Veröffentlichung:

Löwen spielen Katz und Maus (BNN)

Kantersieg des Tabellenführers in Gummersbach / Gensheimer trifft zehnmal

Am Ende haben die Rhein-Neckar Löwen das Dutzend voll gemacht an mehr erzielten Toren als Gastgeber TV Gummersbach. Mit einem in dieser Höhe ebenso verdienten wie unerwarteten 33:21 (15:9)-Sieg beim deutschen Altmeister festigten die badischen Handballer ihren ersten Platz in der Tabelle der Handball-Bundesliga. Mit nun 44:6-Punkten führen die Löwen vor der SG Flensburg-Handewitt (40:8), die heute gegen TuS N-Lübbecke antritt. Die meisten Tore erzielte Uwe Gensheimer, der zehnmal traf.

Die vermeintlich schwierigste Prüfung von den noch acht ausstehenden erwies sich als leichte Übung. Die Löwen spielten mit Gummersbach Katz und Maus. „Es sah alles richtig gut aus“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen mit stolzgeschwellter Brust. Der Däne war nach der Galavorstellung zum Scherzen aufgelegt, denn er meinte: „21 Gegentore sind ja eines mehr als normal, aber damit kann ich leben.“
Dass Uwe Gensheimer einen Sahnetag erwischt hatte, war spätestens nach dem ersten Durchgang klar. Als die Mannschaften in die Kabine gingen, wies die Statistik bereits sieben Tore für den Kapitän aus. Der Linksaußen hatte sowohl für das 1:0 in der ersten Minute gesorgt als auch für den Schlusspunkt 30 Sekunden vor der Pause mit seinem Treffer zum 15:9-Halbzeitstand. Es war die bis dahin höchste Führung für die Badener, die sowohl in der Abwehr einschließlich des sehr aufmerksamen Torhüters Mikael Appelgren als auch im Angriff eine überzeugende Vorstellung boten.
Die Löwen ließen sich auch nicht von der TVG-Maßnahme größer beirren, Spielmacher Andy Schmid in Manndeckung zu nehmen. Dem Schweizer gelang dennoch, ein ums andere Mal seine Mitspieler in Szene zu setzen. Zudem waren in einigen Situationen Geistesblitze des Denkers und Lenkers gar nicht vonnöten, weil die Löwen auch öfters Schnellangriffe starten konnten, nachdem die Oberbergischen immer wieder schlecht abgeschlossen hatten. Vor allem Nationalspieler Julius Kühn ließ einige Chancen aus.
Kühn hatte früh zum 1:1 ausgeglichen, doch nach dem 2:2 zogen die Löwen dann auf und davon. Nach einer Viertelstunde lagen sie bereits mit vier Toren vorne beim 7:3. Die Gastgeber kamen zwar noch auf 6:8 heran, aber dann enteilten die Löwen Tor um Tor. Nach dem Wechsel verflachte das Spiel, doch mit einem Zwischenspurt von 20:15 auf 24:16 sorgten die Löwen für die Vorentscheidung. Hendrik Pekeler besorgte mit einem Doppelschlag in der 54. Minute zum 28:18 die erste zweistellige Führung, die die Löwen auf zwölf Tore ausbauten.
Von Reinhard Sogl