Veröffentlichung:

Matti Flohr, der Löwenbändiger (MoPo)

HSV Handball gegen Tabellenführer

Ohne Punktverlust kommen die Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch nach Hamburg (20.15 Uhr/O2-World). Und der Tabellenführer ist richtig heiß auf fette HSV-Beute. Aber nicht mit Matti Flohr. Der HSV-Allrounder ließ sich im Tierpark Hagenbeck erklären, wie Löwen ticken. Matti, der Löwenbändiger.

„Sie jagen nur im Rudel. Alleine sind Löwen feige“, sagt Hagenbecks Revierpfleger Joachim Lüllau (51), und fügt an: „Sie suchen sich immer das schwächste Tier aus und greifen dann gemeinsam an. Löwen sind sehr geschickt, können ihre Strategie beim Jagen anpassen.“ Der HSV ist also gewarnt. Ein kollektiv überzeugender Auftritt ist nötig – Schwachstellen strengstens verboten.

Ein bisschen ehrfürchtig schaut Flohr über den Zaun auf Hagenbecks Löwen-Gehege. „Das sind schon anmutige Tiere“, sagt Flohr, „und ähnlich angriffslustig wie ihre Namensvetter. Sie haben es bislang in allen Spielen geschafft, ihren Gegner zu brechen.“ Neun Spiele, neun Siege – die Mannheimer gilt es bei ihrem bisherigen Durchmarsch durch die Liga in die Flucht zu schlagen.

„Nach dem Kiel-Spiel brennen wir jetzt darauf, die zwei Punkte zu holen“, sagt Flohr. Er setzt darauf, dass die Mannschaft kein zweites Mal so einbrechen wird, wie gegen den THW. „Wir können sie nur als Mannschaft bändigen, werden aber auch ein Quäntchen Glück brauchen“, glaubt der 30-Jährige.

Flohr selbst kassierte gegen Kiel drei Zeitstrafen und flog vom Platz. Sein Spiel will er deshalb nicht umstellen: „Wahrscheinlich werden wir gegen die Löwen wieder am Limit arbeiten und den Grenzbereich ausloten müssen.“

Denn eins ist auch klar: „Wenn Löwen großen Hunger haben, gehen sie jedes Risiko bei der Jagd ein“, erklärt Tierpfleger Lüllau, „auch wenn es Tote gibt.“ Ganz so martialisch wird es zum Glück auf der Platte nicht zugehen, ein heißer Fight ist jedoch garantiert!