Veröffentlichung:

Löwen verpassen Big Points

24:28-Niederlage beim HSV Hamburg

Die Rhein-Neckar Löwen haben die Big Points verpasst. Sie unterlagen am Dienstagabend beim HSV Hamburg mit 24:28 (13:15) und mussten damit im Kampf um die Qualifikation für die Champions League einen herben Rückschlag hinnehmen. Die Gelbhemden haben nun 15 Minuspunkte auf dem Konto, zwei mehr als der direkte Konkurrent um den Einzug in die Königsklasse, und versäumten es, sich in der Tabelle weiter nach vorn zu pirschen.

Trainer Guðmundur Guðmundsson analysierte nach 60 hart umkämpften Minuten: „Ich bin teilweise mit der Leistung zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht. Aber die Mannschaft hat alles gegeben, toll gekämpft und zeitweise sehr guten Handball geboten. Trotzdem haben wir zu wechselhaft agiert und bei Überzahl in der Abwehr zu viele Gegentore bekommen. “ Manager Thorsten Storm fügte nach einem leidenschaftlichen Fight an: „Wir haben teilweise gut gespielt, aber um hier zu bestehen muss man besser spielen. Wenn allerdings die Trainer ihre Spieler auf solche Partien nicht gut vorbereiten können, dann kommt eben solch eine Prügelei raus.“

Aber viel Zeit zum Grübeln bleibt nicht. Bereits am Samstag (19 Uhr) kreuzt der TuS N-Lübbecke in der Mannheimer SAP Arena auf. Und gegen die Ostwestfalen haben die Badener bekanntermaßen nach der Last-Minute-Niederlage in der Vorrunde noch etwas gut zu machen.

Zu Beginn einer recht zerfahrenen Partie in Hamburg dominierten die Abwehrreihen. Beide Defensivabteilungen packten ordentlich zu und die beiden Keeper Beutler und Stojanović zeichneten sich ein ums andere Mal aus. Dabei zeigten die Hamburger allerdings mit zunehmender Spielzeit mehr Durchschlagskraft im Angriff. Und den Löwen wurden die Fehler in der Offensive zum Verhängnis: Der HSV bestrafte die Fauxpas prompt und baute die Führung bis auf drei Treffer aus – 8:5 (19.). Allerdings kämpften sich die Badener zurück. Beim 10:10 (24.) war der Ausgleich wieder hergestellt. Grund genug für Coach Martin Schwalb die Grüne Karte zu legen. Auszeit. Dann eine Unaufmerksamkeit in der Löwen-Abwehr, ein Fehlpass in der Offensive – und schon waren die Hausherren mit zwei Treffern vorn. Wieder Auszeit. Diesmal genommen von Guðmundur Guðmundsson. Aber der HSV behauptete den Vorsprung, hielt die Badener auf Distanz. Bis zur Pause.

Nach dem Wechsel gelang zwar Hamburg das erste Tor, aber die Löwen hatten die richtige Antwort parat: Sie glichen beim 16:16 (36.) nicht nur aus. Čupić stellte per Siebenmeter zum 16:17 gar die erste Führung seit der neunten Minute für die Badener her, die auch nach dem Gegenstoß von Gensheimer (42.) noch Bestand hatte. Allerdings versäumten es die Löwen in dieser Phase nachzulegen. „Wir hatten die Möglichkeit, auf zwei Tore wegzuziehen, aber dann verlieren wir den Ball“, rekapitulierte Coach Guðmundsson. „Und im Anschluss konnte der HSV das Spiel erneut drehen“, beschrieb Spielmacher Andy Schmid. Denn verließen sich die Badener auch in der Folge zu sehr auf Einzelaktionen, schlossen teilweise zu früh ab und machten sich zeitweise auch selbst das Leben schwer, präsentierte sich der HSV vor heimischer Kulisse abgezockter und versenkte die wichtigen Dinger im Kasten.

Beide Teams hatten Akteure bei der über Ostern ausgetragenen Olympia-Qualifikation im Einsatz, die Vorbereitung auf diese richtungsweisende Bundesliga-Partie kam dadurch sehr kurz – und so einfach ließen sich die zurückliegenden Aufgaben auch nicht aus Körper und Kopf schütteln. Am Ende wirkten die Hamburger insgesamt etwas frischer, die Löwen dagegen hatten nichts mehr zuzusetzen.

HSV Hamburg: Beutler, Đorđić (bei zwei Siebenmetern) – M. Lijewski (4), G. Gille, Hens (1) – Lindberg (5), Jansen (3) – B. Gille – Vori (4), Duvnjak (2), Flohr, Lacković (3), Kraus (6/3), Vugrinec (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (bei zwei Siebenmetern) – Müller, Schmid (2), Šešum (4) – Čupić (9/4), Gensheimer (7/2) – Myrhol – Roggisch, Bielecki (1), K. Lijewski (1), Groetzki (n.e.), Ruß (n.e.), Gunnarsson, Lund.
Strafminuten: Jansen (4), G. Gille (2), Hens (2), Vori (2) – Bielecki (2), Roggisch (2), Šešum (4), Myrhol (2), Lund (2).
Trainer: Martin Schwalb – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 12.961.
Zeitstrafen: 5 / 6
Spielfilm: 1:2 (8.), 4:3 (15.), 7:5 (18.), 9:6 (20.), 10:10 (24.), 14:11 (28.), 15:13 (Hz.), 16:15 (34.), 19:19 (46.), 22:20 (51.), 25:22 (54.), 28:24 (Endstand).
Siebenmeter: 5/3 – 8/6.
HSV Hamburg: Lindberg scheitert an Stojanović.
HSV Hamburg: Kraus scheitert an Fritz.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Beutler.
Rhein-Neckar Löwen: Čupić scheitert am Pfosten.
Schiedsrichter: Ralf Damian/Frank Wenz (Bingen/Mainz).
Beste Spieler: Lindberg, Vori, Beutler – Čupić, Stojanović.