Veröffentlichung:

Löwen gelingt versöhnlicher Jahresabschluss (MM)

Wuppertal. Eine anstrengende Zeit liegt hinter den Rhein-Neckar Löwen. Psychisch und physisch verlangten die zurückliegenden Monate den Bundesliga-Handballern alles ab. Gestern feierten die Gelbhemden mit dem 34:25 (15:12) beim Bergischen HC einen versöhnlichen Jahresabschluss – nach 18 Spielen bleibt die Bilanz indes eher enttäuschend. Das sah auch Kreisläufer Bjarte Myrhol so: „Wir haben sicherlich nicht das erreicht, was wir uns vorgenommen haben.“

Gestern stimmte die Leistung jedoch. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Wir haben eine sehr gute 5:1-Abwehr gespielt und sind so zu Gegenstoßtoren gekommen. Im Angriff haben wir wechselhaft gespielt, das haben wir erst nach dem Seitenwechsel besser gemacht“, meinte Trainer Gudmundur Gudmundsson: „Es ist immer schön, mit einem Sieg in die Pause zu gehen. Bis jetzt ist in dieser Saison allerdings nicht alles gut für uns gelaufen. Wir haben zu oft Zähler liegenlassen und fünf Punkte verschenkt. Meine Mannschaft spielt bislang zu wechselhaft. Das müssen wir im nächsten Jahr besser machen.“ Nun steht die Europameisterschaft in Serbien an, am 8. Februar geht die Bundesliga-Runde für die Löwen mit der Auswärtspartie in Balingen weiter.

Zwei Wochen nach seiner Ellenbogen-Verletzung war Zarko Sesum gestern bei den Gelbhemden wieder dabei und agierte als Spielmacher. „Andy Schmid konnte wegen einer Fuß-Entzündung nicht spielen, deshalb haben wir Zarko gebraucht. Er kam schwer in die Partie, hat seine Sache aber danach gut gemacht“, sagte Gudmundsson.

Die Badener begannen stark, verteidigten aggressiv und eroberten sich mehrmals den Ball. Sie liefen drei Gegenstöße, erzielten drei Tore – der perfekte Start. Doch danach versäumten es die Gelbhemden, für klare Verhältnisse zu sorgen, der Bergische HC ging mit 4:3 (11.) in Front. „Wir haben zu viele Chancen ausgelassen „, monierte Myrhol.

Im Spielaufbau taten sich die Löwen sichtbar schwer, es fehlten zündende Ideen. Meistens kamen die Badener über den Gegenstoß zu ihren Toren. „Wir hatten Probleme mit der 6:0-Abwehr des BHC“, gestand Myrhol. Beim 9:5 (16.) sah es zum zweiten Mal danach aus, dass die Gudmundsson-Sieben sich absetzt. Doch wieder schloss sich dieser guten Phase eine schlechte an. Die Löwen kassierten das 10:10 (23.), nahmen aber ein 15:12 mit in die Pause.

In Gefahr gerieten die Gelbhemden nach dem Seitenwechsel nicht mehr, am Ende sprang ein Kantersieg heraus. Ein Schönheitsfehler blieben zwei ausgelassene Siebenmeter von Gensheimer, der wieder einmal bester Torschütze (12/2) war.

Von Marc Stevermüer