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Mit Moral und Kampf zum nächsten Sieg
Löwen gewinnen 28:24 in Minden
Minden bleibt für die Rhein-Neckar Löwen weiterhin ein gutes Pflaster. Die Badener gewannen am Abend auch das 21. Duell in Folge gegen den Traditionsverein aus Ostwestfalen. Durch den 28:24 (13:12) Erfolg halten die Löwen weiterhin Kontakt zur Tabellenspitze der Handball Bundesliga, taten sich aber wie schon in den vergangenen Spielen gegen stark kämpfende Mindener lange Zeit sehr schwer und mussten dabei in der zweiten Hälfte zwischenzeitlich einen Drei-Tore- Rückstand aufholen. Bester Werfer in Minden war Uwe Gensheimer mit sieben Toren.
Trainer Andresson ist stolz auf sein Team
„Ich bin sehr stolz, wie wir uns diese zwei Punkte erkämpft haben. In der Schlussphase haben wir einen Rückstand von drei Toren in einen Vier-Tore Sieg umgewandelt. Das spricht für uns“, so Kristjan Andresson nach dem Spiel
Vor zahlreichen mitgereisten Löwen-Fans bestimmten die Gäste die Partie von Beginn an, nach etwas mehr als zwölf Minuten und einem Doppelschlag von Andy Schmid führten die Badener beim 6:3 erstmals mit drei Toren. Minden, dass einige verletzte Spieler ersetzen musste, blieb in der Anfangsphase nur über Nationalspieler Marian Michalczik gefährlich. Der Rückraumspieler und kommende Neuzugang der Füchse Berlin erzielte die ersten vier Tore der Gastgeber, darunter drei Strafwürfe. Im Angriffsspiel tat sich Minden gegen die sicher stehende Abwehr der Löwen sehr schwer, Gedeon Guardiola hatte den Vorzug vor Jesper Nielsen im Mittelblock mit Ilija Abutovic erhalten, im Tor war zudem Mikael Appelgren sofort auf Betriebstemperatur. Der Schwede schnappte sich sofort einige Bälle und ermöglichte seinen Vorderleuten so schnelle Treffer. Nach 22. Minuten sah Ilija Abutovic bereits seine zweite Zeitstrafe. Minden verkürzte so zunächst den Rückstand und glich beim 11:11, drei Minuten vor der Pause erstmals aus. Mit einer knappen 13:12 Führung für die Löwen, die sich in der kompletten ersten Hälfte viel zu viele technische Fehler erlaubten, wurden die Seiten gewechselt.
Löwen lassen viele Chancen liegen
Die zweite Hälfte begann mit einem Fehlwurf von Andy Schmid, Max Staar glich für Minden im Gegenzug zum 13:13 aus. Die Löwen ließen auch zu Beginn der 2. Hälfte zahlreiche gute Chancen ungenutzt, Andy Schmid vergab einen toll herausgespielten Kempa-Trick und nach einer Zeitstrafe gegen Jannik Kohlbacher bot sich Minden beim 14:14 Zwischenstand sogar die Chance zur Führung. Diese holten sich die Hausherren erstmals beim 17:16 (40.), vorher hatte sowohl GWD wie auch die Löwen sich gegenseitig mit Ballverlusten und Fehlwürfen übertroffen. Als Mads Mensah auch seinen dritten Wurf nicht ins Tor unterbrachte erhöhte im Gegenzug Padshyvalau zum 18:16 für Minden. Die Löwen zeigten nun Nerven, nach vier Toren in Folge scheiterte jetzt auch Patrick Groetzki an Malte Semisch im Mindener Tor. GWD hatte die Partie nun komplett gedreht, die Löwen mussten zudem ab der 43. Minute ohne Ilija Abutovic auskommen. Der Serbe sah nach seiner dritten Zeitstrafe die rote Karte, Minden baute die Führung unterdessen beim 19:16 erstmals auf drei Treffer aus. Kristjan Andresson reagierte, für Ilija Abutovic kam Jesper Nielsen in die Partie, im Angriff zudem Steffen Fäth, während der mit Kniebeschwerden angeschlagene Alexander Petersson die komplette Partie auf der Bank blieb. Die Löwen kämpften nun, beim 19:20 durch einen Strafwurf von Uwe Gensheimer war der Anschluss geschafft und da auch Minden keinesfalls überzeugte und sich im Angriff einen Ballverlust erlaubte, war es erneut Gensheimer, der diesmal von außen zum 20:20 traf.
Diesmal kein Herzschlagfinale
Kopf-an-Kopf ging es in die Schlussphase der Partie. Wie schon in den letzten Spielen der Löwen drohte sich eine absolute Zitterpartie zu entwickeln. Michalczik traf für Minden, Groetzki glich für die Löwen aus. Den nächsten Wurf von Michaelczik parierte Mikael Appelgren, Steffen Fäth brachte dann die Gäste zehn Minuten vor dem Ende mit seinem ersten Tor beim 22:21 wieder in Führung. Nachdem Minden dann drei Angriffe in Folge jeweils mit einem Ballverlust abschloss, erhöhten Andy Schmid und Jannik Kohlbacher für die Gäste auf 24:21. Die Löwen hatten die schwerste Phase der Partie nun überstanden und nach einem erneuten Stürmerfoul von Minden war erneut Steffen Fäth im Gegenzug erfolgreich. Das 25:21 war gleichzeitig die erste Vier-Tore-Führung der Gäste. (53.) Die Löwen hatten den Rückstand mit einer Energieleistung gedreht. Doch Minden gab sich noch nicht geschlagen, zwei Treffer für Minden bedeuteten eine 28:26 Führung der Löwen, zwei Minuten vor dem Ende. Kristjan Andresson beruhigte die hektische Partie mit einer Auszeit. 80 Sekunden vor dem Ende scheiterte Uwe Gensheimer mit einem Verzweiflungswurf an Malte Semisch, doch da Marian Michalczik im Gegenzug ein Stürmerfoul begann kam der Ball erneut zu Gensheimer, der beim 27:24 eine Minute vor dem Ende die Partie entschied.
Mit einem 28:24 Auswärtssieg machten sich die Löwen auf die lange Heimreise und haben nur eine kurze Pause. Bereits am kommenden Mittwoch kommt es in der SAP Arena zum Viertelfinale im DHB-Pokal. „Dann kämpfen wir um Hamburg“, versprach Kristjan Andresson.
Die Stimmen
Die Spielstatistik
GWD Minden – Rhein-Neckar Löwen 24:28 (12:13)
GWD Minden: Christensen, Semisch; Meister (2), Nowatzki, Ritterbach, Richtzenhain, Savvas (2/1), Korte (3), Padshyvalau (4), Strakeljahn, Gullerud (1), Michalczik (7/4), Staar (2), Reißky (3), Gulliksen
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (5), Gensheimer (7/3), Kirkeløkke (4), Lagarde, Tollbring, Abutovic, Mensah (1), Fäth (2), Groetzki (6), Guardiola, Petersson, Nielsen (1), Kohlbacher (2), Ganz
Trainer: Frank Carstens – Kristjan Andresson
Schiedsrichter: Thomas Kern / Thorsten Kuschel
Zuschauer: 3439
Siebenmeter: 5/5 – 4/3
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Semisch
Strafminuten: Reißky (2), Korte (2), Michalczik (4), Savvas (2) – Mensah (2), Abutovic (6), Kohlbacher (2)
Rote Karte: Abutovic ( 43., dritte Zeitstrafe)
Spielfilm: 1:1 (5.), 2:4 (10.), 4:7 (15.), 7:9 (20.), 8:10 (25.), 12:13 (HZ), 13:14 (35.), 17:16 (40.), 20:17 (45.), 22:25 (55.), 24:28 (EN)
Fotos: Kösegi