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Löwen schnappen sich Big Points in Celje

Badener gewinnen zweites Spiel der Champions-League-Gruppenphase mit 32:28

Zweites Duell in der EHF Champions League Gruppenphase, zweiter Sieg für die Rhein-Neckar Löwen: Die Badener bezwangen am Samstag den slowenischen Vertreter RK Celje Pivovarna Lasko mit 32:28 (14:12). Vor 4500 Zuschauern in der Zlatorog-Halle in Celje avancierte Uwe Gensheimer mit zwölf Treffern zum erfolgreichsten Werfer. „Wir haben diese Aufgabe gut und souverän gelöst und über die gesamte Spielzeit wieder konstanter gespielt“, freute sich Kreisläufer Róbert Gunnarsson. Abwehrspezialist Oliver Roggisch meinte: „Mit diesem Auftritt muss man sehr zufrieden sein. Beim Thema Konstanz haben wir einen Schritt nach vorn gemacht.“

Zu Beginn der Partie marschierten die beiden Teams im Gleichschritt, bis Celje beim 7:5 (12.) die erste Zwei-Tore-Führung gelang. Aber basierend auf einer bärenstarken Leistung von Keeper Szmal, der an seinem 32. Geburtstag zu großer Form auflief und für den die Statistiker 39 Prozent parierte Bälle notieren konnten, drehten die Löwen die Partie. Die Badener, die sich auch durch gellende Pfeifkonzerte im slowenischen Hexenkessel nicht aus der Ruhe bringen ließen, gingen beim 9:10 (22.) durch Čupić in Front und bauten diese Führung durch Myrhol auf 10:12 auf. Danach hatten die Gäste mehrfach die Gelegenheit, den Abstand zu vergrößern, aber individuelle Fehler verhinderten eine deutlichere Führung. „Wir wussten, dass wir hier in Celje ein sehr gutes Spiel zeigen müssen, um  zu bestehen. Das ist uns heute nicht zuletzt aufgrund einer kompakten Abwehr vor einem starken Torwart und einer sehr disziplinierten Leistung im Angriff gelungen. Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg, das sind zwei Big Points“, bilanzierte  Trainer Guðmundur Guðmundsson. So hatten sich die Löwen das vorgenommen:  Auf hohem Niveau über 60 Minuten zu agieren, durch Gegenstöße zu leichten Toren zu kommen und „das Spiel breit zu machen“.

Apropos „das Spiel breit machen“ – das Abschlusstraining konnte darauf allerdings nicht ausgerichtet werden. Denn mit Verspätung waren die Badener am Vortag im Hotel in Podcetrtek – 45 Kilometer von Celje entfernt – angekommen. Die Übernachtungsmöglichkeiten im Spielort waren nahezu ausgebucht: Eine riesige Hunde-Ausstellung, bei der etwa insgesamt 30.000 Vierbeiner an den Start gingen, beherrschte die Stadt. Unterm Strich hätte die einstündige Fahrt zur Halle nach Celje zu einer zu großen abendlichen Zeitverzögerung geführt, zumal die Löwen bei ihrer Ankunft im gewählten Domizil noch die Videovorbereitung vor der Brust hatten. Also organisierte Teamkoordinator Christopher Monz nach einigen Telefonaten eine Trainingshalle, die nur zehn Minuten vom Hotel entfernt lag. Diese war allerdings auf Turnen, Judo und Basketball ausgerichtet und nicht nur um einiges kleiner als ein Handballfeld, sie wies auch entsprechend keinen Torraum aus. Allerdings wussten sich die Badener auch hier zu helfen: Coach Guðmundsson schnappte sich kurzerhand eine Tape-Rolle und deutete mit den entsprechenden Streifen die Sechs-Meter-Linie an. „Nur nicht aus der Ruhe bringen lassen“, lautete das Motto also bereits schon vor dem 60-minütigen Auftritt beim slowenischen Meister.

Nach dem Wechsel machten die Löwen dort weiter, wo sie vor dem Gang in die Kabine aufgehört hatten: mit Toren in Unterzahl durch Andy Schmid – und das gleich drei Mal in Folge. 13:17 – ganz starke Phase der Badener und des Schweizers, die ihnen auch den Respekt des Gegners und der Halle brachte. Und die Jungs von Trainer Guðmundsson blieben am Drücker, spielten diszipliniert im Angriff und packten in der Defensive ordentlich zu. In der Folge gelang es den Slowenen nicht mehr näher als bis auf drei Treffer heranzurücken. Als Celje von 20:26 auf 23:26 (51.) aufholte und die frenetischen Zuschauer sich wieder ohrenbetäubend zu Wort meldeten, nahm der Löwen-Coach seine Auszeit – und sein Team setzte die Vorgabe prompt um: Beim 24:30 (56.) waren die Badener längst auf die Siegerstraße eingebogen. „4:0-Punkte bedeuten einen starken Start in die Champions League. Aber wir bleiben mit beiden Beinen auf dem Boden. Am Mittwoch in Lübbecke wartet das nächste wichtige Bundesliga-Duell“, blickte Coach Guðmundsson auf die kommende Aufgabe voraus.

RK Celje Pivovarna Lasko: Alilović, Lesjak (n.e.) – Metličić (2), Zorman (8), Rnić (6) – Gajić (8), Žvižej (3/1) – Toskić – Kozlina (n.e.), Vugrinec, Marguc, Prieto, Pajović, Razgor (1), Poklar (n.e.), Kokšarov (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (n.e.) – Stefánsson  (1), Lund (3), Tkaczyk (4) – Čupić (5), Gensheimer (12/7) – Myrhol (3) – Roggisch, Bielecki, Groetzki (n.e.), Schmid (4), Gunnarsson, Ruß (n.e.).
Strafminuten: Metličić (2), Marguc (2), Pajović (4), Zorman (2), Prieto (2) – Myrhol (2), Lund (4), Tkaczyk (2), Gunnarsson (2), Roggisch (2).
Trainer: Zvonimir Serdarušić – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 4500.
Schiedsrichter: Constantin Din/Sorin-Laurentiu Dinu  (Rumänien).
Spielfilm: 3:4 (9.), 6:4 (11.), 7:5 (12.), 8:8 (19.), 9:10 (22.), 10:12 (24.), 11:13 (27.), 12:14 (Hz.)  –  13:17 (33.), 14:18 (36.), 16:20 (41.), 18:23 (45.), 20:26 (48.), 23:26 (51.), 23:29 (54.), 24:30 (56.), 27:31 (59.), 28:32 (Endstand).
Zeitstrafen: 6/6.
Siebenmeter: 3/1 – 8/7.
RK Celje Pivovarna Lasko: Rnic scheitert an Szmal.                                                                   
RK Celje Pivovarna Lasko: Zvizej scheitert an Szmal.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Alilović.
Beste Spieler: Zorman, Gajić – Szmal, Gensheimer.