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Löwen lösen Pflichtaufgabe souverän

Hannover. Eiskalt im Angriff, kompromisslos in der Deckung: Die Rhein-Neckar Löwen machten gestern Abend im Auswärtsspiel beim TSV Hannover-Burgdorf den Unterschied zwischen einem Aufsteiger und einem Spitzenteam deutlich. Der badische Handball-Bundesligist löste seine Pflichtaufgabe bei den Niedersachsen souverän und feierte vor 3324 Zuschauern in der AWD-Halle einen verdienten 34:24 (16:10)-Sieg. Keine Frage: Vor dem wichtigen Champions-League-Spiel am Sonntag in Sarajevo (15.30 Uhr) tankten die Gelbhemden noch einmal kräftig Selbstvertrauen.

„Die zwei Punkte waren für uns nie in Gefahr. In den Spielen gegen die vermeintlich Kleinen haben wir nichts zu gewinnen. Ich bin zufrieden“, sagte Manager Thorsten Storm. Und auch Trainer Ola Lindgren war glücklich: „Wir haben eine sehr, sehr gute Auswärtsleistung gezeigt. Darauf können wir für die schwierigen nächsten Wochen aufbauen.“

Die Löwen gingen von Beginn an konzentriert zur Sache und wollten eine Zitterpartie unbedingt vermeiden. Zwar gestaltete Hannover die Partie bis zum 6:6 (13.) noch ausgeglichen, dann aber schalteten die Gelbhemden einen Gang hoch und ließen dem TSV nicht den Hauch einer Chance. Sie markierten acht Treffer in Folge und stellten die Weichen vorzeitig auf Sieg. Die Badener trafen, wie sie wollten. Und Trainer Lindgren konnte sich sogar den Luxus leisten, Superstar Ólafur Stefánsson erst Mitte der zweiten Halbzeit einzusetzen.

Doch nicht nur in der Offensive überzeugte die Mannschaft. Auch in der Deckung zeigten die Badener eine starke Vorstellung gegen einen allerdings überforderten Kontrahenten. „Wir haben sehr solide gedeckt. Die Abwehr hat den Grundstein für den Erfolg gelegt“, sagte Lindgren. Immer wieder landeten die Torwürfe des TSV im gelben Abwehrblock oder wurden eine Beute des starken Schlussmanns Henning Fritz, der vom 6:6 bis zum 14:7 (26.) 13 Minuten lang ohne Gegentreffer blieb. „Wir wollten schnell klare Verhältnisse, um nicht unnötig unter Druck zu geraten. Das ist uns gelungen“, freute sich Uwe Gensheimer.

Nach dem 16:10-Pausenstand spulten die Löwen ihr Programm souverän und ohne irgendwelche Probleme ab. Sie wussten: Dieser Gegner kann uns nicht in Gefahr bringen. Allerdings gingen die Gelbhemden bis zur 40. Minute auch nicht mehr mit der Zielstrebigkeit zu Werke, wie sie das noch vor der Pause getan hatten. Die längst entschiedene Partie plätscherte vor sich hin, die Zügel wurden dann aber doch noch einmal angezogen und der Vorsprung noch auf 28:17 (46.) ausgebaut.

Nach dem Champions-League-Auftritt in Sarajevo fliegen die Löwen am Montag übrigens schon wieder nach Hannover. Bereits am kommenden Dienstag (19 Uhr) gibt es ein Wiedersehen mit dem TSV – diesmal im DHB-Pokal. Gegen ein ähnliches Ergebnis hätten die Badener sicherlich nichts einzuwenden.

Von Marc Stevermüer

 15.10.2009