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Mit Rückenwind nach Ostwestfalen

Die Löwen gastieren am Mittwoch beim TBV Lemgo

Die Mannschaft der Stunde empfängt das Überraschungsteam der Saison: Die Rhein-Neckar Löwen, Tabellenzweiter der Bundesliga, gastieren am Mittwoch (20.15 Uhr/live auf Sport1) beim TBV Lemgo. Die Ostwestfalen haben die letzten sieben Spiele gewonnen. Trotzdem wollen die Löwen natürlich Beute machen: „Wenn wir eine gute Abwehrleistung zeigen, ist in Lemgo alles möglich“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson und verspricht: „Wir werden alles geben und unsere Chancen nutzen.“

„Wir haben bislang so eine tolle Saison gespielt, die dürfen wie jetzt nicht wegwerfen.“ Ein Satz, der nach der 26:34-Heimniederlage im letzten Bundesliga-Spiel gegen den HSV Hamburg oft fiel. Manager Thorsten Storm sagte ihn. Spielmacher Andy Schmid sagte ihn. Und auch Gudmundsson sagte ihn. Das Spiel ist aber längst verarbeitet und abgehakt, versichern sie im Löwen-Rudel – und spätestens durch den 28:25-Sieg im EHF-Cup am Sonntag gegen KIF Kolding Kopenhagen reisen die Löwen nun mit Rückenwind nach Ostwestfalen. Mit einem Sieg in Lemgo würden die Badener sogar zumindest bis Samstag, wenn der THW Kiel den TV Neuhausen empfängt, wieder an die Spitze des Bundesliga-Klassements klettern.

Allerdings gibt es momentan einfachere Aufgaben als eine Handball-Partie gegen den TBV Lemgo. Die Ostwestfalen sind die „Mannschaft der Stunde“ (Gudmundsson), haben die letzten sieben Spiele in Serie gewonnen, nur eine der letzten zehn Partien verloren, und sind in diesem Zeitraum vom 16. Tabellenplatz, einem Abstiegsrang, auf Position neun geklettert – punktgleich mit dem Tabellensiebten HSG Wetzlar. „Lemgo spielt momentan sehr gut. Da wartet eine Hammeraufgabe auf uns“, sagt Gudmundsson. 

Zudem verlor der „heimstarke“ (Gudmundsson) TBV in dieser Saison erst viermal in eigener Halle. Drei der Heim-Pleiten kassierte die Mannschaft von Dirk Beuchler – der Lemgo am Saisonende verlässt, Nachwuchstrainer Niels Pfannenschmidt übernimmt – allerdings im ersten Saisondrittel. Für die Löwen aber spricht die Statistik, die letzte Niederlage in Ostwestfalen liegt schon über vier Jahre zurück.

Gudmundsson erwartet von seinem Rudel eine ähnlich engagierte und konzentrierte Leistung wie am Sonntag gegen das dänische Spitzenteam aus Kolding. „Wir müssen gut in der Abwehr stehen, damit unsere Torleute unterstützen und ordentlich nach vorne spielen“, sagt der Isländer. Das hat ihm gegen Kopenhagen schon gut gefallen, als vor allem der zuletzt etwas schwächelnde Rückraum auftrumpfte, besonders Zarko Sesum auf der halblinken Königsposition. „Er hat ein überragendes Spiel gemacht. Vorne und hinten“, lobt Gudmundsson den Serben, der zehn Treffer erzielte: „Die ganze Mannschaft hat sich mit ihm gefreut.“

Nicht nur Zarko Sesum, sondern das ganze Team möchte den Rückenwind aus dem Kolding-Spiel mit nach Ostwestfalen nehmen. „Der Sieg war natürlich ganz wichtig für uns“, sagt Gudmundsson und fordert: „Wir müssen versuchen, die Leistung mit in die Begegnung mit Lemgo zu nehmen.“ Denn die Löwen wissen: Sie müssen sich jeden Punkt hart erarbeiten. In Lemgo könnte es besonders hart werden.