Veröffentlichung:

Löwen machen die 40 voll

Kantersieg im Derby beim TVB Stuttgart zeigt RNL in Gala-Form und mit kompletter Mannschaftsleistung

Löwen machen die 40 voll: Kantersieg im Derby beim TVB Stuttgart zeigt RNL in Gala-Form und mit kompletter Mannschaftsleistung.
Feiern einen perfekten Handball-Abend: die Löwen-Profis.

Vierter Sieg im vierten Spiel, inklusive Tor-Festival: Die Rhein-Neckar Löwen laufen weiter heiß in der LIQUI MOLY HBL. Am Samstagabend zeigen sie im Derby beim TVB Stuttgart eine tadellose Leistung in allen Mannschaftsteilen und nehmen die Schwaben in eigener Halle regelrecht auseinander. Nach 60 sehr einseitigen Minuten steht es 43:30 (21:16) für entfesselte Löwen. Linksaußen Benjamin Helander macht ein Riesenspiel – aber das trifft im Prinzip auf so gut wie jeden Löwen-Profi zu an diesem zauberhaften Abend.

Brauchten die Löwen gegen Leipzig zuhause noch einiges an Anlaufzeit, so sind sie im Derby beim TVB Stuttgart direkt heiß. Halil Jaganjac bricht durch zum Kreis: 0:1 (3.). Die Gastgeber halten zunächst dagegen, holen sich sogar die Führung zurück bis zum 3:2 durch Adam Lönn (7.). Dann aber kommen die Löwen. Albin Lagergren legt ein erstes Tänzchen aufs Parkett, trifft höchstelegant zum 3:3 (7.). Ballverlust Stuttgart, Vollsprint Benjamin Helander: Beim 3:4 sind die Gelben bei den Blauen wieder vorne (7.).

Nach dem nächsten Ballverlust der fahriger werdenden Schwaben markiert Jaganjac die erste Zwei-Tore-Führung (5:7, 10.). Der Weg ist geebnet für die Mannheimer. In der Abwehr tragen Beinarbeit und taktische Cleverness Früchte. Joel Birlehm pariert, auf der Gegenseite versenkt Patrick Groetzki auch seinen dritten Versuch (6:9, 12.). Nächster Ballverlust Stuttgart, Tempo Helander: Nach dem 6:10 nimmt Stuttgarts Trainer Roi Sanchez die erste Auszeit.

Löwen machen die 40 voll: Express kommt schnell ins Rollen

Ein bisschen Stabilität bringt diese Ansage des Spaniers. Vier Minuten lang bleibt der Abstand konstant. Der überragende Lagergren mit einer sehenswerten Pirouette trifft zum 8:13 (18.). Vier von vier für den Schweden, dazu die erste Fünf-Tore-Führung: Der Löwen-Express kommt schon wieder ins Rollen. Jaganjac findet Jannik Kohlbacher völlig frei am Kreis: 9:15 (20.). Jaganjac feuert aus dem Unterarm: 10:16 (21.). Jaganjac versenkt einen Gegenstoß nach technischem Fehler Stuttgart. Beim 10:17 muss Sanchez bereits zum zweiten Mal den Auszeit-Buzzer drücken (22.).

Löwen machen die 40 voll: Kantersieg im Derby beim TVB Stuttgart zeigt RNL in Gala-Form und mit kompletter Mannschaftsleistung.
Jannik Kohlbacher stellt sich Egon Hanusz in den Weg.

Immerhin: Dieses Mal hören seine Jungs ein bisschen besser. Mithilfe des siebten Feldspielers kommen die Blauen zu besseren Chancen. Eine geniale Idee hat auf der Gegenseite Helander: Er läuft ein, dreht mit Ball aber nicht ab, sondern zieht einfach am Abwehrchef Oscar Bergendahl vorbei zum 13:19 (26.). Was ein Kabinettstück des groß aufspielenden Finnen, das zeigt: Die Löwen sind hellwach. Die Schwaben nicht so wirklich. Und so geht es mit einem 16:21 aus TVB-Sicht noch einigermaßen glimpflich in die Pause.

Benji Helander hat auch nach dem Seitenwechsel Bock auf Handball. Er zieht in die Lücke, holt einen Siebenmeter raus, den Juri Knorr allerdings nicht im TVB-Gehäuse unterbringen kann (17:21, 33.). Auf der Gegenseite kann Daniel Fernandez auf 18:21 verkürzen (34.). Kein Grund zur Panik für die Löwen. Die drücken einfach aufs Gas und Olle Forsell Schefvert schließt per schneller Mitte zum 18:22 ab (34.). Einzig mit dem wieselflinken Egon Hanusz haben sie echte Probleme. Der Mittelmann macht das 19:22 (35.).

Löwen machen die 40 voll: David Móré gebührt die Ehre

Silvio Heinevetter hält gegen Lagergren. Die Chance für Stuttgart, auf zwei Treffer ranzukommen. Wichtige Phase jetzt. Und wer gibt den Ausschlag? Na klar, die Löwen-Abwehr. Kohlbacher bekommt die Hand in einen Pass, Helander reagiert superschnell und macht das 19:23 ins leere Tor (36.). Die Variante mit dem siebten Feldspieler birgt eben Risiken, vor allem gegen eine solch aufmerksame Deckung wie die der Gelben. Die treibt Stuttgart sogar in Unterzahl ins Zeitspiel. Wow! Mit einem Block kommt man schließlich in Ballbesitz, schraubt das Resultat durch einen Jaganjac-Treffer wieder auf 20:26 und eine entsprechend beruhigendere Führung (39.).

Nach dem 21:27 durch das sechste Jaganjac-Tor nimmt Roi Sanchez bereits seine letzte Auszeit (40.). Stark, wie Forsell Schefvert das 22:27 von Hanusz mit schneller Mitte und dem 22:28 kontert (41.). Beim 22:30 durch Helanders siebten Streich sind es erstmals acht Tore vor für die Löwen (42.). Groetzki gnadenlos von außen: Mit dem 23:33 steht eine zweistellige Löwen-Führung auf der Anzeigetafel (47.). Helanders neunte Bude erhöht auf 23:34, da ist die Partie nicht nur entschieden, sondern steuert auf ein veritables Schützenfest zu (48.).

Löwen machen die 40 voll: Kantersieg im Derby beim TVB Stuttgart zeigt RNL in Gala-Form und mit kompletter Mannschaftsleistung.
Halil Jaganjac bejubelt einen seiner sechs Treffer.

Youngster David Móré ist der 40. Löwen-Treffer vorbehalten. Am Ende steht es 30:43 aus Sicht der Gastgeber. Nach den nächsten löwenstarken 60 Minuten sehen die über 3500 Zuschauer in der Porsche Arena einen überdeutlichen Löwen-Sieg, den vierten im vierten HBL-Spiel. In exakt einer Woche geht es weiter für die RNL. Zuhause gegen die SG Flensburg-Handewitt. Top-Spiel-Zeit in der Mannheimer SAP Arena am Samstag, 24. September, 16:30 Uhr. Karten gibt es hier.

TVB Stuttgart – Rhein-Neckar Löwen 30:43 (16:21)

Stuttgart: Heinevetter (1.-17. und ab 31., 4 Paraden), Vujovic (18.-30.) – Häfner (2), Serrano, Fernandez (6), Hanusz (6), Schöttle, Lönn (6), Röthlisberger (1), Nicolaus, Forstbauer (2), Zieker (2/1), Pfattheicher (5), Bergendahl

Löwen: Appelgren (ab 26., 6 Paraden), Birlehm (1.-26., 3 Paraden) – Kirkeløkke (1), Knorr (4/3), Helander (9), Móré (3), Ahouansou, Lagergren (5), Groetzki (7), Forsell Schefvert (2), Michalski, Horžen, Gislason (1), Jaganjac (6), Kohlbacher (5)

Trainer: Roi Sanchez – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Jannik Otto & Raphael Piper

Strafminuten: Zieker (2), Bergendahl (2) – Jaganjac (2), Forsell Schefvert (2)

Siebenmeter: 1/1 – 3/4

Siebenmeter-Paraden: Knorr wirft am Tor vorbei (33.) Spielfilm: 0:1, 2:1, 3:2, 3:4, 5:6, 6:10, 8:12, 8:14, 9:15, 10:17, 13:18, 14:20, 16:21 (HZ), 19:22, 21:27, 22:30, 23:33, 25:35, 27:37, 28:39, 29:41, 30:43 (EN)