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Löwen lassen Herz und Seele auf dem Handball-Feld
Die Rhein-Neckar Löwen bieten der SG Flensburg-Handewitt einen großen Kampf
Die Rhein-Neckar Löwen bieten der SG Flensburg-Handewitt einen großen Kampf, zwingen das Topteam aus dem hohen Norden in einen zähen Fight, lassen Herz und Seele auf dem Handball-Feld. Am Ende steht es in der Partie des 26. Spieltages der LIQUI MOLY HBL 29:29 (13:12). Jannik Kohlbacher fällt kurzfristig wegen Rückenproblemen aus. Doch auch ohne einen ihrer Besten sind die Löwen an diesem Abend bissig und voller Leidenschaft.
Los geht es mit zwei Paraden von Joel Birlehm und Kevin Møller. Damit geben die beiden Klasse-Keeper direkt die Richtung vor für Durchgang eins. Am Ende wird der Löwen-Schlussmann auf sieben, sein Flensburger Gegenüber auf 15 Paraden kommen. Damit stehen am Ende von Durchgang eins 22 Paraden 25 Toren gegenüber. Es ist – gelinde gesagt – kein Offensiv-Feuerwerk, das sich in der SAP Arena entfaltet. Das Allererstaunlichste dabei: Die Löwen, mit acht Paraden im Hintertreffen, gehen mit einem Tor Vorsprung (13:12) in die Pause. Der Grund: Flensburg leistet sich mehr Ballverluste und technische Fehler. Auch das hätte man vor dem Spiel eher weniger erwartet.
Zum Spielfilm: Bis zum ersten Treffer des Abends dauert es mehr als drei Minuten. Besorgt wird er von Niclas Kirkeløkke, seit Wochen in überragender Form (1:0, 4.). Die erste Gäste-Führung bringt Ex-Löwe Marius Steinhauser (2:3, 7.). Es folgt ein 3:0-Lauf der Löwen. Andy Schmid, Kirkeløkke und Juri Knorr stellen auf 5:3 (9.). Die Antwort Flensburgs: ein 0:4-Lauf in zwei Minuten. Hampus Wannes 5:7 und zwei Paraden von Møller in Folge geben den Norddeutschen sogar die Chance auf die erste 3-Tore-Führung. Doch Wanne legt eine Konterchance neben das Tor.
Löwen lassen Herz und Seele auf dem Handball-Feld: Kevin Møller erlebt eine Torwart-Sternstunde
Die Löwen schütteln sich. Nach der ersten Auszeit finden sie wieder in den Rhythmus. Kirkeløkke bringt den Ausgleich (8:8, 19.), Knorr legt zum 9:9 nach (21.). Schmid mit einem Doppelschlag holt die Führung zurück zu den Gastgebern (11:10, 23.). Mit diesem einen Treffer Vorsprung geht es auch in die Kabine (13:12). Es ist ein klassisches Kampfspiel, mit leichten Vorteilen für die Löwen-Abwehr. Auf der Gegenseite ist Kevin Møller der Mann des Abends mit einer Quote jenseits der 50 Prozent. Passend, dass der Däne Durchgang zwei mit einer Parade eröffnet und Wanne zum 13:13 stürmt.
Technischer Fehler Löwen, Konter Wanne: 13:14 (32.). Wichtig, dass Ymir Gislason Møller bezwingt (14:14, 33.). Juri Knorr lässt den nächsten Löwen-Treffer folgen (15:15, 34.). Schmids Zauberpass bereitet Gislasons dritten Treffer vor: 17:16 (36.). Knorr macht in Unterzahl das 18:17 (37.). Starke Einzelaktion! Beide Teams haben im Angriff zugelegt, suchen möglichst den direkten Weg zum Tor. Patrick Groetzki, in bestechender Form aktuell, bringt mit seiner fünften Bude des Abends das 19:18 (38.). Die Löwen auf Augenhöhe mit dem Topteam SGF: Die 5144 Zuschauer in der SAP Arena bekommen beste Handball-Unterhaltung geboten.
Benji Helander fliegt spektakulär zum 20:20 (40.). Birlehm hält klasse gegen Søgard, Golla im Nachfassen macht das 20:21 (41.). Die Stimmung in der Arena – spektakulär. Dazu leisten die zahlreich angereisten Flensburger ihren Teil. Kompliment. Søgard gibt ihnen Grund zum Feiern, wuchtet zum 20:22 ein (42.). Auszeit Löwen. Mikael Appelgren kommt. Ballverlust, Søgard-Konter: 20:23 (43.). Jetzt könnte es eng werden. Ganz wichtig, dass Schmid zum 21:23 trifft, Gislason einen Steal landet, Helander den Gegenstoß souverän versenkt: 22:23 (44.). Nächster abgefangener Gottfridsson-Pass, Helander auf und davon: 23:23 (45.). Alles wieder in der Reihe!
Löwen lassen Herz und Seele auf dem Handball-Feld: Schmid marschiert, Flensburg auf den Punkt
Juri Knorr geht durch: 24:23 (46.). Wanne antwortet per schneller Mitte (24:24, 46.). Nach dem nächsten Ballgewinn zündet Albin Lagergren den Turbo: 26:24 (47.). Flensburgs Coach Maik Machulla muss die Auszeitkarte legen. Die Überraschung liegt in der Luft. Schon jetzt ist das mal wieder ein echter Handball-Festtag in der Löwen-Höhle! Noch lauter wird es nach der ersten Appelgren-Parade (48.). Auf der Gegenseite meldet sich Møller wieder zu Wort. Wanne bringt Flensburg auf 26:25 ran (50.). Wieder einmal Krimi-Zeit in der SAP Arena.
Lagergren eröffnet die letzten zehn Minuten mit dem 27:25 (52.). Jetzt wird es zerfahren. Nach dem 27:26 leisten sich beide Teams einige leichte Fehler. Die Löwen versuchen es in der Abwehr mit einer 5-1-Formation. Das stört den Flensburger Rhythmus. Mensah trifft den Pfosten. Møller hält seinen 25. Ball. Gottfridsson macht sein erstes Tor (27:27, 57.). Schmid behält beim Siebenmeter die Nerven: 28:27 (58.). Genauso Steinhauser, der aus schwerem Winkel trifft (28:28, 59.). Schmid hämmert ein: 29:28 (60.). 20 Sekunden noch. Auszeit Flensburg. Ein Punkt ist sicher. 3 Sekunden auf der Uhr: Gottfridsson findet Golla: 29:29. Das Spiel ist aus. Wahnsinn!
Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg-Handewitt 29:29 (13:12)
Löwen: Appelgren (ab 42., 2 Paraden), Birlehm (7 Paraden), Katsigiannis – Schmid (7/2), Zacharias, Kirkeløkke (3), Patrail, Knorr (5), Helander (3), Abutovic, Lagergren (2), Groetzki (5), Horžen (1), Gislason (3), Nilsson, Kohlbacher
Flensburg: Buric, Møller (25 Paraden) – Golla (6), Hald, Svan, Wanne (11/3), Steinhauser (4), Mensah (3), Søgard (3), Gottfridsson (1), Semper, Mensing (1), Lindskog, Rød
Trainer: Ljubomir Vranjes – Maik Machulla
Schiedsrichter: Ramesh & Suresh Thiyagarajah
Zuschauer: 5144
Strafminuten: Abutovic (2), Gislason (4) – Hald (2), Wanne (2)
Siebenmeter: 1/2 – 3/3
Siebenmeter-Paraden: Møller hält gegen Helander (16.)
Spielfilm: 1:0, 2:3, 5:3, 5:7, 6:8, 8:8, 12:10, 13:12 (HZ), 13:14, 15:15, 17:16, 19:20, 20:23, 24:23, 26:24, 27:27, 28:27, 29:28, 29:29 (EN)