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Löwen greifen sogar in die Trickkiste

Mannheim. Gleich zwei Geburtstagskinder in den Reihen der Rhein-Neckar Löwen durften gestern Abend in der SAP Arena die zahlreichen Glückwünsche entgegennehmen. Neben Pressesprecherin Ute Krebs feierte auch Torwart-Trainer Tomas Svensson seinen Ehrentag sozusagen an der Arbeitsstätte. Und die Mannschaft wollte das Duo dann natürlich nicht enttäuschen. Mit dem insgesamt ungefährdeten 35:27 (18:14) gegen die TSV Hannover-Burgdorf machten die Badener im ersten Bundesliga-Heimspiel des neuen Jahres dem Duo und den 3924 Fans ein angemessenes Geschenk.

„Dadurch bekommen wir die verlorenen Punkte aus dem Hinspiel zwar nicht mehr zurück, aber die Art und Weise, wie wir den Sieg herausgespielt haben, sollte uns ein gutes Gefühl für die nächsten Aufgaben geben“, kommentierte Kapitän Uwe Gensheimer den Löwen-Auftritt, der vor allem im zweiten Durchgang richtig Spaß machte.

Hannover mit kurzem Strohfeuer

Über die gesamte Spielzeit hatten die Hausherren immer dann Vorteile, wenn sie in der Abwehr gewonnene Bälle zum Tempogegenstoß nutzen konnten. Hannover hatte sichtliche Probleme in der Rückwärtsbewegung, beim 7:3 (10.) war das erste kleine Polster herausgespielt. Mit kleinen Unachtsamkeiten, technischen Fehlern und ein paar Lücken in der Abwehr brachten die Badener die TSV aber wieder ins Spiel. Das 11:10 (21.) durch Przybeckis Doppelschlag war allerdings nur ein kurzes Strohfeuer. Die Hannoveraner machten mit ihrer Körpersprache auch beim 16:14 (29.) nicht den Eindruck, dass sie tatsächlich an ihre Chance glaubten. Beim 18:14-Halbzeitstand hatte der Vier-Tor-Vorsprung der Löwen wieder Bestand.

Zaubertore statt Verwaltung

Und die Löwen beschränkten sich trotz der angespannten Personalsituation – immerhin stand Niklas Ruß wieder im Kader – nicht auf die Verwaltung der Führung, sondern legten nach. Mit einem energischen 4:0-Lauf machten die Gelbhemden aus einem 20:16 (32.) ein 24:16 (38.) – spätestens hier war die Partie schon entschieden und dann sogar Zeit für Zauberhandball: Einen fast schon im Seitenaus geglaubten Gegenstoß-Pass von Ivan Cupic schaufelte Uwe Gensheimer ohne Blickkontakt instinktiv wieder ins Feld und fand am Kreis Bjarte Myrhol, der zum 29:19 (46.) verwandelte. Mit dieser Vorlage krönte der Kapitän seine 14-Tore-Gala. „Solche Aktionen kann man nur in der SAP Arena sehen“, staunt selbst Geschäftsführer Thorsten Storm immer wieder über den Linksaußen.

Inzwischen hatte die Partie, die mit gerade mal zwei Zeitstrafen für Myrhol und Buschmann auskam, endgültig den Charakter eines Freundschaftsspiels angenommen. Vier Minuten vor Spielende durften angesichts des klaren 34:24-Vorsprungs sogar die Nachwuchsspieler Kai Dippe und Nicolas Herrmann Bundesliga-Luft schnuppern und am Ende den 35:27-Erfolg bejubeln.

Von Thorsten Hof

 16.02.2012