich freut er sich insbesondere auf die Zusammenarbeit mit einem der Besten auf seiner Position. „Mit Jannik Kohlbacher zusammenzuspielen, ist natürlich etwas ganz Spezielles für mich. Wir haben beide einen ähnlichen Spielstil, und ich werde ganz sicher sehr viel von ihm lernen. Schon in den ersten Tagen hat er mir immer geholfen, wenn ich eine Frage hatte.“

Umgekehrt soll das slowenische Top-Talent in Zukunft helfen, wenn seine Mitspieler auf dem Feld eine Frage haben – beziehungsweise Hilfe in Form einer Anspielstation brauchen. Genau dafür haben die Löwen den Mann mit der Löwen-Figur geholt. Kristjan Horžen verfügt mit seinen 21 Jahren über den Körper eines Modellathleten. Setzt er diesen clever ein, ist er – ähnlich wie Positionskollege Kohlbacher – kaum bis überhaupt nicht zu verteidigen. Umgekehrt kann das kompakte Kraftpaket vielfältig in der Defensive eingeplant werden, auf der Halbposition oder auch im Zentrum decken. Und damit genau das schaffen, was er sich vorgenommen hat: den nächsten Schritt in seiner Karriere. Von Novo Mesto in die Handball-Welt.