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Mait Patrail will aggressive Löwen sehen

Rückspiel im Achtelfinale der EHF European League am Dienstag um 18.45 Uhr / Löwen-Premiere im SNP Dome / Update zu Patrick Groetzkis Verletzung

Mait Patrail will aggressive Löwen sehen: Rückspiel im Achtelfinale der EHF European League am Dienstag um 18.45 Uhr live auf DAZN.com
Der neue SNP Dome in Heidelberg.

60 Minuten bis zum Viertelfinale: Am Dienstagabend kennen die Rhein-Neckar Löwen nur ein Ziel. Gegen den kroatischen Vertreter RK Nexe Nasice wollen sie in die Runde der letzten Acht der EHF European League einziehen. Und das am besten mit einem Sieg. Nach dem 27:25 im Hinspiel vor einer Woche würde bereits eine Niederlage mit einem Tor reichen. Doch wer möchte schon seine Heimspiel-Premiere mit einer Niederlage begehen?

Erstmals laufen die Rhein-Neckar Löwen am Dienstag im SNP Dome in Heidelberg auf. Nach Baubeginn im Herbst 2018 kam die Mehrzweckhalle im Süden der Stadt vor einigen Tagen zu ihrem ersten Einsatz, bei einem Heimspiel des Heidelberger Basketball-Zweitligisten MLP Academics. Nun also ziehen die Löwen in den SNP Dome ein, und das mit einem echten Kracherspiel. So geht es am Dienstagabend ab 18.45 Uhr (live auf DAZN) um nichts Geringeres als die letzte Titelchance der Saison 2020/21. Und das gegen eine Mannschaft, die zu allem bereit sein wird, ihre eigene Chance zu nutzen.

„Das ist so eine richtige 80er-Jahre-Truppe. Die lassen es krachen, die geben alles, die helfen sich in jedem Moment“, sagt Löwen-Trainer Martin Schwalb über RK Nexe Nasice. Legendär seine Auszeit im Hinspiel, als er seinen Jungs vom Engagement des Gegners vorschwärmte und sie damit aufforderte, ein ähnliches Maß an Herzblut in das Spiel zu investieren. Am Ende kämpften sich seine Löwen mit viel Mühe in die Partie. Nach einer unglaublich fehlerreichen ersten Halbzeit stand ein wichtiger Auswärtssieg im Hinspiel – wenn auch kein Ruhekissen für das Rückspiel, wie Schwalbe warnt.

Mait Patrail will aggressive Löwen sehen – Patrick Groetzki fällt aus

Mait Patrail will aggressive Löwen sehen: Rückspiel im Achtelfinale der EHF European League am Dienstag um 18.45 Uhr live auf DAZN.com
Mait Patrail will gegen Nexe Verantwortung übernehmen.

„Wir werden auch an diesem Abend wieder in Situationen kommen, in denen man ins Grübeln geraten könnte“, sagt Martin Schwalb. Widerstände, so ist sich der erfahrene Handball-Fachmann sicher, werden wieder auftreten. Dafür sei diese kroatische Mannschaft zu aggressiv, zu agil, zu stolz. Personell kann Schwalb für den Kampf ums Viertelfinale mit demselben Kader wie im Hinspiel planen. Lediglich Patrick Groetzki, der sich im Bundesliga-Spiel gegen Minden am Samstag den linken Fuß vertrat, wird zunächst für diesen einen Abend fehlen. Die Löwen hoffen, dass er Ende der Woche schon wieder dabei ist, sofern das Schwellung und Trainingsbelastung zulassen.

Wer definitiv fit und heiß auf den zweiten Fight gegen die Kroaten ist, heißt Mait Patrail. Der Este war am Samstag der Matchwinner in den Schlussminuten, erzielte die beiden finalen Löwen-Tore zum Heimsieg über Minden und brachte den wichtigen Liga-Erfolg über die Zeit. Sein Rezept im Rückspiel: Aggressivität. „Im Hinspiel haben wir ein bisschen gebraucht, um uns an das harte Spiel von Nexe zu gewöhnen. Jetzt wissen wir, was auf uns zukommt. Deshalb hoffe ich, dass wir es dieses Mal nicht so spannend machen und das Spiel im Laufe der zweiten Halbzeit früher entscheiden.“ Der Schlüssel dazu sei die eigene Grundeinstellung: „Wir müssen in Sachen Aggressivität dagegenhalten – und da nehme ich vor allem mich selbst in die Pflicht.“

Im Hinspiel habe er wie seine Nebenleute zu lange gebraucht, um das nötige Grund-Niveau an Härte auf die Platte zu bringen. Etwas, das gegen eine solche Mannschaft, wie sie die Kroaten stellen, fatal sein könne. „Die kommen mit mächtig Dampf aus dem Rückraum, gehen voll drauf. Da muss man entsprechend gegenhalten“, sagt Patrail. Insbesondere auf Top-Torjäger Halil Jaganjac müsse man nun besser vorbereitet sein. „Das ist ein typischer Shooter: Wenn der den Ball hat, dann kriegt den kein anderer mehr.“ Ein zweiter zentraler Faktor ist Marko Mrdenovic im Innenblock. Der 36-jährige Haudegen habe vor allem eine Aufgabe, und zwar rücksichtlos in den Kampf zu ziehen. „Wenn er dann dreimal zwei Minuten bekommen hat, wie gegen uns, hat man nicht den Eindruck, dass er traurig ist, sondern sagt: So, jetzt habe ich meine Aufgabe erledigt!“

Apropos Aufgabe erledigt. Genauso wie die Löwen, die in der Liga doppelt gegen Minden gepunktet haben, hat auch Nexe Nasice seine Pflicht in der Premijer Liga erfüllt und bei RK Sesvete einen 32:23-Erfolg gefeiert. Beide Torhüter landeten je zehn Paraden, Jaganjac traf genauso wie Spielmacher Kevic achtmal. Und der gute Marko Mrdenovic hielt sich mit einer Zeitstrafe ziemlich zurück.