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Löwen trotzen Trainer-Diskussion (BNN)

Ungefährdeter Heimsieg gegen Lemgo bringt Badener wieder an Kiel heran

Mannheim. Die Diskussionen über den möglichen Verlust zum Saisonende (siehe auch „vier Fragen“) von Trainer und Kapitän haben die Rhein-Neckar Löwen nicht von ihrem Erfolgsweg abbringen können. Im ersten Bundesliga-Heimspiel seit vier Wochen und nach vier Auswärtsbegegnungen festigten die Handballprofis aus Nordbaden mit dem 35:27(16:14)-Sieg gegen den TBV Lemgo nicht nur ihren zweiten Tabellenplatz, sondern rückten mit nun 15:3 Zählern bis auf einen Punkt an den THW Kiel heran. Da der Spitzenreiter 31:35 in Magdeburg verlor, sind die Löwen das einzige Team ohne Niederlage.

Trainer Gudmundur Gudmundsson, der wohl in der kommenden Saison Nationaltrainer Dänemarks wird, war bei der Mannschaftsvorstellung mit dem üblichen Applaus empfangen worden. Der Coach machte deutlich, dass er im Nachbarland „noch keinen Vertrag unterschrieben“ habe, ging sonst aber nicht näher auf einen möglichen Wechsel ein. Kapitän Uwe Gensheimer, der sich ebenfalls mit Abwanderungsgedanken trägt, durfte sich immenser Sympathiebekundungen erfreuen. Viele der offiziell 5 289 Zuschauer hielten mit der Nummer „3“ und der Aufschrift „Uns Uwe“ Richtung Hallendach, um Gensheimer zum Bleiben zu bewegen. „Ich habe sie gesehen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht berührt hat“, sagte Gensheimer.

Der Linksaußen wirkte zu Beginn dennoch etwas gehemmt. Allerdings spielten auch seine Kollegen in der Anfangsphase alles andere als befreit auf. Wie schon in Berlin verschliefen sie den Start. 0:4 hieß es nach fünf Minuten – und Gudmundsson sah sich zur ersten Auszeit gezwungen. Die Maßnahme war von Erfolg gekrönt, wobei den Löwen eine Zwei-Minuten-Strafe der Gäste die Aufholjagd erleichterte. Nach zehn Minuten glich Patrick Groetzki zum 5:5 aus. Unkonzentrierte Abschlüsse der Löwen brachten die Gäste aber immer wieder in Ballbesitz und auch die Führung zurück. Auf 9:6 zogen sie noch einmal davon. Doch dann nahmen die Löwen, die den indisponierten Torwart Niklas Landin nach zwölf Minuten gegen den wesentlich stärkeren Goran Stojanovic getauscht hatten, ihre Favoritenrolle endlich an. Kim Ekdahl du Rietz, mit acht Treffern bester Schütze, sorgte beim 10:9 (20. Minute) für die erste Führung. Im zweiten Durchgang ließen die Löwen nichts mehr anbrennen.

Rhein-Neckar Löwen: Ekdahl du Rietz 8, Groetzki 7, Karason 5, I. Guardiola 4, G. Guardiola 3, Manojlovic 3, Gensheimer 3, Myrhol 1, Schmid 1/1.

TBV Lemgo: Herth 7/2, Pekeler 6, Schneider 5, Haenen 3/1, Possehl 2, Bechtloff 2, Lönn 1, Ebner 1.

Von Reinhard Sogl