Veröffentlichung:

Löwen ohne Lijewski (BNN)

Kronau/Östringen. Sechsmal in Folge standen die Rhein-Neckar Löwen im Final Four um den deutschen Pokal. Die siebte Teilnahme an dem Handballfest in Hamburg ist eines der Saisonziele des badischen Bundesligisten, dem in dieser Saison jedoch ein frühes Scheitern droht. „Es geht in 60 Minuten um alles – für uns und für den TV Großwallstadt“, erklärt Trainer Gudmundur Gudmundsson vor dem „Kracher“ der zweiten Runde. Heute Abend stehen die Löwen ab 20.15 Uhr (live in Sport1) in der Sporthalle Elsenfeld bei den Mainfranken auf dem Prüfstand – und Coach Gudmundsson hat seine Schützlinge auf eine hitzige Partie eingestellt. „Gerade auswärts ist es sehr schwer, gegen den TVG zu gewinnen“, betont der Isländer, dessen Auswahl sich vor zwei Wochen beim Ligastart mit 27:24 gegen Großwallstadt durchsetzten.
„Aber das sind zwei völlig verschiedene Spiele“, sagt Gudmundsson mit Nachdruck und hat dabei auch die personelle Situation im Blick. Neben den langzeitverletzten Bjarte Myrhol und Ivan Cupic muss der Übungsleiter im Duell mit dem viermaligen Pokalsieger auch auf Krzysztof Lijewski verzichten. Der Neuzugang vom HSV Hamburg zog sich bei der überraschenden 32:33-Pleite beim TSV Burgdorf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und wird den Badenern ebenfalls nicht zur Verfügung stehen. Somit ist Michael Müller (Foto: GES) heute Abend der einzige etatmäßige Linkshänder für den rechten Rückraum in Gudmundssons Kader. Allerdings bietet sich dem Franken, der in den bisherigen Saisonspielen stets mit der Rolle als Lijewski-Ersatz Vorlieb nehmen musste, die Möglichkeit, sich an alter Wirkungsstätte für weitere Einsätze zu empfehlen.

Überhaupt wird die Pokalpartie im „Hexenkessel“ in Elsenfeld für die Löwenprofis zum Charaktertest. Nach dem schwachen und gleichermaßen ernüchternden Auftritt in Hannover nahm sich jedenfalls Manager Thorsten Storm die Spieler zur Brust und forderte Wiedergutmachung für die erste Pleite in der Liga: „Natürlich haben wir Verletzte, natürlich hatten wir zuletzt ein hartes Programm – aber einige Spieler haben unsere schwierige Situation noch nicht begriffen.“ Auch Gudmundsson hat Respekt vor dem TVG: „Das ist eine eingespielte Mannschaft. Ich erwarte wieder ein enges Spiel, in dem wir nochmal eine starke Leistung bringen müssen.“

Von Christof Bindschädel