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Löwen machen den Sack nicht zu – und werden bestraft

31:32-Niederlage in Lübbecke mit der Schlusssirene

Die Rhein-Neckar Löwen sind nach einer dreiwöchigen Spielpause außer Tritt geraten und haben am Samstagabend beim TuS N-Lübbecke eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Mit 31:32 (17:17) unterlagen die Badener in der Merkur Arena und traten mit nunmehr sieben Miesen die Heimfahrt an.

In Lübbecke machten sich die Löwen nicht nur über die komplette Spielzeit das Leben schwer, sie brachten durch eigene Fehler sowie durch Unkonzentriertheiten den Gegner immer wieder ins Spiel – am Schluss waren sie einfach nicht clever genug, eine Zwei-Tore-Führung über die Zeit zu retten. Mit der Schlusssirene kassierten sie den entscheidenden Gegentreffer zum 31:32 – nachdem sie ab der 35. Minute durchgehend in Front gelegen hatten.

„Wir haben phasenweise zu schwach gespielt. Trotzdem war am Ende mindestens ein Punkt drin. Aber die Art und Weise, wie wir diesen Zähler verschenkt haben, darüber ärgern wir uns sehr“, konstatierte Trainer Guðmundur Guðmundsson nach der dritten Saisonpleite seines Teams. TuS-Trainer Markus Baur sprach von einem glücklichen Erfolg für sein Team: „Aber es war der Lohn dafür, dass wir als Mannschaft immer drangeblieben sind und die ganze Zeit an unsere Chance geglaubt haben.“

Drei Wochen waren seit dem letzten Pflichtspiel vergangen und die Frage bei den Badenern lautete: Wie schnell finden sie ihren Rhythmus wieder? Eine eindeutige Antwort gaben die Löwen vor 2.142 Zuschauern im ersten Abschnitt nicht unbedingt, denn die Badener präsentierten sich mit Licht und Schatten. Schafften sie es zunächst, einen 2:4-Rückstand in eine 7:5-Führung zu verwandeln (10.), die die Ostwestfalen beim 9:9 wieder egalisieren konnten, zogen die Löwen beim 15:11 bis auf vier Treffer davon (23.). TuS-Coach Baur nahm seine Auszeit – und danach brachen für die Löwen sechs torlose Minuten an. Mit technischen Fehlern brachten sich die Badener immer wieder in Verlegenheit, Lübbecke packte einen 4:0-Lauf – und es stand 15:15 (28.). Nun legte Trainer Guðmundsson die Grüne Karte. Sein Team sah sich vor dem Wechsel zwar noch zwei Mal in Front, aber der gut aufgelegte TuS-Spielmacher Daniel Svensson, der nach der ersten Auszeit die Position von Drago Vuković übernommen hatte, hielt seine Sieben mit seinen Toren Nummer zwei und drei auf Augenhöhe.

Nach der Pause sahen die Anhänger ein hektisches, zeitweise zerfahrenes Handballspiel, in dem die Badener immer wieder die nötige Konzentration vermissen ließen. Trotzdem gelang ihnen eine Drei-Tore-Führung, netzten sie beim 28:25 (51.) sogar in doppelter Unterzahl ein. Aber Lübbecke schaffte dennoch den Anschluss – als sie wieder komplett waren: 28:29 (56.). Beim 29:31 (58.) durch Myrhol hieß es erneut Durchatmen auf der Bank der Badener, aber postwendend traf Vuković. Und wieder so ein Fehlpass! Lunds Vorlage landete im Aus. Ballbesitz für den TuS. In der Schlussminute glich Daniel Svensson aus. Noch 20 Sekunden. Guðmundsson nimmt die Auszeit. Nochmal sortieren, neu ansagen. Aber Šešum verliert den Ball. Svensson trifft mit der Sirene – und die Löwen behalten noch nicht mal einen Zähler. Ganz bitter. „Wir hatten die Partie mehrfach im Griff, aber man darf das Tempo nicht rausnehmen und anfangen, das Ergebnis zu verwalten. Wenn es darauf ankommt, darf man nicht so leichtfertig mit den Big Points umgehen“, resümierte Löwen-Manager Thorsten Storm und fügte an: „Das ist ein Rückschlag, den wir uns selbst zuschreiben müssen. Das ist sehr enttäuschend, weil der Sieg für Lübbecke letztlich nicht unverdient war.“

TuS N-Lübbecke: Quenstaedt, Blažičko (n.e.), Gerling (n.e.) – K. Svensson (3), Vuković (2), Niemeyer (1) – Verjans (3), Remer (3) – Løke (6) – Tłuczyński (3/3), Gustafsson, Schröder (4), D. Svensson (7).
Rhein-Neckar Löwen:
Stojanović, Fritz (bei zwei Siebenmetern) – Lijewski (4), Lund (3), Bielecki (2) – Čupić (7/1), Gensheimer (4/2) – Myrhol (7) – Roggisch (1), Šešum (2), Schmid (1), Ruß, Müller, Gunnarsson (n.e.).
Strafminuten:
Schröder (2), Vuković (2) – Šešum (4), Gensheimer (2), Lund (2).
Trainer: Markus Baur – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 2.142.
Schiedsrichter: Ralf Damian/Frank Wenz (Bingen/Mainz).
Spielfilm: 4:2 (5.), 5:7 (10.), 9:9 (13.), 10:14 (22.), 11:15 (23.), 15:15 (28.), 17:17 (Hz.), 18:19 (35.), 19:21 (38.), 20:23 (42.), 22:25 (46.), 24:27 (50.), 27:28 (53.), 28:30 (57.), 30:31 (59.), 32:31 (Endstand).
Zeitstrafen: 2/4.
Siebenmeter: 4/3 – 4/3.
TuS N-Lübbecke: Tłuczyński scheitert an Fritz.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Quenstaedt.
Beste Spieler: Løke, Daniel Svensson – Myrhol, Stojanović, Čupić.