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Löwen vor kniffliger Aufgabe

Badener gastieren am Dienstag beim TSV GWD Minden

Nur drei Tage nach dem Erfolg im Spitzenspiel über die Füchse Berlin steht für die Rhein-Neckar Löwen am Dienstag (19 Uhr) wieder eine schwere Auswärtsausgabe an: Die Badener sind bei GWD Minden zu Gast.

Die Feierlichkeiten in der SAP Arena waren nach dem hart erkämpften 25:23-Erfolg über die Füchse Berlin noch gar nicht abgeklungen, da warnte Manager Thorsten Storm bereits: „Wichtig ist immer das nächste Spiel.“ Und das führt den noch ungeschlagenen Spitzenreiter der Handball-Bundesliga am Dienstag nach Ostwestfalen – und ist alles andere als eine einfache Aufgabe. „Minden ist zuhause ein sehr gefährlicher Gegner“, sagt Trainer Gudmundur Gudmundsson.

Trotz der „schweren Aufgabe“ (Rückraumspieler Alexander Petersson) möchten die Löwen ihre Erfolgsserie von nunmehr 24:0-Punkten ausbauen. „Natürlich wollen wir jetzt zwei Punkte in Minden holen“, sagte Uwe Gensheimer. Der Linksaußen erwartet eine ähnlich knifflige Partie wie vor knapp zehn Tagen in Gummersbach: „Wir hatten nach dem Spiel gegen Hamburg eine riesen Euphorie und wussten, dass uns dann in Gummersbach ein schweres Spiel erwartet. Was ja dann auch so kam. Jetzt haben wir wieder eine riesen Euphorie. Und auch in Minden wird uns ein schweres Spiel erwarten“, sagt Gensheimer. Auch Spielmacher Andy Schmid gibt zu: „Nach so einem Sieg ist es natürlich schwer, sich wieder zu fokussieren.“

Um dies bestmöglich hinzubekommen, hat Gudmundsson sein Team bereits am Sonntag um zehn Uhr zur ersten Trainingseinheit nach dem Berlin-Spiel versammelt. „Ich will mit den Jungs gleich über die Partie in Minden reden, sie auf die Aufgabe einstellen“, so der Coach: „Das Umschalten wird sehr schwer. Wir müssen aufpassen, denn alle schwelgen in Euphorie, sind zufrieden. Aber wir müssen auf dem Boden bleiben.“

Gudmundsson („ Wir müssen uns sehr gut vorbereiten“) hat schon vor der Partie gegen die Füchse Videomaterial der Mindener gesichtet, wie er verriet, und warnt nun vor einer „sehr, sehr gefährlichen Aufgabe: „Wir müssen auch in Minden mit Herz und Leidenschaft agieren.“

Minden steht auf dem 14. Tabellenplatz, unterlag am Sonntag im Derby beim TBV Lemgo mit 25:32. Zu Saisonbeginn kassierten sie zwei knappen Niederlagen – mit 25:29 bei den Füchsen Berlin und mit 27:31 zuhause gegen Gummersbach. Es folgte gegen den TV Neuhausen am dritten Spieltag der erste Saisonsieg – und der Auftakt zu weiteren 5:3 Punkten in eigener Halle. Bei Siegen über Essen und im Derby gegen Lübbecke, musste man sich nur dem HSV Hamburg deutlich geschlagen geben (22:34).

Gegen die HBW Balingen-Weilstetten hingegen gab es trotz einer 28:21-Führung nur ein 31:31. Das einzige positive an dieser Partie für die Mindener – die auswärts neben Niederlagen in Kiel, Großwallstadt und Melsungen auch ein achtbares Unentschieden in Göppingen erreichten – war die Rückkehr von Spielmacher Dalibor Doder. Der Olympia-Silbermedaillen-Gewinner mit der schwedischen Handball-Nationalmannschaft – und große Star in Minden – hatte sich im Halbfinale der Spiele eine Oberschenkelverletzung zugezogen, die ihn zu einer zweimonatigen Pause zwang.

Doder wechselte überraschend nach dem Abstieg der Mindener 2010 zu GWD, zuvor stand er unter anderem beim spanischen Klub Ademar Léon unter Vertrag. Minden verpasste jedoch 2011 den sofortigen Wiederaufstieg. Im Frühjahr 2012 kehrte der Traditionsverein dann jedoch in die Bundesliga zurück, sicherte sich in der erstmals eingleisig ausgetragenen 2. Bundesliga den Aufstieg bereits sechs Spieltage vor Saisonende und schließlich auch noch den Meistertitel. Auch dank vieler viel versprechender Nachwuchskräfte wie etwa Sören Südmeier und Christoph Steinert, die auch in der bisherigen Saison eine gute Rolle in Minden spielen.