Löwen gegen Recken: Ein Duell der Gegensätze

Heimspiel zum Hinrunden-Abschluss am Samstagabend in der SAP Arena

In der vergangenen Saison trafen die Rhein-Neckar Löwen und die TSV Hannover-Burgdorf dreimal aufeinander – und jedes Mal ging es äußerst emotional zu. Dass die Löwen in allen Vergleichen als Sieger vom Feld gingen, der TSV unter anderem den Pokaltitel vor der Nase wegschnappten, dürfte die Niedersachsen besonders motivieren für das Duell am Samstagabend um 20.30 Uhr in der SAP Arena. Karten für das vorletzte Heimspiel in diesem Jahr gibt es noch online, unter der Hotline 0621/18190333 sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Es ist der 17. Spieltag in der DKB Handball-Bundesliga 2018/19 und damit der offizielle Hinrunden-Abschluss. Für wen wird die erste Halbserie versöhnlicher enden? Die aktuelle Form spricht deutlich für die Rhein-Neckar Löwen. Ihre vier vergangenen Liga-Spiele haben sie allesamt gewonnen, dabei unter anderem die formstarken Mindener und Göppinger geschlagen. Das 28:22 gegen Magdeburg war außerdem wichtig für die Moral – genauso wie der Derbysieg in Ludwigshafen. Und Hannover? Die TSV steckt in der größten Krise seit dem Amtsantritt des spanischen Trainerduos Carlos Ortega / Iker Romero.

Seit 11. November sieglos in der Liga

Der vorerst letzte Liga-Erfolg datiert vom 11. November, als man sich in Lemgo mit 31:26 durchsetzen konnte. Danach holte man aus vier Spielen keinen einzigen Punkt, verlor unter anderem zuhause gegen Bietigheim (26:27) sowie in Leipzig und Wetzlar. Momentan steht der Klub mit 12:20 Zählern auf Rang zwölf – und damit meilenweit hinter den eigenen Ansprüchen. Schuld daran dürften in erster Linie zahlreiche Verletzungen sein. Das TSV-Lazarett zählt zu den größten der Liga, aktuell müssen die Recken unter anderem ohne die Leistungsträger Mait Patrail und Pavel Atman auskommen. Zudem fallen enorme Probleme in der Abwehrarbeit ins Auge, bemängeln Kenner der Mannschaft insbesondere die mangelnde Abstimmung.

Als Hannover in der Vorsaison erst lange unbesiegt auf Platz eins stand und am Ende mit dem Pokalfinale plus Platz sechs die beste Bundesliga-Spielzeit seiner Geschichte ablieferte, war die Defensive noch das Prunkstück gewesen. Am Mittelblock mit Evgeni Pevnov und Ilija Brozovic zerschellte unter anderem der Angriff des THW Kiel – und das dreimal. In dieser Spielzeit haben die Recken mehr Tore kassiert als Schlusslicht Eulen Ludwigshafen. In Stuttgart mussten die TSV-Keeper 37 Mal hinter sich fassen, in Melsungen 36 Mal. Ganz klar: Stabilitäts- und Qualitätsverluste durch Verletzungen sind derzeit die größten Baustellen beim Gegner der Löwen am Samstag.

Nachwuchs springt ein

Personell greifen die Hannoveraner mittlerweile auf den eigenen Nachwuchs zurück. Aus diesem kam auch schon der sich bärenstark entwickelnde Timo Kastening. Aktuell darf sich der junge Hannes Feise bei den Profis versuchen, genauso wie die Kollegen Veit Mävers (18), Vincent Büchner, Joshua Thiele, Jonas Wilde (alle 20) und Jannes Krone (21), die immer wieder mal Bundesliga-Luft schnuppern. Klar ist aber auch, dass der Personalvorteil am Samstag bei den Löwen liegt. Die Truppe wird ohne einen einzigen Ausfall in die SAP Arena kommen. Und mit der Gewissheit, mit der TSV einen Gegner zu empfangen, den man auch in voller Mannschaftsstärke zuletzt immer wieder besiegen konnte.

2017/18 gelang das gleich dreimal: In der Liga zuhause fegte man Hannover Anfang Oktober 2017 mit 35:23 aus der Halle, beendete deren Siegeslauf und setzte sich selbst an die Tabellenspitze. Das Rückspiel in Hannover entschied man mit 26:23 für sich, das Pokalfinale in Hamburg mit 30:26. Dabei ging es in allen Partien körperlich und emotional zur Sache, leisteten die Hannoveraner bis auf ihr Gastspiel in Mannheim beherzte Gegenwehr – und mussten sich am Ende trotz großen Kampfes beugen. Am Samstag nun haben die Recken nichts zu verlieren. Was sie sicherlich nicht weniger gefährlich macht.

Löwenherz am 20. Dezember zeigen

Löwen-Fans aufgepasst: Fünf Tage nach dem Spiel gegen Hannover geht es mit dem Duell gegen den TVB Stuttgart in der SAP Arena zum letzten Heimspiel des Jahres (Donnerstag, 20. Dezember, 19 Uhr). Dann zeigen wir alle gemeinsam unser großes Löwenherz und spenden für Freezone, die Hilfsorganisation für Straßenkinder in Mannheim. Weil mehr Leute auch mehr Spenden bedeuten, heißt das Motto: Macht die SAP Arena noch einmal voll zum Jahresabschluss! Tickets für das Spiel gibt es unter anderem noch hier.