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Wieder ein Drama in letzter Sekunde

Löwen führen kurz vor Schluss mit zwei Toren und können den Sieg nicht über die Ziellinie bringen

Wieder ein Drama in letzter Sekunde: Löwen führen kurz vor Schluss mit zwei Toren und können den Sieg nicht über die Ziellinie bringen.
Benjamin Helander jubelt über einen von acht Treffern.

Kein Arbeitssieg für die Rhein-Neckar Löwen! Und wieder ein Drama in den Schlusssekunden! Gegen den SC DHfK Leipzig beenden die Mannheimer am Dienstagabend das Nachholspiel vom 7. Spieltag der LIQUI MOLY HBL mit einem letztlich enttäuschenden 28:28 (14:13) und bleiben in der Tabelle bei einem ausgeglichenen Punkteverhältnis von 12:12 Punkten. Die Löwen müssen auf ein Quartett verzichten. Uwe Gensheimer (Achillessehne), Albin Lagergren (Fuß) sowie die beiden langzeitverletzten Torhüter Mikael Appelgren und David Späth werden schmerzlich vermisst.

Nach starkem Löwen-Start und 4:1-Führung nehmen sich die Gelben eine zweiminütige Auszeit, in der sie einen 0:3-Lauf kassieren und Leipzig das 4:4 erzielt (8.). Die ersten drei Löwen-Tore erzielt Niclas Kirkeløkke, der am Ende der ersten Hälfte auf fünf Treffer kommt und in der Offensive ein richtig starkes Spiel macht. So gut beide Teams zunächst im Angriff agieren, so nachlässig sind die Leistungen beider Abwehrreihen. Es dauert bis zur 15. Minute, bis das erste echte Stoppfoul zustande kommt. Zu diesem Zeitpunkt steht es 8:8, fallen die Tore im Minutentakt trotz etlicher technischer Fehler auf beiden Seiten.

Chancen lassen in dieser Phase beide Teams ebenfalls aus. Andy Schmid trifft beim Siebenmeter in der 22. Minute nur den Pfosten und lässt diese Großchance genauso liegen wie Benjamin Helander in Minute 9. Kurz darauf macht es Helander nach Steal von Jannik Kohlbacher besser, netzt zum 11:11 (23.). Die nächsten vier Minuten bleiben die Löwen ohne Tor, ehe Kirkeløkke und Knorr das 13:13 markieren (27./29.). Sekunden vor der Pausensirene gelingt Philipp Ahouansou mit etwas Glück die 14:13-Führung nach 30 ziemlich durchwachsenen Minuten.

Wieder ein Drama in letzter Sekunde: Kohli bringt Löwen stark aus der Pause

Durchgang zwei eröffnet Jannik Kohlbacher mit einem Zuckerdreher zum 15:13 (32.). Die folgende Aktion gehört Nikolas Katsigiannis, der seine fünfte Parade landet. Auch die nächsten beiden Löwen-Treffer gehen aufs Kohli-Konto, die Maschine am Kreis hält die Mannheimer mit 17:15 knapp vorne (34.) und in der Abwehr Lovro Jotic fest (35.). Kurz darauf packt die Katze ihre Tatze an den Ball: Parade Nummer sechs! Es sind die Minuten der Torhüter. Katze hält zwei weitere Würfe spektakulär, auf der anderen Seite pariert Kristian Saeveraas Löwen-Versuche in Reihe, so dass es länger beim 17:16 bleibt, ehe Patrick Groetzki mit dem 18:16 den Bann bricht (40.).

Groetzki punktet direkt danach in der Defensive, angelt sich einen Ball und bringt damit das 19:16 durch Lukas Nilsson per Gegenstoß auf den Weg (41.). Wichtig, dass Helander beim 19:18 vom Siebenmeterstrich die Nerven behält und das 20:18 markiert (45.). Beim 22:22 durch Sime Ivic steht es dennoch unentschieden, weil die Löwen einfach zu viele Chancen liegenlassen (49.). Dank eines Doppelschlages von Ahouansou und Schmid gehen die Gelben mit einem 24:22 in die letzten zehn Minuten (50.).

Wieder ein Drama in letzter Sekunde: Löwen führen kurz vor Schluss mit zwei Toren und können den Sieg nicht über die Ziellinie bringen.
Jannik Kohlbacher feiert ein Tor in der SAP Arena.

Ein Zeichen kommt von Andy Schmid, der kurz vor Zeitspiel eine Granate zum 25:23 abfeuert (52.). Auf der Gegenseite vergibt Alen Milosevic freistehend. Leider passiert das auch den Löwen. Sie vergeben wieder einmal zu viele Chancen. Die Rettung kommt zunächst von der Katze, die Binder die Möglichkeit zum Ausgleich wegnimmt, das Dutzend Paraden vollmacht (56.). In Minute 57, beim Stand von 25:24, nimmt André Haber die letzte Auszeit für Leipzig. Es ist längst eine reine Nerven- und Abwehrschlacht.

Wieder ein Drama in letzter Sekunde: Unfassbare Szenen in der SAP Arena

Nach Katze-Parade 13 ist es Kohlbacher, der einen Abpraller zum 26:24 verwandelt (57). Wow, war der wichtig! Beim 26:25 zieht Nilsson einen Siebenmeter samt Zeitstrafe gegen Ivic (58.). Helander lässt es krachen: 27:25 (59.). Gut gekämpft, Löwen! Auf der Gegenseite gilt das auch für Leipzig. Milosevic macht es wie Nilsson, holt Strafwurf und Zeitstrafe gegen Mait Patrail. Lukas Krzikalla gegen Andreas Palicka: 27:26 (59.). Helander und Milosevic machen weiter, bringen das 28:27 (60.). Elf Sekunden vor Schluss nimmt Klaus Gärtner die ultimative Auszeit. Nur noch heimbringen das Ding, Löwen. Dann scheitert Helander an Saeveraas – Wiesmach trifft in letzter Sekunde auf der Gegenseite: 28:28. Was für ein Drama!

Rhein-Neckar Löwen – SC DHfK Leipzig 28:28 (14:13)

Löwen: Katsigiannis (13 Paraden), Palicka, Grupe – Schmid (3), Zacharias, Kirkeløkke (6), Diocou, Patrail, Knorr (2), Helander (7/2), Ahouansou (2), Abutovic, Groetzki (2), Horžen, Gislason, Nilsson (2), Kohlbacher (4)

Leipzig: Saeveras (ab 31., 10 Paraden), Birlehm (3 Paraden) – Wiesmach (5), Ernst, Krzikalla (4/4), Binder (3), Mamic (4), Jotic (4), Ivic (4), Remke, Sunnefeldt, Milosevic (4), Esche, Hanemann

Trainer: Klaus Gärtner – André Haber

Schiedsrichter: Jannik Otto & Raphael Piper

Zuschauer: 3269

Strafminuten: Nilsson (2), Horžen (2), Ahouansou (2), Patrail (2) – Ernst (2), Ivic (4)

Siebenmeter: 2/4 – 4/4

Siebenmeter-Paraden: / – Birlehm hält Siebenmeter von Helander (9.), Schmid trifft den Pfosten (24.)

Spielfilm: 0:1, 4:1, 4:4, 11:11, 11:13, 14:13 (HZ), 16:15, 19:16, 25:24, 28:26, 28:28 (EN)