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„Müssen zeigen, dass wir Löwen sind – und keine Miezekätzchen“

Trainer Kristjan Andresson bereitet seine Mannschaft auf Heimspiel-Doppelpack vor

Kristjan Andresson will mehr von seiner Mannschaft sehen.

Die Lemgo-Niederlage ist noch lange nicht vergessen. Aufgearbeitet haben die Löwen den Tiefpunkt der bisherigen Saison aber. Das war auch dringend nötig, denn vor der Mannschaft liegt ein knallharter Heimspiel-Doppelpack. Innerhalb von 3 Tagen treten die Löwen 2 Mal in der Liga an und starten damit auf höchst anspruchsvolle Weise in die Rückrunde der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga.

„Die Jungs kennen das aus den vergangenen Spielzeiten, da haben sie ja öfter im Rhythmus Donnerstag / Samstag gespielt“, sagt Löwen-Trainer Kristjan Andresson zur speziellen Belastung der kommenden Tage. Er selbst habe als Nationaltrainer Schwedens bei Großturnieren ähnliche Erfahrungen sammeln können und wisse, was auf ihn und seine Spieler zukommt. „Schwierig ist es vor allem in Hinblick auf die Regeneration. Deshalb werden wir diese an dem freien Tag zwischen den beiden Spielen auch in den Mittelpunkt stellen.“

Parallele Vorbereitung

Zuvor heißt es aber, sich parallel auf zwei Spiele vorzubereiten – und damit auch mehrere Matchpläne auszuarbeiten. Dabei könnten die Herausforderungen nicht unterschiedlicher sein. Geht es am Donnerstag gegen das Schlusslicht der Liga, bekommen es die Löwen am Samstag mit dem Titelverteidiger und aktuellen Tabellenzweiten zu tun. Für beide Spiele macht Coach Andresson eine klare Ansage: „Wir brauchen Erfolgserlebnisse, vor allem auch für uns selbst. Dafür müssen wir aber auch zeigen, dass wir Löwen sind – und keine harmlosen Miezekätzchen.“

Kristjan Andresson sucht den Dialog mit seinen Spielern.

Beim 25:30 in Lemgo musste der junge Cheftrainer mitansehen, wie sich seine Spieler einen kraft- und saftlosen Auftritt leisteten. In der Halbzeitpause sei es deswegen auch ein bisschen lauter geworden. „Das war nicht mein normaler Ton“, so Andresson, der, wenn man ihn nicht reizt, eine große Ruhe ausstrahlt. Nach der schonungslosen Analyse gelte es jetzt aber, den Fokus ganz klar nach vorne zu richten. Und zwar gemeinsam: „Wir müssen zusammenstehen und zeigen, dass wir es besser können.“

Nordhorn mit dem Rücken zur Wand

Mit der HSG Nordhorn-Lingen kommt eine Mannschaft nach Mannheim in die SAP Arena, die ebenfalls nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt. Neun Niederlagen am Stück hat der Aufsteiger mittlerweile angehäuft, darunter so schmerzliche wie das 12:19 bei den Eulen Ludwigshafen oder das 24:29 zuhause gegen Lemgo. Gegen die beiden direkten Konkurrenten hätten die Nordhorner schon punkten müssen, um in Sachen Klassenerhalt eine halbwegs optimistische Prognose aufweisen zu können.

So aber geht die HSG mit 2:32 Punkten und einem 8-Punkte-Rückstand auf das rettende Ufer in die Rückrunde. Dabei waren die Niedersachsen längst nicht durchweg chancenlos in der ersten Saisonhälfte. In Erlangen und zuhause gegen Minden (beide 25:26), in Hannover (29:30) und zuletzt in Göppingen (26:28) schnupperte man an Punktgewinnen. Im Hinspiel gegen die Löwen setzte es hingegen eine 17:27-Klatsche.

Um die Partie wieder ähnlich dominant zu gestalten, brauchen die Löwen allerdings eine ganz andere Einstellung als zuletzt. Das sind sie sich selbst, dem ganzen Klub und vor allem auch den Fans in der SAP Arena schuldig. Tickets für die Partie gegen Nordhorn gibt es unter anderem noch online sowie am Donnerstag an der Abendkasse ab 18 Uhr. Das Spiel gegen Flensburg am Samstag um 20.30 Uhr ist seit langem ausverkauft.