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Matchball Löwen nach Gummersbacher Geschenk

Mannheim. Ola Lindgren war am Mittwoch stets informiert. Der Trainer der Rhein-Neckar Löwen hoffte auf einen Ausrutscher von FA Göppingen beim VfL Gummersbach – und sein Wunsch ging in Erfüllung. Die Schwaben verloren 22:32 bei den Oberbergischen, weshalb die Löwen in der Handball-Bundesliga-Tabelle nun auch nach Minuspunkten auf dem vierten Rang liegen.

Wegen der guten Tordifferenz reicht den Gelbhemden bereits ein Remis am Samstag (16.30 Uhr/Karlsruher Europahalle) gegen die HSG Wetzlar, um den momentanen Tabellenplatz zu verteidigen. Dieser eröffnet die Chance, sich über ein Wildcard-Turnier noch für die Champions League zu qualifizieren.

„Wir müssen uns bei Gummersbach bedanken. Es ist nicht selbstverständlich, dass der VfL nach seinem Europapokalsieg noch einmal richtig Vollgas gegeben hat und hochkonzentriert an diese Aufgabe gegangen ist“, lobte Lindgren den Altmeister. Gleichzeitig sieht der Schwede seine Mannschaft im letzten Saisonspiel in der Pflicht: „An unserer Ausgangslage hat sich überhaupt nichts geändert. Wir müssen gegen Wetzlar unsere Hausaufgaben erledigen.“

Eine erneute Teilnahme an der Königsklasse würde sicherlich auch den einen oder anderen zusätzlichen Euro bringen, um Krzysztof Lijewski schon in diesem Jahr aus Hamburg loszueisen. Doch Manager Thorsten Storm winkt ab. Im Etat für die kommende Saison ist die Finanzierung des Lijewski-Transfers (Ablöse und Gehalt) nicht vorgesehen. „Wenn sich niemand mehr verletzt, sind unsere Planungen abgeschlossen“, sagt der Geschäftsführer und schließt damit – zumindest offiziell – vorzeitige Abschiede von Torwart Slawomir Szmal und Spielmacher Grzegorz Tkaczyk aus: „Zarko Sesum ist für 2011 als Nachfolger von Tkaczyk eingeplant.“

Fest steht jetzt ebenfalls, dass die Löwen auf die Verletzung von Gudjon Valur Sigurdsson erwartungsgemäß mit einer internen Lösung reagieren. „In diesem Fall kommen uns die Kooperation mit Friesenheim und die Nachwuchsarbeit zugute. Niklas Ruß wird neben Uwe Gensheimer auf Linksaußen spielen. Ab der Rückrunde hoffen wir auf Sigurdsson“, berichtet Storm, der sich über die unverhoffte Aussicht auf den endgültigen Rang vier freut: „Sollten wir diese Platzierung erreichen, würde eine Saison mit Höhen und Tiefen doch noch positiv zu Ende gehen.“ Mit seinen Gedanken ist der Manager teilweise schon bei der kommenden Runde: „Unsere Neuzugänge sind allesamt Wunschspieler unseres Trainers. Zudem bleiben uns alle Stammkräfte erhalten – und die Jungs haben in dieser Saison viel dazugelernt. 2010/2011 wird eine gute Spielzeit.“

Von Marc Stevermüer

 04.06.2010