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Löwen hinken den Spitzenteams hinterher

Der von vielen Handball-Experten vorhergesagte Fehlstart der Rhein-Neckar Löwen ist bittere Realität geworden. Mit 30:34 (16:15) Toren verlor der badische Bundesligist gestern Abend in der Mannheimer SAP-Arena gegen den deutschen Vizemeister HSV Hamburg und ging somit auch im zweiten Topspiel der noch jungen Saison als Verlierer vom Parkett. Mit nunmehr 2:4 Punkten reihen sich die Schützlinge von Trainer Ola Lindgren vorerst im grauen Mittelfeld der Tabelle ein und haben die zum Ziel erklärten Spitzenplätze fürs erste komplett aus den Augen verloren.

Dabei überraschten die Löwen die Hamburger zunächst mit einem Blitzstart. Nach gerade einmal 27 Sekunden zappelte die Harzkugel erstmals im Gästetor – Karol Bielecki hatte getroffen. Angetrieben vom emsigen Snorri Gudjonsson blieben die Hausherren am Drücker und warfen sich bis zur sechsten Minute und dem 5:2 durch den starken Kreisläufer Bjarte Myrhol ein kleines Polster heraus. Mit zunehmender Spieldauer fanden jedoch die Hamburger vor den 11 141 Zuschauern besser in die Partie, ohne zunächst den Drei-Tore-Rückstand verkürzen zu können. Allerdings profitierten die Norddeutschen davon, dass die Löwen – besonders in Unterzahl – zu früh und unvorbereitet den Abschluss suchten und sich so letztlich selbst um den Lohn brachten.

So glich Hans Lindberg mit einem Gegenstoß in der 27. Minute beim 14:14 die Begegnung erstmals aus. Davon beflügelt waren es nach dem Seitenwechsel dann die Hamburger, die das Kommando übernahmen und die im ersten Durchgang gute Löwen-Abwehr ein ums andere Mal vor unlösbare Probleme stellte. „Wir haben eigentlich ganz gut gespielt und waren die meiste Zeit über sehr konzentriert bei der Sache“, meinte auch Patrick Groetzki. „Aber in den entscheidenden Situationen zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir zu schnell abgeschlossen und uns so in die Situation gebracht, dass wir hinterherlaufen mussten“, hatte der Rechtsaußen eine Erklärung für die zweite Saisonniederlage parat.

Zwar stemmten sich die Löwen mit aller Kraft gegen die drohende Pleite, doch im Stile einer Spitzenmannschaft verwalteten die Gäste ihren Vorsprung und fuhren ihrerseits am Ende auch den verdienten Lohn ein.

Von Christof Bindschädel

19.09.2009