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Löwen gehen gewarnt ins Derby

Starker Saisonstart und positive Gesamtbilanz sprechen für die RNL, die beiden letzten Duelle in Stuttgart für den TVB

Löwen gehen gewarnt ins Derby. Starker Saisonstart und Gesamtbilanz sprechen für die RNL, die beiden letzten Duelle in Stuttgart für den TVB.
Jannik Kohlbacher setzt sich am Kreis durch und setzt zum Wurf an.

Löwen gehen gewarnt ins Derby: „Unterschätzen werden wir keinen Gegner“, so eine Ansage von Löwen-Cheftrainer Sebastian Hinze vor dem Saisonstart. An dieser grundsätzlichen Arbeitsauffassung hat sich auch nach dem Auftakt in die Bundesliga-Spielzeit 22/23 nichts geändert. Die drei Siege gegen Melsungen, in Hamm und am Donnerstag gegen Leipzig tragen bei zum gesteigerten Selbstbewusstsein. Platz für Überheblichkeit – oder auch nur ein bisschen Lockerlassen -, das gibt es mit Hinze & Co. nicht.

Die Bilder waren eindeutig. Noch lange nach dem Schlusspfiff in der SAP Arena und dem 30:24-Sieg über Leipzig sprach Sebastian Hinze auf seine Spieler ein. Juri Knorr, Benjamin Helander, Patrick Groetzki: Egal, wer dem Coach über den Weg lief oder greifbar erschien, wurde von ihm in Beschlag genommen und mit Spielanalysen und Hinweisen versorgt. Weil zwischen dem Heimspiel gegen Leipzig und der Auswärtsaufgabe in Stuttgart kaum mehr als 48 Stunden liegen, nutzte der Löwen-Hauptübungsleiter jede Gelegenheit, um sich darauf so gut wie möglich vorzubereiten.

Ziel ist es, anders als zuletzt keine böse Überraschung im Derby zu erleben. Während die Löwen in der Gesamtbilanz gegen den TVB mit 15:2 Siegen führen, u.a. den TVB aus dem Pokal 2021/22 warfen, gingen die letzten beiden Gastspiele in der baden-württembergischen Landeshauptstadt recht deutlich an die Schwaben. Im Mai 2021 kassierte man ein 28:32, im Oktober 2021 ein 30:35. Es ist klar: Die Löwen gehen gewarnt ins Derby in der Stuttgarter Porsche-Arena, wo am Samstag um 20.30 Uhr das 18. Duell zwischen Badenern und Schwaben angeworfen werden soll.

Löwen gehen gewarnt ins Derby: Favoritenrolle ist keine Kategorie

Löwen gehen gewarnt ins Derby. Starker Saisonstart und Gesamtbilanz sprechen für die RNL, die beiden letzten Duelle in Stuttgart für den TVB.
In Stuttgart geht es traditionell körperlich ordentlich zur Sache.

Was erwartet die Löwen in Stuttgart? Unter anderem vier ziemlich prominente bzw. vielversprechende Neuzugänge im TVB-Dress. Silvio Heinevetter muss man nicht vorstellen. Oscar Bergendahl ist seit der letzten EM Handball-Fans ein Begriff, wurde bei dem Turnier zum besten Abwehrspieler gewählt und feierte dabei mit Schweden auch den Titel. Dazu kommt die neue spanische Flügelzange aus Jorge Serrano und Daniel Fernandez, die TVB-Trainer Roi Sanchez als Landsmann mit höchstpersönlicher Expertise in die Stadt am Neckar gelotst hat.

Auf der anderen Seite haben die Stuttgarter mit Viggo Kristjansson ihre klare Nummer eins auf halbrechts verloren. Weil zudem Jerome Müller bislang verletzt fehlte, musste der Neuzugang vom HSV Hamburg, Jan Forstbauer, in den ersten Spielen die Stellung im rechten Rückraum halten. Auf Spielchen mit der Favoritenrolle lässt sich Löwen-Trainer Hinze dennoch nicht ein, auch nicht mit Blick auf den 6:0-Punkte-Start der Löwen und den 0:6-Punkte-Start der Stuttgarter. Zwei ihrer drei Niederlagen kassierten die Jungs von Roi Sanchez in Kiel und Berlin. Schmerzhaft war vor allem die Heimpleite gegen Erlangen (27:29).

In den letzten Jahren sind regelrechte Torejagden zum Derby-Merkmal Nummer eins geworden. Das könnte nun anders werden. Nicht nur die Löwen haben sehr viel in die Abwehrarbeit investiert. Auch beim TVB hat man, nicht zuletzt durch die Bergendahl-Verpflichtung, den Fokus auf die Defensive gerichtet. Bisher ging das noch nicht so auf. Damit sich das nicht ausgerechnet gegen die Löwen ändert, wünscht sich Sebastian Hinze einen anderen Auftritt seiner Mannschaft als in der ersten Viertelstunde gegen Leipzig.

Gegen den SC DHfK tat man sich zu Beginn sehr schwer im Positionsangriff, traf die falschen Entscheidungen im Abschluss, baute somit den Gegner auf. Volle Konzentration und Systemtreue von Minute eins an, das ist die Vorgabe. Personell wird sich, aller Voraussicht nach, nichts ändern im Vergleich zum Kader gegen Leipzig.