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Löwen kassieren erste Niederlage in der Champions League
Die Badener ziehen beim Titelverteidiger THW Kiel mit 27:30 den Kürzeren
Die Rhein-Neckar Löwen haben in der Champions League die erste Niederlage kassiert: Der badische Handball-Bundesligist unterlag am Sonntag im deutsch-deutschen Duell beim THW Kiel mit 27:30 (9:17). Damit weisen die Löwen in der Hammergruppe A nunmehr 7:3-Zähler aus. Bereits am Freitag (19.15 Uhr) kreuzen die Zebras zum Rückspiel in der Mannheimer SAP ARENA auf.
Nach der Partie vor 10.250 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen Arena formulierte Löwen-Trainer Guðmundur Guðmundsson: „Wir haben schlecht angefangen und eigentlich die komplette erste Halbzeit schlecht im Angriff und in der Abwehr agiert. Nach dem Wechsel hat man dann eine andere Löwen-Mannschaft gesehen. Wir haben besser gekämpft und viel aggressiver gespielt. Das war eine richtig gute Aufholjagd und ich bin stolz auf die Jungs, die bis zum Schluss gekämpft und Charakter gezeigt haben.” THW-Coach Alfred Gislason erklärte: „Bei uns passte in den ersten 30 Minuten fast alles. Wir standen gut in der Deckung und haben sehr diszipliniert gespielt. Nach der Pause haben die Löwen dann ihr wahres Gesicht gezeigt und wir haben zu viele technische Fehler gemacht und standen nicht mehr so gut in der Abwehr.“
Die Voraussetzungen bei beiden Mannschaften auf der rechten Seite waren identisch: Sowohl die Kieler (Andersson, Zeitz) als auch die Badener (Müller, Čupić) mussten auf zwei Linkshänder verzichten. Die Löwen gingen zwar in Führung, aber schnell wurde klar, dass dies zunächst nicht der Tag der Badener war. Zu statisch, zu ausrechenbar, zu langsam in der Rückwärtsbewegung, zu fehlerhaft: Unterm Strich prangten in der Pause nur neun Törchen für die Löwen auf der Anzeigetafel. Auch, weil Omeyer bis dahin acht Paraden auf seinem Konto verbuchen konnte, davon zwei Siebenmeter hielt. Konnten die Badener mit ihrer Chancenverwertung und der zu passiven Deckung kaum zufrieden sein, legten die Kieler nach einer Auszeit vor dem Wechsel noch mal drei Kisten obendrauf – Jícha, Ahlm und Sprenger bauten den Vorsprung bis auf acht Treffer zum 17:9 aus. Die Körpersprache der Löwen sprach bis dahin Bände.
„Wir haben zu spät angefangen, Handball zu spielen“, meinte Löwen-Manager Thorsten Storm nach den 60 Minuten und fügte an: „Im ersten Abschnitt haben wir zu viel Respekt vor Keeper Omeyer gehabt. In Spielen gegen diese Gegner zeigt sich eben, wo man steht.“ Allerdings blieb dem Geschäftsführer nicht verborgen, dass seine Truppe den zweiten Durchgang mit 18:13 „gewann“. „Wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft, das hat mir sehr gefallen“, rekapitulierte Storm zum zweiten Teil der Partie, in dem die Badener zunächst bis auf drei Tore an die Zebras herankamen. In der Schlussminute erzielte der Ex-Kieler Lund gar das 27:29, zu mehr reichte es allerdings nicht mehr. Jícha setzte den Schlusspunkt. „Leider haben wir nur im zweiten Teil demonstriert, wie wir spielen können“, meinte denn auch Børge Lund, der sich die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte etwas anders ausgemalt hatte – „aber dazu waren wir in den ersten 30 Minuten zu schlecht“.
Die Löwen fuhren nach der Begegnung weiter nach Bad Bramstedt, wo sie sich auf die Bundesliga-Partie am Mittwoch (20.15 Uhr) beim HSV Hamburg vorbereiten werden, ehe dann knapp zwei Tage später erneut der THW Kiel in der Champions League auf die Badener wartet.
THW Kiel: Omeyer, Palicka (ab 55.) – Fernandez (4), Palmarsson (3), Jícha (9/2) – Sprenger (3), Lundström – Ahlm (7) – Kubeš, Klein, Reichmann (n.e.), Dragičević, Ilić (4/3).
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (ab 18. bis 45.) – Stefánsson (3), Lund (4), Bielecki (1) – Groetzki (4), Gensheimer (7/3) – Myrhol (7) – Roggisch, Tkaczyk (1), Schmid, Šešum, Gunnarsson, Ruß (n.e.).
Strafminuten: Kubeš (4), Sprenger (4), Ilić (2) – Gensheimer (2), Tkaczyk (4), Roggisch (2).
Trainer: Alfreð Gíslason – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 10.250.
Schiedsrichter: Rickard Canbro/Mikael Claesson (Schweden).
Spielfilm: 3:1 (5.), 6:2 (8.), 8:5 (14.),13:6 (20.), 17:9 (Hz.) – 20:11 (36.), 21:16 (40.), 25:17 (45.), 26:22 (53.), 27:24 (54.), 29:26 (58.), 30:27 (Endstand).
Zeitstrafen: 5/4.
Siebenmeter: 6/5 – 5/3.
THW Kiel: Jícha scheitert an Fritz.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Omeyer.
Rhein-Neckar Löwen: Stefánsson scheitert an Omeyer.
Beste Spieler: Omeyer, Jícha Ahlm – Fritz, Myrhol.