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Löwen stehen in der dritten DHB-Pokalrunde

34:22-Erfolg der Badener beim TV Großwallstadt

Die Rhein-Neckar Löwen haben die dritte Runde um den DHB-Pokal erreicht: Die Badener gewannen am Dienstagabend das Duell beim Ligakonkurrenten TV Großwallstadt mit 34:22 (16:10).

Trainer Guðmundur Guðmundsson bilanzierte nach der Partie einen unterm Strich souveränen Start-Ziel-Erfolg seiner Sieben: „Wir haben ein schwieriges Wochenende mit der Niederlage bei der TSV Hannover-Burgdorf hinter uns. Dort haben wir sehr schlecht gespielt und zwei wichtige Punkte verloren. Heute haben wir die richtige Antwort gegeben und in allen Bereichen eine sehr gute Leistung gebracht.“ Manager Thorsten Storm: „Heute haben wir die klaren Chancen genutzt. Genau das ist uns zuletzt in Hannover nicht gelungen.“ Die dritte Runde um den deutschen Pokal wird am 26. Oktober ausgespielt.

Zu Beginn der Saison standen sich beide Mannschaften schon einmal gegenüber, damals gewannen die Badener dieses Auswärtsspiel mit 27:24 und sicherten sich ihre ersten Punkte in der Liga. Nun also nach knapp zwei Wochen die zweite Begegnung in der zweiten Runde um den DHB-Pokal. Und diese wurde bereits im ersten Abschnitt vor 946 Zuschauern in der Elsenfelder Sparkassen-Arena zu einer ganz besonderen Art der Frustbewältigung: Die Löwen wollten nicht nur den kollektiven Blackout bei der 32:33-Niederlage am Wochenende in Hannover vergessen machen, einer hatte sich gegen seinen Ex-Klub einen Tag nach seinem 27. Geburtstag besonders viel vorgenommen: Linkshänder Michael Müller, der nach der Verletzung (Muskelfaserriss im Oberschenkel) von Krzysztof Lijewski die alleinige Verantwortung im rechten Rückraum trug, ballerte TVG-Keeper Martin Galia die Bälle nur so um die Ohren. Müller markierte im ersten Durchgang acht Treffer – und zeichnete damit für die Hälfte der Löwen-Tore in Halbzeit eins verantwortlich.

Dabei konnten sich die Badener zudem auf eine vortreffliche Abwehrleistung verlassen, denn ihnen gelang nicht nur ein 6:0-Lauf ab der 19. Spielminute, Großwallstadt markierte in über elf Minuten vor der Pause keinen Treffer mehr. Beim 10:10 hatten die Mainfranken noch einmal ausgeglichen – und zunächst warfen die Löwen drei Fahrkarten: Gensheimer (2) und Groetzki verfehlten die Kiste, dann aber gab Groetzki mit seiner Führung den Startschuss zur zählbaren Überlegenheit, die dann auch auf der Anzeigetafel sichtbar wurde. „Natürlich ist es schön hier zu spielen, ich habe hier noch viele Freunde“, meinte der erfolgreichste Werfer Müller, der es insgesamt auf neun Treffer brachte und anfügte: „Noch schöner ist es aber, hier zu gewinnen.“ Endlich konnte Müller wieder lachen. Zuletzt haderte der 1,97-Meter-Mann doch sehr mit seiner Leistung. „Aber die Mannschaft hat mir sehr geholfen, und nun bin ich extrem glücklich, dass es heute so geklappt hat. Vielleicht habe ich mir in den zurückliegenden Wochen auch zu viele Gedanken gemacht.“ Zuletzt habe er sehr viel im Training gearbeitet – und diese Arbeit zahle sich aus. „Ich hoffe, so geht es nun weiter – beim Team und bei mir.“

Nach dem Wechsel bauten die Badener die Führung weiter aus. Beim 11:21 (36.) betrug der Vorsprung zehn Treffer – und die Löwen machten keine Anstalten, den Fuß auch nur ganz kurz vom Gaspedal zu nehmen. Sie bogen früh – dank dem tollen Rückhalt von Keeper Stojanović (17 Paraden), aber auch stark verbessert gegenüber dem zurückliegenden Ligaspiel im Angriff und der Chancenverwertung – frühzeitig auf die Siegerstraße ein. „Das war eine Weltklasse-Leistung im Tor, Goran hat doch einige freie Bälle weggenommen. Außerdem haben wir ein viel besseres Konzept im Angriff gefunden und eine relativ gute Defensive gestellt. Das war insgesamt der Schlüssel zum heutigen Sieg“, rekapitulierte Michael Müller, der ein Sonderlob von Coach Guðmundsson einheimste: „Er hat eine schwierige Zeit hinter sich. Heute hat er überragend agiert, das freut mich unheimlich für ihn.“

TV Großwallstadt: Galia (bis 30. und bei einem Siebenmeter), Wolff – Weinhold (6), Köhrmann (3/1), Kneer (5) – Spatz, Holst (3) – Tiedtke (2) – Larsson – Jakobsson, Liebald (3), Schäpsmeier.
Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (n.e.) – Müller (9), Schmid (3), Šešum (5) – Groetzki (4), Gensheimer (5/2) – Gunnarsson (4) – Roggisch (1), Lund (1), Bielecki (1), Ruß (1), Abt, Durak.
Strafminuten: Weinhold (2) – Roggisch (2), Bielecki (2).
Trainer: Peter Dávid – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 946.
Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig (Steuden/Landsberg).
Spielfilm: 0:2 (2.), 1:4 (5.), 5:6 (11.), 7:10 (15.), 10:10 (19.), 10:16 (Hz.), 11:21 (36.), 12:23 (39.), 14:26 (44.), 17:30 (52.), 19:32 (54.), 22:34 (Endstand).
Zeitstrafen: 1 / 2.
Siebenmeter: 3/1 – 3/2.
TV Großwallstadt: Spatz scheitert an Stojanović.
TV Großwallstadt: Köhrmann scheitert an Stojanović.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Galia.
Beste Spieler: Weinhold – Müller, Stojanović, Šešum.