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„Mal sehen, wer am Ende feiert“ (RNZ)

Mannheim. Links und rechts huschten feiernde Spieler vorbei. Grüne, keine gelben. Göppinger, keine Rhein-Neckar Löwen. Die Falschen also. Aber warum feierten die eigentlich? Eine Frage, die auch Thorsten Storm, den Manager der Löwen, beschäftigte. „Die haben doch verloren“, grübelte der Nordmann. Richtig: 33:32 ging das Halbfinal-Hinspiel im EHF-Cup aus. Für die Badener, gegen die Schwaben.

> Thorsten Storm, wie fällt Ihr Hinspiel-Fazit aus?

Wir haben quasi die erste Halbzeit dieses Halbfinals knapp mit einem Tor gewonnen. Jetzt folgt die zweite Hälfte.

> Der Sieg hätte bei konsequenterer Chancenverwertung auch höher ausfallen können, oder?

Wir haben gut angefangen und dann leider zu viele hundertprozentige Torchancen ausgelassen. Dann wäre sicherlich auch ein höherer Sieg möglich gewesen. Aber manchmal reichen zehn Tore Vorsprung nicht und ein knapper Erfolg genügt. Du müsst einfach immer versuchen, beide Spiele zu gewinnen.

> Wo lagen die Schwachpunkte? Wer hat nicht die erhoffte Leistung gebracht?

Karol Bielecki muss endlich auch in einem wichtigen Spiel zeigen, dass er uns mit wichtigen und einfachen Toren hilft. Das ist leider insgesamt zu wenig. Vertrauen bekommt er genug. Das Torwartspiel haben wir im Gegensatz zu den vielen Begegnungen vorher leider nicht gewonnen. Goran Stojanovic hatte nicht seinen besten Tag und Hennig Fritz konnte ihn nicht ersetzen. Aber in den meisten Bereichen des Spiels waren wir besser. Deswegen haben wir gewonnen.

> Am Freitag steigt in Göppingen das Rückspiel. Wie optimistisch reist der Löwen-Tross ins Schwabenland?

Wir müssen konsequenter unsere Chancen nutzen. Dass wir sie bekommen, steht außer Zweifel: Wir spielen den besseren Handball. Ich hoffe dabei auf neutrale Schiedsrichter, so wie wir sie am Samstag im Hinspiel in der SAP Arena hatten.

> Die Göppinger haben die knappe Niederlage wie einen Sieg gefeiert. Überrascht Sie das?

Ja, das haben sie. Aber wir haben ja noch ein zweites Spiel und warten wir mal ab, wer am Ende feiert.

> Uwe Gensheimer wurde während des Spiels lange behandelt…

Uwe war am Sonntag in der ATOS-Klinik in Heidelberg zu einer Untersuchung. Und es sieht leider nicht gut aus. Er hat sich einen Teilabriss am Außenband zugezogen, was zu einer starken Schwellung am Fuß geführt hat. Das ist richtig bitter. Am Dienstag gegen Lemgo wird er sicher ausfallen. Ich hoffe aber, dass es für das Rückspiel in Göppingen am Freitag wieder reicht. Ansonsten muss Niklas Ruß ran.

> In Göppingen wartet ein Hexenkessel…

Deshalb braucht die Mannschaft dort die Unterstützung unserer Fans. So wie die Göppinger sie bei uns hatten. Das würde den Jungs bei dieser schweren Aufgabe sehr helfen. Aber wie gesagt. Jetzt steht erst einmal Lemgo an.

Von Daniel Hund