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Löwen zeigen den besseren Endspurt

MANNHEIM. Sie benötigten etwas Anlaufzeit, doch nach 60 Minuten war der zweite Heimsieg der Rhein- Neckar Löwen gegen den TV Großwallstadt unter Dach und Fach. Mit 32:25 (14:12) schlossen die Badener in der Tabelle (6:4 Punkte) zu den Mainfranken auf und zeigten durchaus Aufwärtstendenzen, die auch Trainer Ola Lindgren nicht verborgen blieben: „Man hat gesehen, dass wir noch nicht völlig befreit aufspielen, einigen ist der Druck noch anzumerken. Aber insgesamt war das ein Schritt in die richtige Richtung.“

Nachdem sich im bisherigen Saisonverlauf noch keine Startformation endgültig empfehlen konnte, versuchte es Lindgren gegen Großwallstadt mit einer neuen Variante. Als Spielgestalter durfte Manojlovic beginnen, dafür nahmen Harbok und der zuletzt schwache Prieto zunächst hinter der Bank Platz. Lindgren wollte abwarten, auf welcher Position sich im Spielverlauf Bedarf für einen 14. Mann ergab. Manojlovic nahm seine Position auch im defensiven Mittelblock ein. Auch dank der konzentrierten Spielweise des jüngsten Neuzugangs stand die Löwen- Abwehr bis zur 9. Minute (4:1), als Großwallstadt erstmals den Ball im Tor unterbrachte.

Aber nach und nach schlichen sich Nachlässigkeiten im 1:1-Spiel ein, beim 5:4 (13.) war der TVG wieder dran und glich beim 8:8 (22.) erstmals aus. Dass die Löwen mit einer 14:12-Führung in die Pause gingen, hatten sie im Angriff vor allem den sechs schnurgeraden „Raketen“ zu verdanken, die Karol Bielecki (9) bis zum Pausenpfiff immer zum richtigen Zeitpunkt zündete. Seine Chancenauswertung erreichten aber wieder nicht alle seiner Kollegen. „Stimmt. Wir haben schon beim Start einige Chancen liegen gelassen. Das hätte eindeutiger laufen können“, räumte Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson ein.

Und auch im zweiten Durchgang blieb die Partie lange eng. Mehr als zwei Tore kamen die Löwen einfach nicht weg, immer wieder fingen sie sich unnötige Treffer ein. Doch da auf Strafwurf-Maschine Uwe Gensheimer (9/8) sogar dreimal am Stück Verlass war, erhöhten die Gelben von 24:22 (47.) auf 27:22 (52.), und in dieser Phase hatte auch Keeper Henning Fritz endgültig ins Spiel gefunden. Nicht zuletzt zwei gehaltene Strafwürfe gingen in der Schlussphase auf sein Konto. Bis zum 32:25 konnten die Löwen das Ergebnis sogar noch deutlicher gestalten. „Selbst schuld. Wir haben gegen Ende einfach zu viele Fehler gemacht“, betrachtete TVG-Team-Manager Uli Wolf die Niederlage letztlich auch in der Höhe verdient.

Von Thorsten Hof

 01.10.2009