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Löwen in Magdeburg

Am Freitag ist eine Trotzreaktion gefragt

Nach dem unterm Strich enttäuschenden 30:30 zu Hause gegen die MT Melsungen bietet sich den Rhein-Neckar Löwen am Freitagabend im Auswärtsspiel beim SC Magdeburg die Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Anwurf in der GETEC Arena ist um 19:45 Uhr, der Spartensender Sport1 wird diese Partie über Sport1+ (Pay TV), als auch via Livestream im Internet übertragen.

Die Magdeburger sind furios in die Saison gestartet und weisen nach sechs Partien 10:2 Punkte auf. Mit der zweitbesten Tordifferenz nach Kiel (+30) stehen die Bördeländer derzeit auf Rang vier, nach Minuspunkten sogar auf dem zweiten Platz. Die einzige Niederlage resultierte aus dem Heimspiel gegen die Füchse Berlin (27:29), zuletzt hielt sich die Sieben von Trainer Frank Carstens auch beim Aufsteiger TV Hüttenberg schadlos und siegte mit elf Toren Unterschied (33:22).

Der Vorjahressiebte hat sich vor der Saison gezielt verstärkt. Fünf Abgänge stehen sechs Neuankömmlinge gegenüber, darunter der isländische Keeper Björgvin Gústavsson von den Kadetten Schaffhausen, der mit den „Eiskriegern“ Olympisches Silber 2008 und EM-Bronze in 2010 gewann, sowie der Slowene Aleš Pajovič, der zuletzt von RK Celje an den österreichischen Zweitligisten und Aufsteiger HC Seiersberg ausgeliehen war. Der Rückraumspieler hat mit BM Ciudad Real drei Mal die Champions League gewonnen und glänzt auch bei seinem neuen Arbeitgeber mit 3,5 Toren im Schnitt, wie überhaupt der gesamte Kader durch seine Ausgeglichenheit in punkto Torgefährlichkeit auffällt: Zwischen dem bislang erfolgreichsten Schützen Jure Natek (23 Treffer) und dem siebtplatzierten Fabian van Olphen (18) liegen gerade mal fünf Törchen.

Eine weitere „Waffe“ des Ex-Klubs der Löwen Karol Bielecki und Henning Fritz ist das Torhütergespann Gústavsson und Gerrie Eijlers, das der ehemalige Magdeburger und heutige TV-Experte Stefan Kretzschmar als das beste Duo der Liga hinter den Berlinern Silvio Heinevetter und Petr Štochl bezeichnete. Der SCM ist auf allen Positionen doppelt stark besetzt, was ihn zu einem unberechenbaren Kollektiv macht.

Henning Fritz sagte vor dem Duell mit seinem Heimatverein: „Es wird richtig schwer, aber wir wissen, wozu wir in der Lage sind. Wir müssen einfach nur unser Potenzial voll ausschöpfen.“ Wollen die Gelbhemden den Kontakt zu den Magdeburgern und zur HBL-Spitze nicht frühzeitig abreißen lassen, müssen sie in der GETEC Arena punkten. Am besten zweifach.