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Löwen reisen weiter durch Europa

Mannheim. Die Reise durch Europa geht weiter. Vielleicht noch mal nach Frankreich, in den Osten oder doch ein innerdeutscher Dienstausflug? Egal, bevor die Champions-League-Jagd der Rhein-Neckar Löwen – hoffentlich – beim Final Four in Köln endet, nimmt es das Rudel wie es kommt. Gestern Abend zählte ohnehin nur das Hier und Jetzt, der Viertelfinaleinzug in der Königsklasse, das am Montag ausgelost wird. Ein 27:27 (11:9)-Remis im Rückspiel gegen Zagreb reichte, entfachte nach dem sonntäglichen 31:28-Erfolg in der kroatischen Hauptstadt einen gigantischen Jubelsturm: Die Badener hüpften im Kreis, geschlossen, minutenlang, grinsten um die Wette. Thorsten Storm, der Manager, genoss das Weiterkommen im Stillen. Alleine, vor dem Spielertunnel. Ein wenig blass sah er aus: „Ich habe eben schon etwas gezittert“, gestand er, „denn es war einfach unglaublich wichtig, dass wir das Viertelfinale packen: für den Verein, für die Fans, für das ganze Umfeld.“

Selbstverständlich war das freilich nicht. Denn auch Zagreb kann’s, weiß etwas mit dem kleinen Harzball anzufangen. Doch die Gelbhemden waren auch in der SAP Arena hochkonzentriert. Bis in die Haarspitzen, brannten. Gudmundur Gudmundsson, ihr Trainer, hatte sie heiß gemacht. Mit kühlem Kopf und taktischem Geschick. Verzichten musste er diesmal auf eines seiner wichtigsten Asse: Bjarte Myrhol fehlte. Weil der Oberschenkel zwickte.

Sicherheit gab in der Anfangsphase insbesondere Torwart Kasa Szmal. Der Pole „hexte“ auf einem hohen Niveau, hatte entscheidenden Anteil an der schnellen 4:2-Führung (9.) der Heim-Sieben. Aber da war nicht nur der Pole, da war auch wieder der Dauerbrenner. Richtig, gemeint ist Uwe Gensheimer. Bis zur Halbzeit traf er dreifach. Von links und zwei Mal mit Siebenmetern.

Beruhigend war sie trotzdem nicht die Pausenführung. Gerade mal zwei Treffer (11:9) lagen „Gensel“ und Co. vorne. Und es wurde noch enger: Spätestens beim 12:12 (35.) begann erstmals das Zittern. Aber kurz darauf entpuppte es sich dann doch eher als leichte Gänsehaut. Szmal sei Dank. Der war nämlich auch nach dem Wechsel immer dann da, wenn es darauf ankam, wenn Zagreb auch nur ansatzweise mal am Weiterkommen schnupperte.

Löwen-Rechtsaußen Patrick Groetzki hat das natürlich registriert und verneigte sich verbal: „Teilweise hatten wir schon Glück, dass wir Kasa hatten. Phasenweise war er ja unüberwindbar.“ Hinten Szmal, vorne Grzegorz Tkaczyk, der drehte am Ende richtig auf, brachte es auf sieben Tore: Besser war nur – na wer wohl? – Gensheimer natürlich.

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 9/4, Tkaczyk 7, Stefansson 6, Cupic 2, Gunnarsson 2, Groetzki 1.

Zagreb: Kopljar 4, Spiler 9/4, Jaskic 3, Strlek 2, Gal 2, Maric 5, Balic 2. Zuschauer: 7.686.

Von Daniel Hund

 01.04.2011