Veröffentlichung:

Löwen scheitern am Titelverteidiger (BNN)

Göppingen. Die Rhein-Neckar Löwen müssen mindestens ein weiteres Jahr auf ihren ersten Titel warten. Der badische Handball-Bundesligist verlor das Halbfinalrückspiel im EHF-Pokal beim schwäbischen Ligarivalen FA Göppingen mit 29:33 (13:16) und verpasste damit die erste Endspielteilnahme in diesem Wettbewerb. Das Hinspiel hatten die Schützlinge von Trainer Gudmundur Gudmundsson vor Wochenfrist mit 33:32 für sich entschieden.

Die Gäste begannen vor 5 100 Zuschauern im „Hexenkessel“ EWS-Arena äußerst nervös und ließen sich von der aggressiven Göppinger Deckung, hinter der Torwart Bastian Rutschmann erneut schnell zu Höchstform auflief, den Schneid abkaufen. Die Profis des Tabellenfünften der Bundesliga suchten ihr Heil in der Offensive deshalb allzu oft in Einzelaktionen, die jedoch meist wirkungslos verpufften. Die Quittung war bereits nach gerade einmal elf Minuten ein Fünf-Tore-Rückstand (3:8), weshalb Trainer Gudmundsson seine Schützlinge zur Team-Auszeit bat.

Allerdings fanden die Badener auch danach zunächst nicht ihre Linie. Zudem war die Abwehr vor Henning Fritz –der frühere Welttorhüter ersetzte nach 13 Minuten den glücklosen Goran Stojanovic – alles andere als sattelfest und fand vor allem gegen Pavel Horak kein Mittel. Der von seinen Fans frenetisch angefeuerte Titelverteidiger aus dem Schwabenland spielte sein Pensum abgeklärt herunter und zog bis auf 13:6 (19.) davon. Allerdings bewiesen die Löwen, bei denen erstmals Nachwuchsmann Kevin Bitz aus der Oberliga-Mannschaft im Kader stand, Moral und kämpften sich in die Partie hinein. Zunächst verwandelte Ivan Cupic zwei Siebenmeter, dann trafen Krzysztof Lijewski sowie der wiedergenesene Kapitän Uwe Gensheimer und verkürzten auf 12:15 (28.); so lagen die Göppinger nur noch mit drei Treffern vorn.

Die Löwen nahmen ihren Schwung mit in den zweiten Spielabschnitt und verkürzten durch Cupic und Bjarte Myrhol schnell auf 15:16, den Ausgleich schafften sie aber nicht. Bis zum 19:18 (38.) blieben die Gäste – angeführt vom starken Michael Müller und Dank der Paraden von Fritz – immer auf Schlagdistanz, gerieten dennoch vorentscheidend ins Hintertreffen. Horak und Felix Lobedank sorgten für die erneute Fünf-Tore-Führung (24:19/45.) der Göppinger, die diese bis zur Schlusssirene verteidigten.

Von Christof Bindschädel