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Löwen vor Weltrekord-Kulisse (BNN)

„Heimspiel“ im Frankfurter Stadion vor mindestens 40 000 Zuschauern

Frankfurt/Main. Die Vorfreude auf das Spektakel ist riesig, doch sie könnte noch größer sein, wenn da nicht diese Pflichtaufgabe wäre. „Mir wäre es lieber, wenn es nicht um zwei Punkte gehen würde, dann könnte ich das Spiel mehr genießen“, sagte Andy Schmid von den Rhein-Neckar Löwen nach dem 35:18-Heimsieg gegen den HC Erlangen mit Blick auf den kommenden Samstag. Dann treffen die Löwen um 18.15 Uhr in der Frankfurter Commerzbank-Arena vor einer Weltrekord-Kulisse auf den HSV Hamburg.

„Wir werden vor mindestens 40 000 Zuschauern Handball-Sport erleben“, sagte gestern Arena-Manager Patrik Meyer. Ein Plus von gut 3 500 Menschen gegenüber der bisherigen Bestmarke. Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen war im Mai 2011 dabei beim bisherigen Zuschauerrekord. An die finale Begegnung um die dänische Meisterschaft vor 36 651 Zuschauern im Parken der Hauptstadt zwischen AG Kopenhagen und Bjerringbro-Silkeborg erinnert sich der damalige Ko-Trainer der Gäste nur aus sportlichen Gründen nicht so gern: 21:30 verlor seine Mannschaft. Die Veranstaltung selbst bezeichnete er als „großes Erlebnis“, gab mit Blick auf den Samstag aber zu bedenken: „Wir fahren nicht dahin, um Spaß zu haben bei einem Event, sondern wir wollen die zwei Punkte.“

Es ist schließlich ein „Heimspiel“ für die Löwen, die 24 Begegnungen hintereinander als Gastgeber siegreich beendeten. Die letzte Niederlage (28:34) in der SAP-Arena datiert vom 2. März 2013 – gegen den HSV.

„Ich hoffe auf einen tollen Handball-Event und auch, dass wir den Heimvorteil behalten können“, sagte Lars Lamadé an seinem ersten offiziellen Arbeitstag als Geschäftsführer der Löwen. Sein Vorgänger Thorsten Storm ist Mitinitiator des Spektakels, das live in 45 Ländern übertragen wird. Dem Bald-Geschäftsführer des THW Kiel war es ein Anliegen, die gesamte Sportart in den Fokus zu rücken. Deshalb auch der Titel „Tag des Handballs“.

Ehe es zum Kräftemessen des Vizemeisters mit dem HSV kommt, steht eine bunte Mischung auf dem Programm. Um zehn Uhr beginnen Turniere der C- und D-Jugend mit 1 600 Teilnehmern, nachmittags folgt dann ein Promi-Spiel. „Der Tag des Handballs wird ein Handball-Fest werden“, prophezeite Präsident Bernhard Bauer vom Deutschen Handball-Bund (DHB). Wie er rechnet auch Präsident Uwe Schwenker von der Handball-Bundesliga (HBL) mit einer Wiederholung. „Vielleicht wird es ja eine Tradition“, sagte Schwenker, der 2004 Manager beim THW Kiel war, als der Rekordmeister in der Schalke-Arena vor 30 925 Zuschauern auf Lemgo traf.

Als wirtschaftlicher Sieger dürfen sich die Löwen schon jetzt fühlen. Sie erhalten zusätzlich zu der Summe, die sie gegen den HSV in der SAP-Arena eingenommen hätten, die Hälfte des Gewinns. Schon mit 27 000 Zuschauern wäre der 600 000-Euro-Etat abgedeckt gewesen.

Von Reinhard Sogl