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Löwen planen Aufholjagd

Natürlich sei es für ihn eine besondere Partie, gibt Michael Müller vor dem heutigen Kräftemessen (19.15 Uhr) der Rhein-Neckar Löwen mit dem TV Großwallstadt zu Protokoll. Bis zum vergangenen Sommer hatte der Neuzugang des badischen Handball-Bundesligisten das TVG-Trikot getragen, bevor der Nationalspieler zur Mannschaft von Trainer Ola Lindgren wechselte. „Ich möchte in meiner Entwicklung weiterkommen“, begründet der Linkshänder, der beim heutigen Gegner noch jede Menge Freunde und Kumpel hat, diesen Schritt.

Allerdings ist der 25-Jährige, der in Großwallstadt zum Nationalspieler gereift ist, in dieser Saison noch nicht wirklich in Tritt gekommen, und auch bei seinem neuen Arbeitgeber lief es bislang eher mäßig. Mit einem Sieg in der SAP-Arena gegen die gut in die Runde gestarteten Mainfranken wollen die Löwen ihren zuletzt in Ansätzen erkennbaren Aufwärtstrend fortsetzen und den Startschuss für eine Aufholjagd in der Liga geben.

In die Rolle des Spaßverderbers wollen dagegen die Ballwerfer aus Großwallstadt schlüpfen. Unter dem neuen Übungsleiter Peter David hat der TVG in den ersten vier Partien immerhin 6:2 Punkte geholt und tritt mit breiter Brust bei den Löwen an. „Wir kommen mit einem guten Gefühl nach Mannheim. Es ist alles möglich, denn wir werden 60 Minuten Gas geben“, kündigt David den favorisierten Gastgebern einen heißen Tanz an.

Dabei setzt der neue Trainer des Altmeisters in erster Linie auf deutsche Spieler – und liegt damit voll im Trend. Die in Hamburg ansässige Corporate Planning AG hat in ihrer jüngsten Studie festgestellt, dass im Durchschnitt der Anteil deutscher Akteure bei den Bundesligaclubs zugenommen hat. Beim TVG haben immerhin elf Profis aus dem 16er-Kader einen deutschen Pass. Im Löwen-Aufgebot steht dagegen eine Vielzahl von ausländischen Stars – passend zum heutigen Spiel ist Müller der einzige deutsche Neuzugang bei den Badenern.

Von Christof Bindschädel

30.09.2009