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„Löwen-Jugend“ stürmt zum Derby-Kantersieg
Das junge Löwen-Trio Knorr / Helander / Diocou prägt das Spiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten
„Löwen-Jugend“ stürmt zum Derby-Kantersieg. So muss das ausschauen! Gegen HBW Balingen-Weilstetten haben die Rhein-Neckar Löwen am Donnerstagabend den zweiten Bundesliga-Sieg in Folge eingefahren – und das sicher und souverän. Durch das 34:23 (18:12) schrauben die Mannheimer ihr Punktekonto auf 9:7 und schieben sich in der Tabelle wieder ein kleines Stückchen nach oben. Grundlage für den vierten Saisonsieg im achten Spiel war einmal mehr eine tadellose Abwehrleistung sowie eine deutlich verbesserte Abschlussquote. So kann es aus Löwen-Sicht gerne weitergehen.
Auf der Platte dauert es 4 Minuten und 14 Sekunden, bis das erste Tor des Abends fällt. Und wer macht es? Natürlich: Andy Schmid. Der Löwen-Spielmacher nutzt einen technischen Fehler der Balinger zum Gegenstoß, macht das 1:0. Andreas Palicka landet seine erste Parade, Schmid findet Jannik Kohlbacher in der zweiten Welle: 2:0 (6.). Es sind die Balinger Fehler, provoziert von einer überragenden Löwen-Abwehr, die in der Anfangsphase den Unterschied machen. Auf die zweite Palicka-Parade folgt die nächste schnelle Kombination, spielt Lukas Nilsson Benjamin Helander frei: 3:0 für die Löwen (7.).
Weil Balingen so gar nicht durchkommt, greift HBW-Trainer Jens Bürkle direkt zum siebten Feldspieler. In der 8. Minute ist es dann auch so weit, erzielt Linksaußen Tim Nothdurft das erste Tor für die Schwaben zum 3:1. Das Problem der Gäste: Ein echter „Dosenöffner“ ist dieser Treffer nicht. Gegen die bewegliche und zupackende Löwen-Abwehr, die fließend zwischen 5-1- und 6-0-System wechselt, finden sie einfach keine Lösungen. Alle Lücken dicht! Bravo Löwen! Weil die Löwen umgekehrt mit jedem Vorstoß durchbrechen und von Abschlussschwäche nichts zu sehen ist, wächst der Vorsprung von 4:1 (8.) auf 6:2 (12.) und 8:2 (14.).
„Löwen-Jugend“ stürmt zum Derby-Kantersieg: Diocou mit zwei Steals und sieben Streichen
Mitte der ersten Halbzeit pendelt sich der Vorsprung bei fünf Treffern ein. Überhaupt nicht zu stoppen ist der seit Wochen in Gala-Form auflaufende Kohlbacher, der beim 11:6 bereits seinen vierten Treffer erzielt (19.). Kurz darauf ist es Schmid, der sein Tor-Konto ebenfalls auf vier erhöht (13:6, 21.). Zu diesem Zeitpunkt liegen die Löwen bei einer Wurfquote von 81 Prozent: ein absoluter Fabelwert! Dazu kommen drei starke Steals, u.a. von Mamadou Diocou, der mit Helander die jugendliche Flügelzange bildet, äußerst erfrischend auftritt. Mit seinem dritten Tor erhöht Diocou in Minute 25 auf 14:8. In die Pause gehen äußerst geschlossen, energisch und clever agierende Löwen mit einer stabilen 18:12-Führung, auch Dank sieben Paraden von Andreas Palicka (36,9 Prozent).
Vorne der wichtigste Faktor neben Kohli: Andy Schmid. In Minute 33 erzielt er das erste Löwen-Tor nach der Pause, verwandelt den zweiten Siebenmeter cool und trocken zum 19:13. Als Helander mit dem zweiten Gegenstoß in Folge auf 22:14 stellt, nimmt Bürkle die zweite Auszeit für Balingen (37.). Es droht eine heftige Klatsche im Derby. Und die Löwen machen weiter! Diocou angelt bereits den zweiten Ball der Balinger, Nilsson findet Schmid am Kreis: 23:14 (38.). Palicka persönlich besorgt mit einem Wurf ins leere Tor die erste zweistellige Führung zum 24:14 (40.).
Die weiter zu vielen technischen Fehlern neigenden Balinger können sich bei ihrem Torwart bedanken, dass der Spielstand nicht noch höher ausfällt. Gegen Knorr landet Simon Sejr seine neunte Parade (45.). Auf der Gegenseite kommt der gerade eingewechselte Philipp Ahouansou zu spät in den Zweikampf gegen Zintel, sieht dafür glatt Rot (45.). Stark: David Späth pariert in seiner ersten Aktion direkt den folgenden Siebenmeter (45.). Beim 31:21 (54.) trägt sich der nächste junge Wilde der Löwen in die Torschützenliste ein: Lion Zacharias.
„Löwen-Jugend“ stürmt zum Derby-Kantersieg: Späth spät und direkt da, Palicka präzise
Die letzten Minuten nutzen die Löwen, um weiter Selbstvertrauen zu tanken. In der Abwehr setzen sie Blocks, kommen zu Ballgewinnen. Vorne werden die freien Chancen eiskalt versenkt. Per Doppelpack stellt Diocou auf 33:21 (54.). Niclas Kirkeløkke, der auf halbrechts durchspielt, netzt zum 34:22 nach perfektem Schmid-Pass (58.). Und auch Youngster David Späth zeichnet sich aus, pariert gleich fünfmal in der Schlussphase und zieht damit das Torhüter-Duell endgültig auf die Seite der Rhein-Neckar Löwen, die am Ende einen rundum starken Auftritt mit einem 34:23-Kantersieg krönen. Wow!
Rhein-Neckar Löwen – HBW Balingen-Weilstetten 34:23 (18:12)
Löwen: Palicka (1.-44., 10 Paraden, 1 Tor), Späth (ab 45., 5 Paraden) – Schmid (7/2), Zacharias (1), Kirkeløkke (4), Diocou (7), Knorr (4), Helander (5), Ahouansou, Abutovic, Lagergren, Groetzki, Horžen, Gislason, Nilsson, Kohlbacher (5)
Balingen: Sejr (ab 14., 11 Paraden, 1 Tor), Ruminsky (1.-14., 1 Parade) – Lipovina (4/2), Thomann (2), Ingason, Nothdurft (4), Wiederstein (1), Beciri (3), Schoch (2), Zintel (2), Scott (1), Stevanovic (1), Saueressig (1), Heinzelmann, Strosack (1)
Trainer: Klaus Gärtner – Jens Bürkle
Schiedsrichter: Sebastian Grobe & Adrian Kinzel
Zuschauer: 2957
Strafminuten: Knorr (2), Ahouansou (2), Gislason (2) – Strosack (2), Saueressig (2), Ingason (2)
Rote Karte: Ahouansou (45., grobes Foulspiel)
Siebenmeter: 2/3 – 2/3
Siebenmeter-Paraden: Zacharias wirft am Tor vorbei (49.) – Späth hält gegen Lipovina (45.)
Spielfilm: 3:0, 3:1, 5:1, 5:2, 8:2, 8:3, 9:3, 9:5, 10:5, 10:6, 13:6, 13:8, 15:8, 15:9, 16:9, 18:12 (HZ), 20:13, 22:14, 24:14, 26:16, 29:19, 31:21, 34:23 (EN)
Bilder: Sörli Binder/RNL