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Löwen quittieren eine Niederlage zum Jahresabschluss

Nach „schwarzer“ erster Halbzeit unterliegen die Badener in Göppingen mit 31:35

Frust zum Jahresabschluss: Die Rhein-Neckar Löwen beendeten 2010 mit einer Niederlage in der Handball-Bundesliga. Die Badener unterlagen im Landesderby bei Frisch Auf Göppingen mit 31:35 (13:21) und quittierten damit die Miesen neun und zehn der laufenden Saison. „Göppingen ist als verdienter Gewinner vom Parkett gegangen. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr schlecht gespielt, waren zu langsam in der Rückwärtsbewegung und nicht aggressiv genug in der Abwehr. Im zweiten Durchgang haben wir besser gespielt und toll gekämpft. Trotzdem hatten wir insgesamt nie eine Chance, hier etwas zu holen. Ich bin wirklich sehr enttäuscht“, bilanzierte Löwen-Trainer Guðmundur Guðmundsson nach der Partie. FA-Coach Velimir Petković erklärte: „Meine Mannschaft hat im ersten Abschnitt alles gezeigt. Das war mit das Beste, was ich von meinem Team gesehen habe. Die Löwen haben gegen unsere Deckung kein Mittel gefunden. Nur 13 Gegentore sprechen für unsere Leistung. Als die Löwen in der zweiten Halbzeit verkürzen konnten, haben wir trotzdem nicht den Kopf verloren.“

Ohne Abwehrstratege Oliver Roggisch, bei dessen Dauer der Sperre die HBL sowie der DHB auf eine jeweils unterschiedliche Auslegung pochten und deshalb die Löwen auf seinen Einsatz „vorsichtshalber verzichteten“, folgte für die Badener eine erste Viertelstunde, in der ihnen Hören und Sehen verging. Denn über 2:5 (6.) und 4:9 (9.) lagen sie mit 7:15 zurück. Zu viele Fehler in der Offensive luden die Schwaben zu leichten Gegenstoßtoren ein. Dabei tat sich vor allem Linksaußen Oprea hervor, der die „geklauten“ Bälle verwerten konnte und sein Konto schnell auf fünf Treffer schraubte. Da beide Keeper der Löwen, Szmal und Fritz, kaum eine Hand an den Ball bekamen, landeten die Würfe aus der Distanz auch im Kasten und der Rückstand wuchs. Dann besannen sich die Löwen. Zumindest für zehn Minuten. Sie verkürzten bis auf 13:17 (24.), aber in der Folge scheiterten Myrhol und Schmid an FA-Keeper Tahirović sowie an der Latte. Hier die Chancenverwertung mangelhaft, auf der anderen Seite machten es die Göppinger besser: Kaufmann zimmerte die Kugel aus zehn Metern in den Winkel, Schöne traf ins kurze Eck und Haaß aus der Mitte. Dabei wirkte die Defensive der Löwen zu lethargisch und statisch, ließ die nötige Aggressivität komplett vermissen. Ganz anders Frisch Auf, das sich in der Abwehr hellwach präsentierte und für seine Tore nicht so viel arbeiten musste. Die zwischenzeitliche Aufholjagd der Badener war ganz flott vergessen. 13:21 zur Pause – was für eine Enttäuschung für die Löwen vor 5.600 Zuschauern in der ausverkauften EWS Arena.

Auch nach dem Wechsel schafften es die Löwen in der „Hölle Süd“ nicht, aus dem Rückraum mehr Druck zu entwickeln. Nur Bielecki, der es insgesamt auf acht Tore brachte, wusste mit Einzelaktionen zu überzeugen. Dagegen hebelte Frisch Auf die Löwen-Defensive ein ums andere Mal über den Kreis aus, Späth und Oprea taten sich dabei hervor. Und fast jeden Fehler der Badener bestraften die Schwaben eiskalt. Zwar gelang es den Gelbhemden auch im zweiten Abschnitt den Abstand von 22:28 (47.) auf zwischenzeitlich 26:30 (51.) zu verkürzen, aber näher als bis auf vier Treffer rückten die Badener den Göppingern nicht auf die Pelle. „Nach dieser ersten Hälfte ist Göppingen der verdiente Sieger. Aber man kann unserer Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie nicht gekämpft hat. Frisch Auf hatte heute die aggressivere Abwehr und das Plus beim Torhüter“, sagte Löwen-Manager Thorsten Storm.

Frisch Auf Göppingen: Tahirović, Vran (bei einem Siebenmeter) – Thiede (3), Haaß (1), Horák (5) – Schöne (4), Oprea (8) – Späth (6) – Kaufmann (4), Mrvaljević (1), Anušić, Häfner (1), Kneule (1), Schubert (1/1).
Rhein-Neckar Löwen:
Szmal, Fritz (ab 9.) – Stefánsson (3), Lund, Bielecki (8) – Groetzki (2), Gensheimer (6/4) – Myrhol (5) – Schmid (2), Šešum, Tkaczyk, Gunnarsson (2), Sigurðsson (1), Čupić (2).
Strafminuten: Mrvaljević (4), Anušić (2), Schöne (2) – Gunnarsson (2), Tkaczyk (2), Myrhol (2), Lund (2).
Trainer:
Velimir Petković – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 5.600.
Schiedsrichter:
Bernd Methe / Reiner Methe (Vellmar).
Spielfilm:
1:2 (2.), 5:2 (6.), 9:4 (9.), 12:5 (12.), 15:7 (16.), 17:13 (24.), 20:13 (27.), 21:13 (Hz.), 22:14 (32.), 24:16 (38.), 25:21 (44.), 28:22 (47.), 30:26 (51.), 32:27 (55.), 34:29 (58.), 35:31 (Endstand).
Zeitstrafen:
4/4.
Siebenmeter: 4/1 – 5/4.
FA Göppingen: Schubert scheitert an Fritz.
FA Göppingen: Mrvaljević scheitert an Fritz.
FA Göppingen: Mrvaljević scheitert an Fritz.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Tahirović.
Beste Spieler: Oprea, Späth – Bielecki.