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Löwen kämpfen Melsungen nieder (BNN)

Nach dem Heimsieg Daumendrücken für Magdeburg

Nach zwei Kraftakten binnen drei Tagen steht bei den Rhein-Neckar Löwen Füße hochlegen auf dem Plan. „Wir werden vor dem Fernseher sitzen und die Daumen drücken“, sagte Kim Ekdahl du Rietz nach dem gestrigen 32:26(16:16)-Heimsieg gegen die MT Melsungen, mit dem die Handballprofis aus Nordbaden zwei Tage nach dem 23:23 beim THW Kiel nach Punkten zum Tabellenführer aufschlossen. Beide Titelanwärter haben nun 53:7-Zähler. Der Spitzenreiter, der aufgrund der um 41 Treffer besseren Tordifferenz weiter vorne liegt, ist heute (20.15 Uhr/Sport 1) beim heimstarken SC Magdeburg gefordert.

„Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt und schauen, was die Kieler machen“, meinte Uwe Gensheimer nach einer wahren Energieleistung gegen den vor der Pause auf Augenhöhe spielenden Tabellensechsten. Gensheimer war mit elf Toren bester Werfer und die treibende Kraft. „Wie die Mannschaft das noch rumgerissen hat, war mehr als bemerkenswert nach dem Spiel in Kiel“, erklärte Geschäftsführer Lars Lamadé.
Die Löwen hatten gut begonnen. Nach zwölf Minuten lagen sie beim 8:4-Zwischenstand bereits mit vier Treffern vorn. Doch dann verloren sie den Faden. Sie schlossen zu früh ab, so dass Mikael Appelgren im Tor der Melsunger an seinem künftigen Arbeitsplatz seine Qualitäten beweisen konnte. Oder sie leisteten sich technische Fehler. Nach einem 1:5-Lauf hieß es 9:9. Nach 21 Minuten lagen die Löwen beim 11:12 erstmals im Hintertreffen, zwei Minuten vor der Pause führte Melsungen gar mit 16:14. „Man hat gesehen, dass wir keine Roboter sind“, erklärte Gensheimer, der dennoch mit zwei Toren den 16:16-Pausenstand markierte.
Wie die Löwen nach Wiederbeginn die letzten Kräfte mobilisierten, riss die 9 029 Zuschauer in der SAP-Arena dann von den Sitzen. „So, wie wir am Sonntag als Team Moral gezeigt haben, sind wir in der zweiten Halbzeit rausgekommen“, betonte der Kapitän. Die Löwen packten in der Abwehr nun mit der nötigen Aggressivität zu und weil auch Torhüter Niklas Landin zur gewohnte Form fand, führten sie nach einem 5:0-Lauf mit 22:18 (39.). Den Vorsprung bauten sie weiter aus.
Von Reinhard Sogl