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MT sorgt für Freudentaumel: Sieg gegen den Spitzenreiter (HNA)
Die MT Melsungen setzt ihren Siegeszeug in der Handball-Bundesliga fort und macht dabei selbst vor dem Spitzenreiter nicht halt.
Mit einem 25:23 (10:12)-Erfolg zerstörte die Mannschaft von Michael Roth den Nimbus der Unbesiegbarkeit der Rhein-Neckar Löwen, die sich im 14. Saisonspiel zum ersten Mal geschlagen geben mussten.
Ein Triumph, der in der ausverkauften Rothenbachhalle frenetisch gefeiert wurde. Die schien schier zu beben, als Philipp Müller 30 Sekunden vor Schluss zum Endstand traf. Die Entscheidung im Gipfeltreffen, der (erst) dritte Erfolg gegen den aktuellen Vize-Meister in der zehnjährigen gemeinsamen Bundesliga-Geschichte war perfekt.
Es knisterte in der ausverkauften Rothenbachhalle und auf dem Feld ging gleich so richtig die Post ab. Zunächst mit leichten Vorteilen für die Gäste, die sich von Melsungens 5:1-Deckung nicht überraschen ließen. Doch nach dem 1:3 (4.) hatte auch die MT-Offensive den Dreh raus. Spielmacher Schneider erhöhte das Tempo, löste im richtigen Moment zum Kreis auf und verschaffte so seinen Rückraumkollegen Momir Rnic und Michael Müller den nötigen Raum für ihre kraftvollen Abschlüsse aus der zweiten Reihe. Der Mittelmann selbst besorgte den Ausgleich zum 5:5 (9.) und für die erste Gastgeber-Führung (7:6 nach 13 Minuten) zeichnete sich Kreisläufer Danner verantwortlich.
In dieser Phase verhinderte der Ex-Melsunger Appelgren gar Schlimmeres, hielt seine Mannen mit seinen Paraden im Spiel, die wiederum beim ersten kleineren Hänger des Gegners hellwach waren. Allen voran der wieselflinke Linksaußen Gensheimer, beim Tempogegenstoß genauso unwiderstehlich wie Rechtsaußen Groetzki und mit seinem sechsten Tor zum 10:13 (24.) erfolgreich. Keine Frage, der Spitzenreiter war im Spiel, hatte seine Sicherheit zurück gewonnen und drohte nun sogar davon zu ziehen. Doch der Verfolger wehrte sich, hatte seine lautstarken Fans im Rücken und verkürzte bis zur Pause in Überzahl auf 12:14.
Ein Hoffnungsschimmer? Mehr als das. Denn der Herausforderer blieb dran und hatte in Überzahl die Chance zum Ausgleich, die Torjäger Rnic indes vergab (35.). Kein Beinbruch, denn das holte Timm Schneider nach (38.), auch weil seine Deckung nach Wiederanpfiff noch einen Gang hoch geschaltet hatte. Und als Johannes Sellin gar in Unterzahl aus dem Rückraum die Führung zum 17:16 gelang (40.), tobte die Halle, die nun endgültig ein Hexenkessel war. Der Rechtsaußen ließ sich nicht lumpen und erhöhte gar auf 19:17 (45.). Ein kurzes, wenn auch intensives Glück, denn Uwe Gensheimer und Mads Mensah Larsen glichen nach 50 Minuten zum 20:20.
Der Auftakt für eine dramatische Schlussphase, in der Torwart Sjöstrand sich zum Protagonisten und Matchwinner aufschwang. Weil seine nervenstarken Vorderleute seine Paraden veredeln konnten.
Von Ralf Ohm