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Löwen stellen weitere Weichen für die Zukunft

Mannheim. Auch wenn die Nacht von Donnerstag auf Freitag recht kurz ausgefallen war, nahm Thorsten Storm gestern Vormittag doch ausgeschlafen und sehr gut gelaunt auf dem Podium im Presseraum der Mannheimer SAP-Arena Platz. Ein Grund für die gelöste Stimmung beim Manager der Rhein-Neckar Löwen war der quasi in allerletzter Sekunde zustande gekommene 28:27(16:14)-Erfolg tags zuvor im Verfolgerduell beim TV Großwallstadt. „Das war schon extrem spannend“, stellte Storm fest und nahm wohlwollend zur Kenntnis, dass die Badener in der Handball-Bundesliga weiter vom dritten Tabellenplatz und damit von der direkten Qualifikation für die Königsklasse träumen dürfen.

Doch nicht nur sportlich verliefen die zurückliegenden Tage für die Löwen wunschgemäß, auch wirtschaftlich wurden beim ambitionierten Champions-League-Teilnehmer weitere Weichen für die Zukunft gestellt – der zweite Grund für Storms gute Laune. „Wir geben jetzt Vollgas mit goldgas“, stellte der Manager bei der Präsentation des Energieversorgers goldgas mit Sitz in Nürnberg als zweiten Hauptsponsor fest. „Das ist ein wichtiger Tag für die Rhein-Neckar Löwen. Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, in diesen wirtschaftlich schwierigen Tagen einen weiteren Hauptsponsor zu gewinnen“, so Storm. „Die Löwen haben das Ziel, einer der besten Handballclubs in Europa zu werden – und das hat uns angesprochen“, erklärte goldgas-Geschäftsführer Michael Notzon die Beweggründe für das zunächst auf drei Jahre angelegte Engagement.

Die Badener werden beim abschließenden Champions-League-Vorrundenspiel heute um 18.15 Uhr (live in Eurosport) in der Karlsruher Europahalle gegen Bosna Sarajevo erstmals mit dem Schriftzug des neuen Sponsors auflaufen. Mit Ausnahme des verletzten Kapitäns Gudjon-Valur Sigurdsson kann Trainer Ola Lindgren gegen den Meister aus Bosnien-Herzegowina seine beste Formation aufs Parkett schicken. Nach mehrwöchiger Verletzungspause wird Kreisläufer Bjarte Myrhol erstmals in diesem Kalenderjahr wieder im Kader stehen. Zudem soll Regisseur Grzegorz Tkaczyk, der wegen einer schweren Knieverletzung fast acht Monate pausieren musste, heute sein Comeback geben. Für die Partie in der Europahalle sind bereits über 3 000 Tickets verkauft. Unter anderem von Tkaczyks Fortschritten wird abhängen, ob die Löwen vor der neuen Saison noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden. Sollte der Pole nicht mehr an seine früheren Leistungen anknüpfen können, müssten die Badener zumindest auf der Spielmacherposition nachbessern. „Aber wir warten erst einmal ab, wie es bei Grzegorz läuft“, so Storm.

Von Christof Bindschädel

 06.03.2010