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Löwen stehen im Finale

Endspiel des Harz-Energie Cup heute gegen THW Kiel

Die Rhein-Neckar Löwen stehen im Finale des 25. Klaus-Miesner-Gedenkturnier um den Harz-Energie Cup. Nach zwei Siegen gegen Wisla Plock (41:31) und den SC Magdeburg (28:27) am gestrigen Samstag streben die Löwen heute den dritten Turniersieg in Folge im Harz an. Gegner im Finale in der Harzlandhalle von Ilsenburg ist der deutsche Meister THW Kiel. Anwurf ist um 15 Uhr.

Dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte gelang den Löwen im ersten Spiel des gestrigen Tages gegen den polnischen Vizemeister Wisla Plock ein klarer 41:31 (20:18) Erfolg. In einer hektischen Anfangsphase hatten die Löwen gegen Plock zunächst einige Probleme in die Partie zu finden, leisteten sich viele technischen Fehler und lagen nach sieben Minuten beim 4:6 mit zwei Treffern zurück.

Angetrieben vom stark aufspielenden Patrick Groetzki drehte der deutsche Vizemeister dann aber die Partie, und ging beim 15:12 (24.) durch Alexander Petersson erstmals selbst mit drei Treffern in Führung. Zur Halbzeit führte der Turniertitelverteidiger knapp mit 20:18. In der zweiten Hälfte drängten die Badener dann schnell auf die Entscheidung, keine fünf Minuten benötigten die Gelbhemden um sich beim 27:21 zur Freude der mitgereisten Fans erstmals deutlich abzusetzen, es schien Plock konnte das hohe Tempo des Bundesligisten nur eine Hälfte lang mitgehen.

Dank der am Ende 18 Paraden von Niklas Landin schraubten die Löwen ihre Führung in der zweiten Halbzeit kontinuierlich nach oben.
Gedeon Guardiola erhöhte acht Minuten vor dem Ende beim 38:28 erstmals auf 10 Tore Differenz, die auch beim 41:31 Endstand noch Bestand hatte.

Trainer Nikolaj Jacobsen zeigte sich nach dem Spiel gegen Plock zufrieden mit dem Start ins Turnier. “ Wir hatten in der ersten Hälfte ein paar Probleme ins Spiel zu finden. Wir wollten zu früh zu viel und haben nicht genug nachgedacht. Mit der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden“, so der Däne, der neben Patrick Groetzki auch ein Sonderlob für die beiden Neuzugänge Mads Mensah und Harald Reinkind hatte: “ Beide finden immer besser in unser System“, so Jacobsen.

Im letzten Spiel des Abends trafen die Löwen um 21 Uhr dann auf den SC Magdeburg, der Wisla Plock zuvor selbst mit 37:28 bezwungen hatte. Den Löwen reichte also ein Unentschieden zur erneuten Finalteilnahme. Nach einer beeindruckenden ersten Halbzeit entwickelte sich in der Schlussphase ein wahrer Krimi, in dem die Löwen am Ende mit 28:27 (17:11) die Oberhand behielten.
Gegen Magdeburg drückten die Löwen zu Beginn direkt aufs Tempo. Nach nicht einmal acht Minuten sah sich SCM Trainer Geir Sveinsson gezwungen seine erste Auszeit zu nehmen, 5:1 führte der Vizemeister gegen die Lokalmatadoren des SCM, doch auch die Auszeit brachte zunächst keine Besserung ins Spiel der Magdeburger. Bis auf 7:1 nach zehn Spielminuten bauten die Löwen ihre Führung aus und überrannten die Magdeburger dabei förmlich.

Der SCM fand spielerisch kein Mittel gegen die bewegliche Abwehr der Löwen, hinter der auch Niklas Landin im Tor die Magdeburger Angreifer mit seinen Paraden zur Verzweiflung brachte. In der Folgezeit konnten die Bördestädter zwar den Rückstand bis auf drei Treffer verkürzen (5:8), doch die Löwen drückten umgehend wieder aufs Tempo und zogen scheinbar spielerisch erneut auf 10:5 davon (15.). Obwohl Trainer Nikolaj Jacobsen zahlreiche Wechsel probierte, so führte neben Andy Schmid auch Kim Ekdahl du Rietz und Mads Mensah Regie auf der Mitte, stockte das Spiel der Löwen in den ersten zwanzig Minuten nie, zudem bekam Magdeburg die Achse Schmid-Myrhol in der ersten Hälfte ebenfalls zu keinem Zeitpunkt in den Griff, so war die deutliche 17:11 Halbzeitführung der Löwen mehr als verdient.

Nach der spielerisch wohl besten ersten Hälfte der laufen Vorbereitung folgte der Einbruch zu Beginn der zweiten Hälfte, nach nicht einmal acht Minuten hatte Magdeburg, auch dank einiger Strafminuten gegen die Löwen, in der nun immer  härter werdenden Partie beim 18:19 Spielstand den Anschluss geschafft.

Mit leichtfertigen Fehlern und einigen überhasteten Abschlüssen brachten die Löwen Magdeburg nun zurück ins Spiel, Yves Grafenhorst besorgte eine Viertelstunde vor dem Ende den nach der einseitigen ersten Halbzeit nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. (21:21) Nikolaj Jacobsen nahm seine letzte Auszeit, doch ein Fehlpass von Mads Mensah im folgenden Angriff brachte Magdeburg beim 22:21 die erste Führung des Spiels, die erneut Yves Grafenhorst sogar auf 23:21 ausbaute. In den letzten Spielminuten entwickelte sich ein Krimi im Kampf um den Einzug ins Turnierfinale. Kim Ekdahl du Rietz traf vier Minuten vor dem Ende in Unterzahl zum Ausgleich (26:26), und nach einer Parade von Bastian Rutschmann gegen Robert Weber hatte anschließend Uwe Gensheimer per Strafwurf die Chance zur Führung. Der Kapitän der Löwen vergab, doch auch Magdeburg konnte im folgenden Angriff den Ball nicht im Tor der Löwen unterbringen. Andy Schmid besorgte schließlich mit einer sensationellen Einzelleistung das 27:26 für die Löwen, die jedoch umgehend den Ausgleich des SCM hinnehmen mussten. Praktisch mit der Schlusssirene erzielte Bjarte Myrhol im letzten Angriff dann das Siegtor, Magdeburg nahm nochmals eine Auszeit, doch die Hallenuhr zeigte nur noch eine Sekunde Spielzeit, zu wenig um noch einmal in Richtung Löwentor zu kommen.

Rhein-Neckar Löwen – Wisla Plock 41:31 (20:18)

Aufstellung und Tore Löwen: Landin (1.-45.), Rutschmann (45.-60.); Schmid (3), Gensheimer (7/4), Kneer (2), Ganshorn, Sigurmannsson (2), Mensah (4), Groetzki (7), Reinkind (5), Guardiola (4), Petersson (5), Ekdahl du Rietz (2), Schmidt

SC Magdeburg – Rhein-Neckar Löwen 27:28 (11:17)

Aufstellung und Tore Löwen: Landin (1.-43. und 44.-49.), Rutschmann (43.-44. und ab 49.); Schmid (3), Gensheimer (5/4), Sigurmannsson (4), Mensah (3), Groetzki (1), Reinkind (2), Guardiola (1),  Petersson (2), Ekdahl du Rietz (2), Myrhol (5)