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Löwen verlieren in Chambéry

27:32 bedeutet Platz zwei in der Gruppenphase der Champions League

Die Rhein-Neckar Löwen haben die Gruppenphase der Champions League mit einer Niederlage beendet: Die Badener unterlagen am Samstag Chambéry Savoie HB mit 27:32 (16:17) und verpassten es damit, im Fernduell um den Gruppensieg mit dem THW Kiel vorzulegen.

Im mit 4400 Zuschauern gefüllten Le Phare waren die Löwen überhaupt nicht mit dem Tagesergebnis gegen den französischen Vizemeister, aber durchaus mit dem bisherigen Abschneiden in der Königsklasse zufrieden: „Natürlich können wir mit dem zweiten Rang in dieser sehr starken Gruppe A sehr gut leben“, resümierte Trainer Guðmundur Guðmundsson nach allerdings „keinem guten Tag“. Die Löwen zeigten ein schwaches Gesicht – in der Abwehr, aber auch im Angriff. „17 technische Fehler sind zu viel, Chambéry war einfach besser und hat verdient gewonnen. Es war heute in der Defensive und in der Offensive nicht unser Tag“, so der Isländer weiter. Torhüter Marcus Rominger, der ab der 38. Minute für Henning Fritz zwischen die Pfosten gerückt war und seine Sache gut machte, schlug in die gleiche Kerbe: „Wir konnten die Euphorie der Zuschauer nicht für uns nutzen, unsere Deckung konnte den Druck der Franzosen nicht auffangen. Wir waren nicht in der Lage das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben und deshalb steht unterm Strich eine Niederlage.“

Dabei war nach 30 Minuten noch alles drin. Trotz der Tatsache, dass  die Löwen mehr Fehler als der Gegner machten und deshalb über weite Strecken des ersten Abschnitts einem Rückstand hinterher liefen. Zu passiv in der Abwehr, nicht entschlossen genug im Angriff: Die Badener ließen zu viele Chancen ungenutzt und es wurden obendrein zu viele technische Fehler notiert. So lag Chambéry von Beginn in Front, konnte die Führung allerdings nie weiter als bis auf zwei Treffer ausbauen. Auch, weil für Löwen-Keeper Henning Fritz im ersten Durchgang zehn Paraden registriert wurden. In der 20. Minute war die Partie dann zum ersten Mal gedreht, in Überzahl markierten die Badener das 12:11, eine Führung, die allerdings nicht lange Bestand haben sollte. Die Franzosen nutzten erneut die Schwächen der Löwen. „Chambéry war in allen Belangen besser als wir, sie nutzten ihre Möglichkeiten besser und agierten aggressiver in der Deckung“, konstatierte Guðjón Valur Sigurðsson. Zur Pause lagen die Badener mit 16:17 hinten. „Wir haben uns vorgenommen, uns zu steigern. Das ging dann aber gründlich in die Hose“, blickte Sigurðsson auf 30 Minuten zum Kopfschütteln zurück.

Nur elf Treffer gelangen dem Bundesligisten im zweiten Abschnitt, fünf davon fielen in den letzten fünf Minuten. Die Franzosen lagen zeitweise mit neun Toren vorne. „Den zweiten Durchgang haben wir völlig verpennt und uns komplett den Schneid abkaufen lassen“, bilanzierte Rückraumspieler Andy Schmid. Über 24:20 und 25:21 legte Chambery beim 28:21 nach 45 Minuten den Grundstein zum Sieg.

Der nächste Gegner der Löwen in der Champions League wird am Montag ermittelt, dann steht die Auslosung des Achtelfinals in Wien an.

Chambéry Savoie HB: Dumoulin, Grahovac (n.e.) – Barachet (4), Basic (6/3), Bicanic (6) – Paty (1), Nocar (3) – Detrez (4) – Gille (2), Capella (n.e.), Massot-Pellet (4), Saurina (2), Paturel, Botti (n.e.), Rondel (n.e.), Palma (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Fritz, Rominger (ab 38.) – Stefánsson (8/1), Lund (1), Tkaczyk (6) – Čupić, Sigurðsson (1) – Myrhol (5) – Roggisch, Šešum, Gensheimer (1), Bielecki, Schmid (1), Gunnarsson (1), Groetzki (3).
Strafminuten: Gille (4), Barachet (2) – Myrhol (2).
Disqualifikation: Roggisch (51./dritte Zeitstrafe)
Trainer: Philippe Gardent – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 4400.
Schiedsrichter: Matija Gubica / Boris Milosevic (Kroatien)
Spielfilm: 3:1 (4.), 6:3 (8.), 8:8 (13.), 11:9 (18.), 11:12 (20.), 16:14 (28.), 17:16 (Hz.), 23:19 (37.), 28:21 (45.), 31:22 (54.), 31:25 (57.), 32:27 (Endstand).
Zeitstrafen: 3/4.
Siebenmeter: 4/3 – 3/1.
Chambéry HB: Basic scheitert am Pfosten.
Chambéry HB: Basic scheitert an Rominger.
Rhein-Neckar Löwen: Čupić scheitert an Dumoulin.
Beste Spieler: Bicanic, Basic – Myrhol, Stefánsson.