Veröffentlichung:

Löwen springen an die Spitze

Vierter Sieg im vierten Spiel – 30:24 beim TV Großwallstadt

Die Rhein-Neckar Löwen behielten auch in der Aschaffenburger f.a.n. frankenstolz arena ihre weiße Weste: Die Badener gewannen am Freitagabend beim TV Großwallstadt mit 30:24 (17:9) und sicherten sich damit nicht nur die Punkte sieben und acht, sie stürmten auch an die Tabellenspitze der DKB Handball-Bundesliga. „Natürlich ist das eine tolle Sache, ganz oben zu stehen. Aber es ist auch nur eine Momentaufnahme, die wir sicherlich richtig einzuschätzen wissen“, sagte Manager Thorsten Storm, genoss aber sichtlich diesen Augenblick. Vor allem, weil den Löwen zuvor in ihrer Bundesligazugehörigkeit noch nie vier Erfolge in Serie zum Saisonstart gelungen waren. „Also ein einmaliger, ein wirklich guter Abend“, lachte der 47-Jährige.

Löwen-Trainer Guðmundur Guðmundsson bilanzierte nach der Partie: „Wir sind mit großem Respekt hier her gekommen. Wir hatten uns sehr gut vorbereitet und sind voll konzentriert in die Partie gegangen. Das war deutlich zu sehen. Wir haben in der ersten Hälfte sehr, sehr gut gespielt – in der Abwehr und im Angriff, nach der Pause wurde es dann etwas wechselhafter. Aber ich bin sehr zufrieden, obwohl wir weiterhin noch viel Arbeit vor uns haben und noch einige Spieler integrieren müssen.“

TVG-Coach Peter David meinte: „Das war ein absolut verdienter Sieg der Rhein-Neckar Löwen. Wir haben großen, zu großen Respekt gehabt. In der zweiten Halbzeit haben wir gekämpft und uns nicht aufgegeben. Das war das Positive.“

Vor 2910 Zuschauern begann die Partie mit einer Führung des TV Großwallstadt. Um es vorweg zu nehmen: Es war die einzige für die Mainfranken in diesem Spiel. Die Badener kontrollierten und dominierten schnell das Geschehen. Erneut bärenstark: Die bewegliche, aggressive Deckung der Löwen, die im ersten Abschnitt nur acht Treffer aus dem Feld zuließ. Und auch die Angriffsleistung stimmte diesmal. So baute die Guðmundsson-Sieben den Vorsprung kontinuierlich aus. Bester Werfer und nervenstark vom Siebenmeterstrich: Kapitän Uwe Gensheimer, der vor dem Pausenpfiff bereits sechs Mal erfolgreich war. In den fünf Spielminuten vor der Halbzeit ließen die Badener keinen Treffer mehr zu, kamen aber selbst zu einem 3:0-Lauf, fast mit dem Abpfiff erzielte Ekdahl du Rietz das 9:17 – aus Sicht des TVG. Großwallstadts Rechtsaußen Michael Spatz: „Wir hatten heute keine Chance. Die Anfangsphase haben wir verschlafen und fast keine Gegenwehr gezeigt. Im zweiten Abschnitt ging es dann darum, sich nicht aus der eigenen Halle schießen zu lassen.“

Nach dem Wechsel hielten die Löwen zunächst den Acht-Tore-Vorsprung, ehe sich Mitte des zweiten Durchgangs einige Unkonzentriertheiten ins Spiel einschlichen. Es wurden einige Bälle weggeschmissen – und der TVG machte drei Tore in Folge zum 18:23 (45.). Die Konsequenz: Coach Guðmundsson legte zum zweiten Mal an diesem Abend die grüne Karte. Auf die Auszeit folgte ein Doppelpack von Sesum und Gedeon Guardiola. In der Schlussphase dann noch zwei Strafzeiten für die Löwen. Aber näher als bis auf sechs Tore kamen die Mainfranken nicht heran. Sein erstes Pflichtspiel für die Badener bestritt Matthias Gerlich. „Das war gut, hat Spaß gemacht. Ich hoffe, diese Reise geht weiter und ich kann beim nächsten Mal mein erstes Tor beitragen“, erklärte der Rückraumspieler. „Die Stimmung überträgt sich auf die Sicherheit und der Erfolg bringt Ruhe.“ So das Schlusswort von Manager Storm.

TV Großwallstadt: Galia, Wolff (ab 9.)– Thiede (2), Köhrmann, Graubner (2) – Spatz (7/1), Holst (5/1) – Larsson (3) – Jakobsson, Bühler, Kaufmann (1), Schmidt (2), Maas (1), Eisenträger (1).

Rhein-Neckar Löwen: Stojanović , Landin-Jacobsen (n.e.) – Petersson (4), Schmid (3), Ekdahl du Rietz (3) – Steinhauser, Gensheimer (11/5) – Myrhol (2) – Roggisch, Sesum (3), I. Guardiola (1), G. Guardiola (3), Gerlich, Bitz.

Strafminuten: Jakobsson (2) – Myrhol (2), Sesum (2), Schmid (2), Petersson (2).
Trainer: Peter David – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 2910.
Zeitstrafen: 1 – 4

Spielfilm: 1:3 (4.), 2:5 (8.), 3:7 (11.), 4:10 (15.), 6:12 (19.), 7:14 (22.), 9:15 (28.), 9:17 (Hz.), 11:19 (34.), 13:21 (37.), 15:23 (41.), 18:25 (47.), 20:27 (52.), 22:28 (56.), 24:30 (Endstand).

Siebenmeter: 4/2 – 5/5.
TV Großwallstadt: Spatz wirft über das Tor.
TV Großwallstadt: Holst scheitert an Stojanović.

Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies (Magdeburg)

Beste Spieler: Wolff, Spatz – Gensheimer, Stojanović.