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Löwen in Nexe gefordert: „Das ist ein guter Hexenkessel dort“
Zum Start der European-Playoffs geht es nach Kroatien
Löwen in Nexe gefordert: „Das ist ein guter Hexenkessel dort“: RK Nexe Našice. Selten haben sich die Rhein-Neckar Löwen mit einem Team mit einem melodischeren Vereinsnamen messen dürfen. Dabei dürfte eingefleischten Löwen-Fans der kroatische Top-Klub durchaus ein Begriff sein. In der EHF European-League-Saison 2020/2021 standen sich beide Mannschaften bereits ebenfalls in zwei Achtelfinal-Ko-Duellen gegenüber – mit dem denkbar knappen, aber besseren Ausgang für die „Männer in Gelb“. Um am Dienstag in einer Woche (02.04, 20:45 Uhr) erneut den Einzug ins Viertelfinale perfekt zu machen, dafür wollen die Mannen von Sebastian Hinze im Optimalfall bereits am morgigen Abend den Grundstein legen.
„Das ist ein guter Hexenkessel dort“, gibt Niclas Kirkelokke einen ersten Ausblick auf das, was ihn und seine Teamkollegen in Kroatien erwarten wird. 2000 Plätze fasst die alt-ehrwürdige, und nicht mehr ganz moderne, Sporthalle OS Kralja Tomislava in Nasice. Dass die Spielstätte des kroatischen Serien-Vizemeisters in nahezu jedem EHF-Duell restlos ausverkauft ist – Beweis für den Stellenwert des Klubs und die Begeisterung, welche dieser von Saison zu Saison bei seinen Fans entfacht. Es steht außer Frage: Die Löwen erwartet eine besonders heiße Atmosphäre in Kroatien.
Löwen in Nexe gefordert: Vorsicht vor Vulkan Veselin Vujovic
Leidenschaftliche Atmosphäre und geballte Emotionalität – allesamt Attribute, die sowohl die Heimspielstätte von Nexe beschreiben als auch deren Übungsleiter. So hat dort seit Ende Februar 2024 niemand geringes als Veselin Vujovic das Heft des Handelns in die Hand genommen. Den Montenegriner als Heißsporn zu bezeichnen – es ist beinahe noch eine Untertreibung. Hier ein Faustschlag gegen den damaligen Flensburger Lars Christiansen, da ein Handgemenge mit einem französischen Schiedsrichter-Duo. Vergehen, für die der Welthandballer von 1988 insgesamt knapp zwei Jahre gesperrt und mit Geldstrafen im fünfstelligen Bereich bestraft wurde.
Doch nicht nur von der Seitenlinie aus kommt auf die Löwen ordentlich etwas zu! Auch sportlich wird der Trip nach Kroatien für die Mannschaft um Cheftrainer Sebastian Hinze ein durchaus herausfordernder. Diese Erfahrung mussten Löwen-Spieler und -Fans bereits im letzten Aufeinandertreffen machen. Damals war es vor allem ein Spieler, der das Team von Ex-Trainer Martin Schwalb vor große Probleme stellte – ein junger, dynamischer und extrem torgefährlicher Rückraum-Shooter mit der Nummer 45, der den Löwen in Hin und Rückspiel insgesamt zwölf Treffer einschenkt. Sein Name: Halil Jaganjac. Dass der charismatische Kroate nun bei den Löwen unter Vertrag steht, ist ein echter Glücksfall. Dass er aufgrund seiner Verletzung allerdings nicht in den Duellen gegen seinen Ex-Verein mitwirken kann, hingegen ungemein tragisch. Und trotz des „Seitenwechsels“ von Halill Jaganjac – die Hürde Nexe wird dadurch, wenn überhaupt, nur ungemein kleiner.
Löwen in Nexe gefordert: „Wir können und müssen eigentlich auch gewinnen“
Luka Moslavac, Marko Bezjak, Manuel Štrlek und Dominik Kuzmanovic – allesamt Spieler, die durchaus namhaft sind und aufgrund ihrer Qulitäten mit Sicherheit zum oberen Regal der EHF European League gehören. Um Nexe das Leben schwer zu machen, weden die Löwen vor allem Luka Moslavac in den Griff bekommen müssen. Der Halblinke gehört zu den besten Werfern in der European League, erzielt in zehn Partien 48 Tore und steuert zudem 44 Assists bei. Apropos in den Griff bekommen: Die Schützlinge von Sebastian Hinze sollten es zudem tunlichst vermeiden, Chancenwucher zu betreiben. Dass dies bei einem herausragenden Keeper wie Dominik Kuzmanovic nicht selbstverständlich ist, steht außer Frage. Eine Erfahrung, die die Spieler des DHB-Teams, während der Heim-EM und der Olympia-Qualifikation, jüngst zweimal machen mussten.
Nichtsdestotrotz: Die Löwen wollen und werden alles investieren, um das Duell für sich zu entscheiden und sich auf diese Art und Weise eine möglichst optimale Ausgangslage für das Rückspiel zu erarbeiten. Dass diese Absicht mit Blick auf die aktuellen Negativ-Ergebnisse in der Bundesliga ebenso ambitioniert wie wichtig ist, ist unbestritten. Die Überzeugung, gegen eine Mannschaft wie Nexe Našice bestehen zu können – sie kommt aus der Mannschaft: „Das ist natürlich keine einfache Aufgabe, aber wir können und müssen eigentlich auch gewinnen“, so Niclas Kirkelokke. Dafür wird es, im Vergleich zu den vergangenen Auftritten, nicht nur eine deutliche Leistungssteigerung des gesamten Löwen-Teams brauchen, sondern zusätzlich einen Niclas Kirkelokke in Top-Form. Vor allem in der EHF European League ist auf den dänischen Weltmeister Verlass. So rangiert er mit 66 Treffern auf Platz Zwei der EL-Torschützenliste und ist zuletzt, mit neun Treffern in der zweiten Halbzeit, Garant für den Heimerfolg über Górnik Zabrze. Das lohnende Ziel, ein mögliches Viertelfinale gegen Sporting Lissabon, sollte definitiv Ansporn genug für die Mannschaft und Spieler von Sebastian Hinze sein.
Wer das Spiel in Nexe live mitverfolgen will, kann über die sozialen Kanäle der Löwen im Ticker mitlesen oder die Partie über die Streaming-Portale DYN und DAZN verfolgen (26.03.2024 / 20:45 Uhr).