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Löwen im Pokal mit dem „zweiten“ Gesicht (MM)
Elsenfeld. Die Rhein-Neckar Löwen haben den Liga-Schock von Hannover verdaut und sich schnell rehabilitiert. In der zweiten Runde des DHB-Pokals setzten sich die Badener gestern Abend in Elsenfeld nach einer konsequenten Leistung mit 34:22 (16:10) beim Liga-Konkurrenten TV Großwallstadt durch.
Überragender Spieler war neben Torwart Goran Stojanovic ausgerechnet bei seinem Ex-Klub Linkshänder Michael Müller mit neun Treffern. „Wir haben zusammengesessen und uns noch einmal klar gemacht, dass es nicht sein kann, dass wir immer zwei Gesichter zeigen“, begründete der Rückraumschütze den Leistungssprung. „Heute haben wir wieder unser anderes Gesicht gezeigt“, betonte Müller.
Ganz anders als zuletzt in Hannover gingen die Löwen ihre Aufgabe konzentriert an und vertrauten wieder auf ihre gewohnte 6:0-Abwehr, die beweglich auf den Beinen und trotz ihrer Grundformation alles andere als defensiv war. Schnell stand es 4:1 für die Badener (5.) und Michael Müller, von vielen nach dem Lijewski-Ausfall schon als Schwachpunkt des Teams ausgemacht, deutete an, dass er es allen zeigen wollte.
Großwallstadt blieb allerdings dran, beim 10:10 stellte Tiedtke den Ausgleich her (19.). Sollte es etwa wieder so spannend wie beim 27:24 der Löwen vor zwei Wochen in der Liga werden? Doch dann vernagelten die Gelbhemden ihr Tor, bis zur Halbzeit sollte den Mainfranken kein Treffer mehr gelingen. Die gelbe Wand war plötzlich nicht mehr zu überwinden und was dennoch durchkam, war die Beute von Goran Stojanovic, der klar mehr zu fassen bekam als sein Gegenüber Martin Galia. Im Angriff ließen die Rhein-Neckar Löwen ebenfalls nicht nach und zogen zum 16:10-Halbzeitstand davon, Michael Müller hatte bis dahin nicht weniger als acht Treffer erzielt. Von wegen Risikofaktor!
Auch nach der Pause dominierten die Badener im Stil einer Spitzenmannschaft. Nach für die Großwallstädter Fans quälend langen 14 Minuten Sendepause traf der TVG erst beim 11:18 wieder (33.), was die Löwen mit einem humorlosen 6:0-Lauf und „Hexer“ Stojanovic (17 Paraden) im Rücken zum 11:24 beantworteten (38.). Für Großwallstadt ging es nun nur noch darum, ein noch größeres Debakel zu verhindern, die Gelbhemden tankten bis zum 34:22-Endstand dagegen ordentlich Selbstvertrauen für den brisanten Bundesliga-Knaller am Samstag (15 Uhr, SAP Arena) gegen den THW Kiel. „Wir sind in keiner einfachen Phase aber nach dem Spiel in Hannover war das heute sicher die richtige Antwort“, war auch Trainer Gudmundur Gudmundsson mit dem Auftritt seines Teams vollauf zufrieden.
Von Thorsten Hof