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Unentschieden sichert das Etappenziel
Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen stehen zum dritten Mal in Folge im Viertelfinale der Champions League. Nach dem 31:28-Hinspielerfolg reichte dem badischen Handball-Bundesligisten in der Mannheimer SAP-Arena ein 27:27 (11:9)-Remis gegen Croatia Zagreb, um erneut in den Kreis der besten acht Teams in Europa vorzustoßen. „Es ist immer schwer, gegen einen Gegner zu spielen, der das Hinspiel mit drei Toren verloren hat – aber die Mannschaft hat das hervorragend hingekriegt“, lobte Manager Thorsten Storm, der am Rande der Partie Gerüchte über einen Wechsel im Sommer zum Bundesliga-Spitzenreiter HSV Hamburg dementierte, bei dem er angeblich als Präsident im Gespräch ist. „Ich habe hier einen Vertrag bis 2015 – und ich pflege meine Verträge einzuhalten“, so Storm.
„Dieses Spiel hat viel Kraft gekostet. Aber ich bin mit unserem Auftritt sehr zufrieden“, sagte derweil Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson, dessen Auswahl bereits am Sonntag (17.30 Uhr) in der Liga bei der MT Melsungen wieder gefordert ist. Den Gästen war vor rund 7 700 Zuschauern in der SAP-Arena durch David Spiler zwar der erste Treffer der Partie und damit die erste Führung überhaupt in den beiden Achtelfinals gelungen – doch Vorbote einer Überraschung war dies nicht. Die Löwen waren tonangebend und spulten mit dem Drei-Tore-Polster aus dem Hinspiel im Rücken ihr Pensum souverän herunter. Auf der Spielmacherposition zog Börge Lund die Fäden und wurde vom stark agierenden Olafur Stefansson optimal unterstützt. Da bei den Badenern Bjarte Myrhol wegen einer Blessur am Oberschenkel fehlte, musste Robert Gunnarsson am Kreis einspringen – der bullige Norweger rackerte unermüdlich und riss immer wieder Lücken in die Zagreber Abwehr.
Auf der Gegenseite stand das Defensiv-Bollwerk der Löwen um Lund und Oliver Roggisch vorzüglich, im Tor lief Slawomir Szmal zur Höchstform auf. Der polnische Nationalkeeper entschärfte 18 Würfe und gab seinen Vorderleuten so den nötigen Rückhalt. Lohn dieser beherzten Vorstellung war eine verdiente 11:9-Pausenführung. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, meinte Stefansson: „Wir müssen uns auf jeden Fall steigern.“ Denn nach der Pause gelang es den Hausherren trotz mehrmaliger Führung nicht, die aufopferungsvoll kämpfenden Kroaten deutlicher zu distanzieren.
Die von vielen Landsleuten angefeuerten Gäste blieben bis zum Schluss auf Schlagdistanz und durften nach der 24:23-Führung durch ihren angeschlagenen Superstar Ivano Balic sogar wieder vom Weiterkommen träumen. Doch die Löwen schlugen zurück und wurden für diese Energieleistung mit dem Viertelfinale der Königsklasse belohnt. „Und auf diese Aufgabe freuen wir uns jetzt alle“, erklärte Gudmundsson.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 9/4, Tkaczyk 7, Stefansson 6, Gunnarsson 2, Cupic 2, Groetzki 1.
Croatia Zagreb: Spiler 9/4, Maric 5, Kopljar 4, Jaskic 3, Strlek 2, Balic 2, Gal 2.
Von Christof Bindschädel
01.04.2011