Veröffentlichung:

Löwen in der Königsklasse (RP)

Nach 36:25-Sieg gegen HBWBalingen-Weilstetten ist Platz zwei sicher

Da kann man nicht meckern: Elf Tage nach dem schweren K.o. im Halbfinale des Final Four gegen die SG Flensburg-Handewitt schlugen die Rhein-Neckar-Löwen
im fünftletzten Bundesliga-Spiel der Saison gestern HBW Balingen-Weilstetten 36:25 (20:13). Platz zwei ist sicher, die Löwen spielen nächste Saison wieder Champions League.

Im Löwen-Exil, dem Sportzentrum Harres in St. Leon-Rot, galt es gestern nur eine Frage zu beantworten: Wie haben Gensheimer und Co. das erneute Aus kurz vor der Ziellinie verdaut? Die Antwort war schon zur Halbzeit druckreif: Die Löwen zeigten eine gute Leistung, gaben wieder einmal die Comeback-Künstler, sie gewannen deutlich gegen einen ersatzgeschwächten Gegner. So fehlten unteranderem Ex-Nationalspieler Christoph Theuerkauf und Nationalmannschafts-
Regisseur Martin Strobel. Die Gäste hielten nur zehn Minuten mit, dann entwickelten die Löwen vor der Minuskulisse von 1195 Zuschauer eine beachtliche Spielfreude. Vor allem Gedeón Guardiola bewies eine immense Lust am Toreschießen. Der Spanier ist einer der besten Abwehrspieler des Planeten, gestern spurtete er immer wieder nach vorne, profitierte von klasse Anspielen seiner Kameraden. Das 19:12 nach einem Weltklasse-Konter, von ihm selbst eingeleitet, war zum mit der Zunge schnalzen. Die Löwen schossen sich den Frust von der Seele,wobei ein Akteur die Enttäuschung nicht aus den Kleidern zu bekommen schien: Niklas Landin. Der dänische Supertorhüter, der im Halbfinale in Hamburg den haltbaren Schuss von des Flensburgers Jim Gottfridsson passieren ließ,
parierte nur zwei Bälle,machte in der 21.Minute Bastian Rutschmann Platz. Rutschmann spielte prima. „Die Trainingszeit war nicht sehr einfach, wir haben es unglücklich vergeigt, in der Bundesliga haben wir so wenig Minuspunkte wie noch nie, es war noch eine sehr gute Saison“, sagte der Ersatz-Torhüter, der Mann des Spiels.

Trainer Nikolaj Jacobsen setzte die etatmäßigen Halben Kim Ekdahl du Rietz und Alexander Petersson auf die Bank, brachte die jüngeren Mads Mensah Larsen und Harald Reinkind – beide machten ihre Sache sehr gut. Nach der Pause kamen dann auch noch die Außenspieler Stefan Sigurmannsson und Marius Steinhauser zum Einsatz, die beiden hatten in den vergangenen Wochen kaum gespielt. Der schönste Moment des Spiels:
Das war, als der ins Tor zurückgeeilte Mittelmann Andy Schmid einen Ball hielt, laut angefeuert von den Zuschauern. Löwen und Fans sind auch nach Hamburg eine Einheit!